Mittwoch, 24. Februar 2016

Das Kernkraftwerk Gottes


Hat Gott Kernkraftwerke? Nein, natürlich nicht – Er hat nur eines! Aber dieses Kernkraftwerk hat es in sich. Der Kern dieses Kraftwerkes ist das Evangelium. Und wenn ich vom Evangelium spreche, dann meine ich das volle Evangelium, nicht ein fraktionales, wie es landauf, landab gepredigt wird und ich es diese Woche wieder erleben musste.  Das volle Evangelium gleicht einem Kernkraftwerk, das für die Erreichung der Höchstleistung einen Dampfhochdruck erzeugt, welcher auf die Turbinen geleitet wird. Im fraktionalen Evangelium werden stattdessen zwar einige Rauchschwaden, welche man weitherum sehen kann, aber keine Leistung erzeugt, geschweige denn Höchstleistung.
Der Unterschied vom vollen und dem fraktionalen Evangelium ist der, dass in der vollen, Erlösungsbotschaft auch die Bedingungen um die Erlangung der Verheissungen gelehrt und vor allem gelebt werden. Ganz im Gegensatz zum teilweisen Evangelium, welches sich lediglich auf die Verheissungen der Schrift beschränkt.


Jesus hat die Verheissungen immer an Bedingungen geknüpft. Diese Bedingungen sind der Teil, welche wir selbst erbringen müssen und das ist eine ganze Menge! Niemals hat Jesus gesagt, dass wir einfach Glauben müssen, damit wir in den Himmel kommen. Jesus hat uns ermahnt, Seinen Willen zu tun und Seine Gebote zu halten.  Im Missinsbefehl sagt Er klar und deutlich, „... und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“ Was wir halten, beziehungsweise einhalten sollen, ist die Ordnung Gottes. Wer nun von uns dieses   Missionsbefehl umsetzt, der wird von den „Gläiubigen des fraktionalen Evangeliums“ ausgelacht, ignoriert oder als „übler Kerl“ beschimpft. Aber das ist weiter nicht so schlimm, denn sie wissen es nicht besser und eines Tages werden auch sie das volle Evangelium schätzen lernen – wenn es dann nicht schon zu spät ist.

Das Halten „alles, was Ich euch befohlen habe“ umfasst, wie schon gesagt, die Gebote unseres Himmlischen Vaters, welche in den beiden bekannten Hauptgeboten  zusammengefasst sind.
Wer nun willens ist, diese Gebote zu halten, der darf mit der Kraft Gottes rechnen!  

Sieg in den inneren Kämpfen


Bevor in einem Kernkraftwerk eine Leistung nach aussenhin auftreten kann, muss ein gehöriger Druck aufgebaut werden und das System, sprich: die Seele, muss diesen Druck auch aushalten können. Weil im Normalfall die Seele diesem Druck nicht gewachsen ist, erleben wir bereits hierin die erste Gnadengabe Gottes, welcher uns immer die nötige Kraft gibt, dem inneren Druck zu widerstehen. Dieser Druck, der sich vonselbst aufbaut, ist die Überwindung zuerst seines Egos, dann der Liebe zur Welt und schliesslich die Überwindung der von aussen beeinflussten und angefeuerten Triebe. Dieser innere Kampf nennt man auch „die Läuterung der Seele“.
Da schreibt mir jemand

Es ging Jesus noch nie um GEHORSAM! - ... Jesus brüllt nicht rum: "Du sollst aber gehorsam sein!" Nein, Hans, das würde er nie tun.  ...Schmeiß mal das Wort Gehorsam in die Mülltonne! Das ist Sache von Paulus, aber nicht von Jesus!

Der Kampf gegen das Ego ist wohl etwas vom Schwierigsten. Ego (Hochmut) und Demut (Gehorsam) waren noch niemals Freunde. Erst wenn das Ego ein für allemal in die Mülltonne geworfen wird, kann sich die Demut etwickeln. Diese ist aber Voraussetzung, sich Gott nahen zu können und von Ihm auch irgendwelche Gnadengaben zu erwarten. Demut selbst ist keine Gnadengabe, die Demut müssen wir uns selbst aneignen! Schon hier, an der Basis des Glaubenslebens erfährt der Glaube-allein Schiffbruch. Oder anders gesagt: Wenn nicht mit ganzem Einsatz gegen das Ego angegangen wird, bekommt unser Kraftwerk keinen Dampf, es bilden sich eben nur vereinzelte Rauchschwaden, welche jedoch von weither sichtbar sind und irgendwelche Aktivitäten vortäuschen. Obiges Zitat ist rein esoterisch, aber die Ähnlichkeit mit dem Verheissungsevangelium der Kirchen ist nicht schwer auszumachen.

