Mittwoch, 28. Oktober 2015

Krisenvorsorge und Überlebenstraining für Gläubige III


So, nun kommen wir zur Sache. Wie ich schon angetönt habe, sind hier die Gläubigen angesprochen. Die Tatgläubigen, nicht die, welche einer Ideologie glauben, sondern die, welche den Glauben in die Tat umsetzen und bereits darin geübt sind. Wir unterhalten uns nun über das Überlebenstraining für die schon begonnene Drangsal. Der Begriff „Training“ ist übrigens ein sehr treffender Ausdruck, denn Training bedeutet, sich an der Grenze der Leistungsfähigkeit bewegen und dabei versuchen, diese Leistungsgrenze immer ein bisschen höher anzusetzen. In den Teilen I und II haben wir das Geistige Moment der Krise besprochen und sind zum Schluss gekommen, dass schlussendlich nur das stete Bewusstsein der Gegenwart Gottes und unsere ganze innere Ausrichtung auf Ihn die Basis ist, dass der Geist Gottes, also Christus in uns, wachsen kann. Nun kommt eben, wie schon gesagt, das Training, wo wir selber feststellen können, inwieweit der Göttliche Geist in uns
Gestalt angenommen hat. Oder mit andern Worten, inwieweit die Liebe zu Gott in unserem Herzen fortgeschritten ist.

Wenn wir als bibeltreue Christen oder als Mystiker einmal begriffen haben, dass das wichtigste Gebot Jesu lautet, dass wir Ihn von ganzem Herzen, von ganzer Seele und ganzem Denken lieben sollen, dann haben wir hoffentlich auch begriffen, dass es eben nebst Gott, Jesus Christus, nichts mehr geben kann, das wir lieben sollen, bzw. können. Ein wichtiger  Prüfstein dieser Liebe ist zum Beispiel der materielle Besitz.

Der Besitz übt eine grosse Wirkung auf das Glaubensleben aus, wir wir uns das gemeinhin gar nicht vorstellen können. Und weshalb?

Materieller Besitz bindet die Seele an die Welt

Das ist eine Binsenwahrheit und wir wissen das auch aus der Bibel, denn

Der materielle Besitz fordert die Seele heraus, dass sie ihn verteidigt.

Einen Besitz zu verlieren tut weh. Ich erinnere mich an 2008, als die grosse Finanzkrise ihren Anfang nahm. Die Börsen stürtzen ins Bodenlose und nicht wenige, welche ihre verlorenen Aktien durch Kredite erworben haben, begingen Selbstmord. Auch wer sonst im Alltagsgeschäft unglücklich wirtschaftet, verliert seinen Besitz an den Gerichtsvollzieher. Ebenso Diebstähle oder verlorene Bürgschaften können ganz plötzlich einen Besitz in Luft auflösen.

Wer Besitz hat, der versucht unweigerlich auch, seinen Besitz zu vermehren. Menschen wie ein Bill Gate, ein David Rothschild, welche gar nicht wissen, wieviele Milliarden von Dollar sie haben, sind immer und unermüdlich daran, ihren Besitz zu vergrössern und in jedem Fall auch zu verteidigen.
Besitz, egal ob Nutzungs- oder Anlageorientiert, erfüllt immer das Herz und bindet in der Folge die Gedankenwelt ans Materielle. Die gedankenverursachende Geisterwelt nimmt daher Besitz der Wahrnehmung und dem Bewusstsein, das dann eben aufs Materielle gerichtet ist und somit gegen das Geistige orientiert ist. Materieller Besitz bindet immer die Seele an die Welt, die Seele wird damit gobstofflicher und verbindet sich noch enger und intensiver mit dem Leib. Die vollständige und unversehrte Trennung von Seele und dem Leib wird dann im Falle des „Todes“ beinahe unmöglich und äusserst schmerzhaft.

Es gibt zwar Ausnahmen, wie sie im Lorberwerk dokumentiert sind. Aber diese Ausnahmen sind so rar, wie wenn ein Rubinstein auf dem Bodensee dahergeschwommen kommt. Das ist dann der Fall, wenn der Geist Gottes in überaus grossem Masse wirkt und das auch nur bei alten Seelen, wie zum Beispiel dem Hiob. Diese Seelen sind im besonderen Masse auf die Nächstenliebe eingestellt. Im Normalfall können wir uns jedoch nicht darauf berufen, sondern müssen damit rechnen, dass der Besitz die Seele zerstört.

Es gibt ein biblisches Beispiel. Es erzählt von einem wohlhabenden  Mann, der Jesus liebte und nach der Wahrheit suchte und darum ebenfalls von Jesus geliebt wurde. Er wollte noch tiefer nach der Wahrheit forschen und deshalb begab sich zum Meister persönlich um sich zu informieren über die Wahrheit, das Himmelreich und das ewige Leben. Nach heutigem Massstab war er also gläubig, wie wir alle. „Was du tun musst, um das ewige Leben zu haben,“ sagte Jesus zu ihm,  „ist, dass Du alle Zehn Gebote hälst!“- Mit andern Worten, ein Leben zu führen ohne zu sündigen. Bei unseren bibeltreuen Christen wäre hier schon Feierabend. Ohne Sünde zu leben, funktioniert nicht, sagen sie. Aber lassen wir diesen Punkt, den haben wir ja schon bis zum Geht-Nicht-Mehr behandelt. Auf diese Aufforderung Jesu hin antwortete der reiche Mann „das tue ich ja schon!

Nun entgegnete Jesus diesem strenggläubigen Mann, wohlverstanden, dem Mann, der noch strenger im Glauben wandelte als wie wir heute: „Gut. Dann verkaufe jetzt alles was Du hast und gib den Erlös den Armen und dann komm wieder und folge mir nach.

