Mittwoch, 25. Mai 2016

Weltliebe schafft Erdgebundenheit


Wir alle kennen den Johannesvers aus seinem ersten Brief "Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist, denn wer die Welt liebhat, indem ist nicht die Liebe des Vaters". Im Hinblick auf den Aufsatz vom letzten Mittwoch "Erdgebundene,Arme Seelen" erscheint der eben zitierte Vers in einem neuen Licht.




Was heisst "Weltliebe"? 

Eigentlich habe ich diesen Begriff in den vergangenen über dreihundert Aufsätzen zur Genüge erklärt und wer das noch nicht begriffen hat, der wird auch heute keinen Schritt weiterkommen. Deshalb will ich die Antwort nur kurz zusammenfassen. Wenn die Bibel von der "Welt" spricht (Johannes, Paulus spricht vom "Fleisch", meint aber dasselbe), so ist die sichtbare Materien-Welt gemeint. Also das Vergängliche als Gegensatz zum Geistigen, bzw. der Geistigen, unsichtbaren Welt, als dem Unvergänglichen und Unwandelbarem. Nun geht es aber nicht um die Welt, sondern um die Liebe zu dieser sichtbaren Welt.

Einmal habe ich darüber geschrieben und dann hat es harsche Kritik gehagelt. Ein Forums-Admin hat mich dadurch verhöhnt indem er schrieb "nun dürfen wir nicht mal mehr den Stabsauger benützen ...". Dieser Bruder hat also noch rein gar nichts verstanden. Es geht niemals um die materiellen Gegenstände, sondern um die Liebe, die Herzensneigung zu diesen Gegenständen. Ein Auto zu haben ist nicht falsch oder gegen die Ordnung Gottes. Aber die Liebe zu einem Auto kann gegen die Ordnung Gottes sein, wenn man ein Auto "vergöttert", was ja beileibe keine Seltenheit ist. Ein Auto als Gegenstand zu benutzen, das einem dient, dieses auch so zu pflegen, dass der Wert erhalten bleibt, ist wohl nichts Unrechtes. Aber sein Herz ans Auto hängen, das Auto sich sozusagen zum Lebensinhalt machen, das ist Sünde. Und genau darum geht es: das Herz an etwas hängen, das Herz erfüllen und auch die Gedankenwelt auf diesen oder jenen materiellen Gegenstand zu richten und ihn nicht mehr loszulassen, das ist die "Liebe zur Welt". Es ist ja nicht der Kopf, der Verstand, der am Materiellen hängt, sondern das Herz. Und das (geistige) Herz ist die Seele.

Was ist Materie?
 
Die Materie, also die materielle Welt ist Geist, aber gerichteter und gefestigter Geist. Also Geist im Gericht. Man kann sich das bei den Metallen sehr gut merken. Je gefestigter ein Metall ist, desto schwerer ist es. Und je schwerer es ist, desto giftiger ist es (Blei), bis hin zur tödlichen Strahlung (Uran). Gefestigter und gerichteter Geist ist aus der Seele Luzifers, der ja eben im Gericht ist. Der Vers "der Teufel geht umher und sucht, wen er verschlinge" hat eine geistige Bedeutung die sagt, dass eben die Materie zwar nicht umhergeht, aber überall vorhanden ist und sucht, welche Seele sie verschlingen könnte.

Wenn wir den obigen Autoliebhaber betrachten, gibt es uns das gewünschte Bild. Die Materie, in diesem Fall das Auto, nimmt die Seele (das Herz) gefangen oder anders gesagt, es verschlingt die Seele. Die Folge davon ist, dass die Seele, die derart auf die Materie ausgerichtet ist, zu einem gewissen Teil sich selbst materialisiert! Eine materialisierte Seele wird damit aufs Engste mit dem materiellen Leib verbunden und kann kaum mehr gelöst werden, wie das beim "Tod" zu geschehen pflegt. So haben alle Menschen, die Ihr Leben ganz auf Materielle ausrichten, eine materialisierte Seele.

Im Grossen Johannesevangelium (4.90.7) lesen wir dazu folgendes:

"Hat aber die Seele selbst am Ende zu viel Materielles aus ihrem Leibe in sich aufgenommen, so erreicht der Leibestod auch sie, und sie muß mit dem Leibe verwesen und dann erst nach mehreren Erdenjahren als natürlich höchst unvollendet erwachen, wo es ihr dann sehr schwer wird, sich in ein höheres Licht emporzuschwingen, weil ihr alles ein finsteres Erdending ist, in dem wenig Leben und viel Finsternis in allen Winkeln rastet."