Das volle Evangelium spricht davon, dass wir die Liebe zur Welt überwinden sollen. Das können wir aber nur, solange wir noch in der materiellen Welt sind. Befinden wir uns einst in der geistigen Welt, ist die Überwindeung der Welt, bzw. unserer fünf Sinne nicht mehr möglich. Auch das gehört zur Läuterung der Seele. Die Liebe zum Materiellen und Vergänglichen materialisiert unsere Seele und wird somit für das Reingeistige unbrauchbar. Deshalb sagt Jesus, dass der natürliche Mensch nichts vom Geiste Gottes vernehme. Die Vergeistugung und damit die bestmöglicvhe Loslösung der Seele vom Materiellen geschieht dadurch, dass wir willentlich und bewusst  unser Interesse und damit die Liebe des Herzens vom Unnötigen in diesem Weltgetriebe abwenden. „Habt nicht Teil an den Werken der Finsternis“ hat eine sehr grosse Bedeutung, wenn man das Glaiubensleben ernst nehmen will. Auch dieses Abwenden ist kein Gnadengeschenk, es ist unser Werk, das wir tun sollen.

Ist unsere Einsicht und unser Wille dazu vorhanden, dann dürfen wir die ungeahnt grosse Kraft Gottes erleben, die uns dabei zu Hilfe kommt! Auch wenn der Kampf oft als hoffnungslos erscheint und wir immer und immer wieder fallen, dürfen wir erleben, dass dieser Kampf nicht vergebens ist. Vom Fernseher, von Videospielen, von liebgewordenen Hobbies, von alten Gewohnheiten sich lösen zu können ist nicht unbedingt leicht, aber all dies hindert eben unsere Seele und vorallem unseren Geist, sich von der Materie zulösen. Solange unser Geist in „die Materie eingepackt“ ist, kann er kein Himmlisches Licht empfangen! Sind wir jedoch auf die Wahrheit ausgerichtet, will unser Geist die Tiefen der Gottheit erforschen, dann wird die Kraft Gottes offenbar, wenn es auch anfangs noch nicht im persönlichen Umfeld so direkt wahrgenommen werden kann.  Es wird höchsten so wahrgenommen, dass wir nicht bewundert, aber mehr isoliert werden und dass es plötzlich heisst, dass uns der Boden unter den Füssen fehlt. Ja, wenn wir beginnen, die Welt zu meiden, begegnen wir Argwohn  und Verachtung.

Argwohn und Verachtung begegnet uns aber nicht nur von den alten Freunden in der Welt, sondern auch von vielen „Glaubens“-Geschwister. Bei vielen, namentlich bei  den kirchentreuen Christen, fallen wir in Ungnade, weil solche eigenen Bemühungen ihrem Schein-Evangelium entgegenlaufen. Das wären ja eigene Werke, und diese sind bei ihnen verboten. Läuterung und Heiligung der Seele kennen sie nicht und beschimpfen diejenigen, welche solches predigen, als die „Sündlosen“.

Nun, wenn wir also die Weltliebe so mit Ach und Krach einmal in den Griff bekommen haben und uns darin üben, den Werken der Finsternis nicht mehr teilzuhaben, dann kommt noch der schwerste Kampf auf uns zu. Dieser Kampf kann dann schon sehr zermürbend sein. Es sind die Leidenschaften und Begierden, also die fremdgesteuerten Triebe. Damit unterscheiden wir die lebenserhaltenden Triebe wie Hiunger und Durst stillen, den Schlaf auf der einen, und auf der anderen Seite von den  Suchttrieben wie Alkohol, Rauchen, Spielen, Sex und so weiter, welche von fremden Wesen gesteuert werden und deshalb nicht  oder kaum aus eigener Kraft unter Kontrolle zu bringen sind.
Ich selbst war ein durch und durch geTRIEBener Mensch und absoliut unfähig, dem Trieb auch nur ein Quentchen Kraft entgegenstellen zu können.  Jahrelang, nein, Jahrzehntelang habe ich immer wieder Anlaäufe genommen, den S-Trieb in den Griff zu kriegen, aber alles Ansinnen  war umsonst und, um ehrlich zu sein, im Anfang schon zum Scheitern verurteilt, weil das Wollen immer nur äusserst halbherzig war.

Erst als sich der Wille durch die Gnade uneres Himmlischen Vaters immer mehr festigte, begann sich die die Kraft Gottes zu offenbaren. Dieser ernstgemeinte Kampf dauerte aber auch seine lange Zeit und war vom Fallen und wieder Aufstehen geprägt. Das Fallen war leicht, das wieder Aufstehen nicht so. Ich verstehe Paulus, wenn er sagt „ihr habt noch nicht bis aufs Blut der Sünde widerstanden“ . Es ist in der Tat ein Kampf bis aufs Blut. Es ist zwar ein rein geistiger  Kampf, aber hat seine Auswirkungen bis aufs Blut, also bis ins Materielle, was oft auch körperliche  Schmerzen bedeutet.