Wie die Geschichte ausging, wissen wir alle. (Wenn nicht, ist sie nachzulesen im Math. 19.) Jesus verlangte mehr, als sündlos zu leben. Er verlangte, sich vom erarbeiteten materiellen Besitz zu lösen um ganz für Ihn da zu sein. Und das ist nun eine Hürde, welche wirklich von nur sehr wenigen Nachfolgern überwunden wird. Alle erdenklichen Ausreden wie „Gott hat mich mit dem Besitz gesegnet“, „Mein Besitz gehört nicht mir, er gehört Gott“ und vielen anderen werden dann ins Feld geführt, um ja nicht daran zu denken genötigt sein, den Besitz aufgeben zu müssen und womöglich ihn noch an die Bettler zu verschenken.

Die Löse

Besitzlosigkeit war für Jesus ein sehr wichtiges Thema. Immerwieder machte er Seine Zuhörer darauf aufmerksam, dass Besitz und Nachfolge nicht vereinbar seien. Die Seele muss vom Materiellen gelöst sein, andernfalls kann der innenlebende Geist nicht wirken. Einer der reichsten Männer der Bibel musste sich ebenfalls von seinem Besitz lösen und ging durch eine äusserst harte Prüfung, welche wohl von den heutigen Wohlstandschristen kaum einer bestehen würde: Hiob.  Dieser Mann musste sich von allem, sogar von seiner Familie lösen, um in Wahrheit Gott zu gehören.

Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motten und Rost  sie vernichten und wo Diebe einbrechen und stehlen! Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel ...!

Schätze sammeln, Besitz anhäufen, Besitz vermehren und Besitz verteidigen nehmen die Seele komplett in Anspruch und es bleibt ihr nur noch eine verschwindend kleine Rest-Energie, sich für das Geistige einzusetzen. Vielmehr sind Liebesdienste für den Nächsten zu vollbringen, was die besagten Schätze des Himmel sind, welche Zinsen dann in Ewigkeit geerntet werden können.

Besitz in Zeiten der Verfolgung

Gerade in der heutigen Zeit in Anbetracht dessen, dass die Zeiten in sehr naher Zukunft sehr rauh werden können, kann Besitz zum Stolperstein werden. Schon in diesen Tagen zeichnet sich ab, wer für Gerechtigkeit und Wahrheit einsteht, wird von der Obrigkeit in jeder möglichen Weise diffamiert und kaltgestellt. Wer die Umkehrung der Wahrheit in die Unwahrheit nicht akzeptieren will, hat mit tiefgreifenden Konsequenzen zu rechnen bis dahin, dass ihm das Sorgerecht für die eigenen Kinder entzogen wird. Heute schon wird Besitz konfisziert und das wird in nächster Zukunft ein beliebtes Mittel sein, um nicht obrigkeitsgläubige Bürger auf Linie zu bringen.  Deshalb gibt es für Gläubige (wirklich gläubige Nachfolger!) nur eines, und das ist die Befolgung der Worte Jesu: sich vom materiellen Besitz zu lösen und mit dem Erlös Gutes tun (anonym), und dann sind die materiellen Schätze in Himmlische Schätze umgewandelt und die Seele ist dann komplett frei, dem Geiste Gottes zu folgen.

 „Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. Deswegen sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben wertvoller als die Nahrung und der Leib wertvoller als die Kleidung?“

Wer frei ist und seine Schätze auf der Himmlischen Bank hinterlegt hat, dem kann die Obrigkeit nichts mehr konfiszieren. Niemand kann ihn bestehlen und berauben. Aber erst dann, wenn der Nachfolger Jesu wirklich nichts mehr hat, auch nichts Verstecktes mehr, wird der Geist Gottes auf wunderbare Weise in das Leben eingreifen und alles das, was man wirklich benötigt, zur Verfügung stellen. Das Einzige, das uns besonders in den harten Zeiten, wo die anichristlichen Menschen uns so arg zusetzen, vorbehalten ist, ist nach dem Reiche Gottes zu trachten. Es geht dabei immer wieder um dasselbe: das stete Bewusstsein der Gegenwart Gottes

„Nein, trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, dann wird euch all das andere obendrein gegeben werden. Macht euch also keine Sorgen um den morgenden Tag! Denn der morgende Tag wird seine eigenen Sorgen haben; jeder Tag hat an seiner eigenen Mühsal genug.

Das sind keine leeren Worte. Es sind Worte, welche man genauso beherzigen sollte wie die Verheissungen. Das sage ich besonders zu den Bibeltreuen.

Inwieweit sind wir nun bereit, uns davon zu lösen, was wir während Jahren an Materielem erarbeitet haben? Genau dies wird nun zum Prüfstein unseres Glaubens. Genau so wie die Bereitschaft, sich vom materiellen Besitz zu lösen, genau so ist die Liebe zu Gott beschaffen. Die Art und Weise der Liebe zum Besitz zeigt uns die Liebe zu Gott. Nur wenn das Herz gänzlich frei ist vom Vergänglichen, kann es Gott (die Wahrheit, die Gerechtigkeit, Christus) von ganzem Herzen lieben. Nur wenn die Seele nicht von der Sorge des Materiellen überschattet ist, kann auch sie Gott aus aller Kraft lieben und wenn das Denken ebenfalls nicht von der Vermehrung und der Verteidigung des Besitzes behindert wird, kann es sich ganz auf das stete Bewusstsein der Gegenwart Gottes konzentrieren.  Das ist dann Kontemplation im Alltag und keine Verfolgung, keine Demütigungen und keine Ärgernisse können nun die erfahrene Seligkeit mehr trüben.



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