Seit Adams Fall hat sich die Menschheit immer mehr in die Materie verstrickt. Adam selbst hatte noch einen mehr oder weniger durchgeistigten Leib und damit Licht in der Seele, aber mit jedem Menschengeschlecht wurde es immer finsterer in den Herzen und heute können wir selbst feststellen, wieweit es die Menschheit gebracht hat. Es ist beinahe kaum mehr ein Lichtschimmer in den Herzen vorhanden.

Wenn noch Lichtschimmer vorhanden sind, dann ist dies auf die Erlösungstat Jesu zurückzuführen, denn Er hat genau diese Erlösung geschaffen. Die Erlösung von der Knechtschaft Satans heisst eben auch die Erlösung von der Knechtschaft der Materie. Seit dieser Erlösungstat hat der Mensch die Möglichkeit, die Seele zu vergeistigen, und damit der Vermaterialisierung entgegen zu wirken. Seit der Erlösungstat Jesu besteht die Möglichkeit, den Geist im Herzen zu erwecken und ihn wachsen zu lassen und damit die Materie zu verdrängen. 

Die Seele, Diener zweier Herren? 
 
Seit der Erlösungstat Jesu hat die Seele die Möglichkeit, den Herrn zu wählen, dem sie folgen will. Sei des der Fürst dieser Welt oder dem König der Geistigen Welt. Beiden dienen geht nicht, dies ist ausgeschlossen. Nur derjenige, welcher also seine Neigung zur Welt, zur Materie und zum Vergänglichen überwunden hat, kann dem König der Geistigen Welt, also dem Himmlischen Vater, dienen.

Das also ist die Erlösung oder die Errettung. Die Errettung von der Gefangenschaft der Materie. Erst wer davon befreit ist, hat nach Johannes "die Liebe des Vaters".

Die Folgen der materiellen Gefangenschaft
 
Soviel also zum Verständnis zum Aufsatz der "Erdgebundenen, Armen Seelen". Wenn ein Baum gefällt wird, dann bleibt er so liegen – genau an diesem Ort und in dieser Position. So sagt man auch, wenn ein Mensch "stirbt", "so wie der Baum fällt, so liegt er". Die Seele, bzw. das Herz bleibt nach dem Ablegen des Leibes genau so, wie es hinüberkommt. Ist die Seele wie oben beschrieben, von der Materie gefangen mit aller seinen Interessen und Neigungen, so bleibt sie genauso materiell gesinnt wie noch im lebendigen Leib. Nichts ändert sich. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob sie (die Seele) gläubig war oder nicht. Der Zustand der Seele ist massgebend.

Eine Seele, die das Materielle gesucht hat – ob gläubig oder nicht! – wird auch im Jenseits das Materielle suchen und wird es auch finden. Eine solche Seele verbleibt nämlich in der materiellen Welt, wenn auch unsichtbar. Sie bleibt also auf der Welt, bleibt in den Häusern, bei den lebenden Menschen, auf den Strassen usw. Sie bleiben zwangsläufig erdgebunden.

Diese Erdgebundenheit ist keine Strafe Gotes, sondern eine unwillkürliche Folge des Lebenswandel, das die Seele geführt hat.

Die Seele hingegen, welche nicht das Materielle, sondern das Geistige, die Liebestätigkeiten an den Mitmenschen gesucht und gelebt haben, werden die Materie fliehen und in einer anderen Sphäre sich wohlfühlen. Sie sind nicht erdgebunden, sondern werden ihrer Reife entsprechend in höhere, lichtere Sphären geführt. Für uns lebende Menschen ist jede Sphäre ausserhalb der Erdsphäre, das Paradies. Die Erdsphäre entspricht der Hölle. Sie entspricht aber auch dem Gericht, denn wie oben schon erwähnt, ist die Materie selbst Gericht, da der gefestigte Geist im Gericht ist. Ist die Seele materialisiert, ist sie im Gericht. Glaube hin oder her!!

Die Erdsphäre ist aber nicht homogen. es gibt grosse Unterschiede, eigentlich wieder Sphären in sich. Als eine der schlimmsten dürfte wohl jene der ortsgebundenen Seelen sein. 

Die ortsgebundenen Seelen
 
Unzählige Zeugenaussagen sensitiver Menschen belegen, dass vorbereitungslos und, plötzlich Verstorbene sich noch Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte am selben Ort verbleiben und gewissermassen gefangen gehalten werden. Das waren Menschen, welche sich nicht um das geistige Leben gekümmert haben, sondern nur "glaubten, was sie sahen". Meistens glaubten diese Menschen nicht an ein Weiterleben nach dem Tod. Auch viele Ermordete sind von dieser Ortsgebundenheit betroffen, oftmals sind sie sogar zusammen mit ihrem Mörder.