Weil es aber im Grunde doch ein geistiger Kampf ist, ist unser alleiniges Bemühen aussichtslos. Wir sehen den Feind nicjt und ein Feind den man nicht sieht, ist äusserst schwer zu besiegen, weil mn seine Tricks und seine Strategie nicht völlig erkennen kann. Es ist nur die Hingabe, die wahre Suche der Wahrheit und die wahre Liebe zu Jesus Christus, welche Rettung und Erlösung verspricht. Dieser Kampf ist kein Sonntagsspaziergang.  Und das sage ich vor allem denen Lesern und Brüder, welche gerade jetzt in diesem Kampf stehen, wenn es auch oft nur noch nach Dunkelheit und Versagen riecht, das finseter Tal muss erlebt werden! Der Druck im Dampfkessel muss bis fast zum Sprengen erhöht werden, damit der Generator des Glaubens bald mit Höchstleistung arbeiten kann. Und wenn dann im Göttlichen Kraftwerk Ausgangsspannung von 30 Kilovolt  anstehen, dann heisst es für die Unbedarften „Zurücktreten, bitte – Stromschläge nicht ausgeschlossen!

Solche Göttlichen Stromschläge sind in den Kraftwerken (Kirchen), wo nur Rauchschwaden entstehen nicht sonderlich opportun. Ausser wohlklingende Worthülsen, welche den Schall zum Rauch liefern, ist da nicht viel los.

Weshalb ist nicht viel los, weshalb liegt da keine Ausgangsspannung an? Ganz einfach weil kein Druck im Kessel erzeugt wird. Die Bedingungen, die Gebote Jesu, in eigenen Werken zu halten, werden schamlos ignoriert, ja dieses Ansinnen wird sogar mit allen Mittel bekämpft. Wer ein solches Beispiel sehen will, lese ein Thema in einem Forum für bekennende und konservative Christen.

Die Ausgangsspannung des Kernkraftwerkes Gottes


Es muss einfach immer und immer wieder betont werden, dass die Kraft des Evangelium dahin führt, dass wir in der Ordnung Gottes unser Leben in dieser Welt führen. Er ist es, der das Wollen und das Vollbringen gibt, es ist ja nicht unsere Kraft. Aber wir dürfen der Sünde nicht nicht mehr nachgeben, und das ist möglich, weil es die Kraft Goittes ist, welche unsere Seele und unser Geist auf den und dem richtigen Weg führt und – das allerwichtigste: Der, welcher den Leib ebenfalls durchgeistigen will (2.Kor.) Und so verstehen wir den Paulus, der den schon etwas weiter entwickelten Ephesern (Kap. 2)  schrieb:

Auch euch, die ihr tot waret, (heute nicht mehr, Anm.H.K.) durch eure Übertretungen und Sünden, in welchen ihr einst (heute nicht mehr) wandeltet nach dem Lauf dieser Welt, nach dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geiste, der jetzt in den Kindern des Unglaubens wirkt, unter welchen auch wir alle einst (heute nicht mehr) einhergingen in den Lüsten unsres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten (heute nicht mehr); und wir waren (heute nicht mehr) Kinder des Zorns von Natur, gleichwie die andern.“

Dieses Leben in der Sünde muss der Vergangenheit angehören.  Es ist die Kraft Gottes, die das bewirkt, dass die Sünde nicht mehr herrschen kann. Wer aber glaubt, ein Sünder und Gerechter zugleich (Simul iustus et peccator) sein zu können, der lebt in einer grandiosen Illusion und wird einst ein böses Erwachen erleben. Aber dann ist es leider zu spät. 

Erst wenn der Gläubige ein Leben innerhalb der Ordnung Gottes führt, erlebt er die ganze Kraftfülle Gottes in dem Masse, wie Er es ihm zugeteilt hat. Erst wenn die Sünde der Vergangenheit angehört, bekommen die Gebete Kraft, welche dann auch von Ausserhlb erkannt werden können.

Johann Ulrich Heiniger (1808-1892) hat genau dies schon vor 200 Jahren geschrieben:

Die meisten werfen sich auf Gnade, ohne ihre Sünden in voller Tiefe zu erkennen. Solche brauchen dann auch keine Erneuerung der Buße. Sie leben ihres Glaubens, sind in ihrer Selbstgerechtigkeit selige Kinder Gottes.” (Aus: Was Vater Heiniger uns erzählt, 1892)




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