Diese Seelen (Arme Seelen) sind derart materialisiert, dass sie von der physischen Welt oft wahrgenommen werden können. Oft braucht es nicht mal sensitive Menschen um mit ihnen Kontakt auf zu nehmen. Sogar technischen Geräten ist es möglich, solche materielle Seele hör- und sichtbar zu machen. Da kann ein ganz gewöhnlicher Fotoapparat genügen um "Geister" aufzunehmen. Wie im letzten Aufsatz angeschrieben, die sogenannten "Geisterjäger" haben spezielle Geräte wie elektronische Magnetfeldmesser, Infrarotkameras und Spiritbox, um die Stimmen hörbar zu machen.
Wie sehr die ortsgebundenen Seelen materialisiert sind, sieht man auch bei deren Aktivitäten wie  Spuk, Klopfen und dergleichen. Wer an spiritistischen Sitzungen in der Art von Tischrücken, Quija-Bretter undsoweiter teilnimmt, hat es mit dieser Art von Geistern zu tun. Davon ist dringenst abzuraten!

Marcel Eschbacher beschreibt das auf seiner (sehr interessanten) Webseite so:

"... "erdgebundene Verstorbene" für hängengebliebene Verstorbene, die sich nicht von der irdischen Sphäre lösen können oder wollen. Dies kann mit der engen Verbundenheit mit einem Hinterbliebenen zusammenhängen, mit ungelösten Angelegenheiten oder aber mit einem traumatischen Tod. Ebenso können Hinterbliebene durch ihr Festhalten "...du darfst mich nicht verlassen!" Verstorbene am Weitergehen hindern. Spukphänomene können z.B. von erdgebundenen Seelen verursacht werden. Dadurch versuchen sie in der Regel, auf sich aufmerksam zu machen."  

An Menschen gebundene Seelen
 
Neben den ortsgebebundenen gibt es auch sehr viele an Menschen gebundene verstorbene Seelen. Letztere sind wahrscheinlich viel zahlreicher als die ersteren, da ja alle oder beinahe alle Menschen sich mit solchen "Gästen" herumschlagen müssen. Bewusst oder unbewusst. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen, sondern auf das wohl beste Buch für dieses Thema von Carl Wickland "30 Jahre unter den Toten" verweisen. Dieses Buch kann auf unserer Downloadseite "Pflichtlektüre"gratis heruntergeladen werden. Es sind rund 500 Seiten und geben einen sehr umfassenden Einblick in die Tragödie dieser Art von ergebundenen Geistern, bzw. Seelen.

Auch an Menschen gebundene Seelen sind höchst materialisiert, wie alle in der Erdsphäre verbleibenden Verstorbene. Diese, wenn an einen Menschen gebunden, also einen Menschen besetzt oder gar besessen machen, reagieren auf Elektroschocks, wier im Buch von Wickland beschrieben. Nach Jahren der Vergessenheit dieser Therapie besinnt man sich heute wieder darauf und es gibt moderne, verbesserte Elektroschock-Geräte. Man nennt dies Elektrokrampftherapie. Nur wissen die Ärzte leider nicht weshalb dies funktioniert, aber Hauptsache, sie wissen, dass es funktioniert! Die Wissenschaft hat ja bekanntlich mit Geistern und Verstorbenen nichts am Hut, sie verstehen im Allgemeinen vom Geistigen soviel wie Bahnhof ...

Seelen in der Finsternis

Dann gibt es noch eine dritte Sphäre für die Erdgebundenen. Das ist die Finsternis. Auch sie bleiben während Jahren oder Jahrzehnten in der Dunkelheit oder – je nach Erkenntnis – mit mehr oder weniger kleinem Lichtschimmer. Darüber möchte ich aber an dieser Stelle ebenfalls nicht näher eingehen, sondern direkt an die Quelle verweisen, wo alle diese Informationen aus erster Hand im grösseren Zusammenhang und im Detail erklärt werden: dem Lorberwerk.

... Und die Kirchen?
 
Im Prinzip bräuchten wir gar kein Lorberwerk und keinen Swedenborg, wenn – ja wenn die Kirchen bei der Wahrheit geblieben wären. Die Katholische Kirchen ist in der Frage nach dem Weiterleben nach dem Tod aber noch viel besser dran als die evangelische. Letztere hat eine Lehre entworfen, dass man glauben könnte, diese leben auf einem anderen Stern. Doch darauf wollen wir nächsten Mittwoch näher eingehen.


 
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