Mittwoch, 18. März 2015

Urchristliche Versammlung III


Gott hat also Seinem Volk aufs Schärfste verboten, durch Spiritismus die Toten zu befragen, aber geichzeitig versprochen, Propheten (Medien) zu erwecken, um durch Spiritismus Gott Selbst zu befragen. Das war im Alten Testament. Und im Neuen? Wie sieht es da aus, auf welche Weise tut sich Gott heute Seinem Volk kund? Gewitzte Leser werfen natürlich jetzt ein: „durch die Bibel!“ Ja, das auch, das stimmt wohl. Aber mit dem Soldaten-Handbuch in der Hand lässt sich wohl kaum ein Krieg gewinnen.


Eine Armee, die sich im Krieg befindet, der Feind aber unsichtbar ist, kann nur überleben, wenn sie im permanenten Kontakt zur Armeeführung verbleibt, weil diese meist mehr informationen und vor allem einen Gesamtüberblick hat. Das Soldatenhandbuch für die Ausbildung der Kämpfer ist wohl gut und nötig, aber an der Front nützt es eben dann doch nicht allzuviel. Was in diesem Handbuch steht, muss vor dem Kampf gelernt und geübt worden sein.

Genau so verhält es sich im Glaubensleben. Die Bibel hilft viel zur Vervollkommnung, aber im Kampf gegen die Gewalten, die Mächte und die Fürstentümer, also gegen einen unsichtbaren Feind, braucht es die permanente online-Verbindung mit der persönlichen Führung. Nur diese hat den Gesamtüberblick und kann uns da oder dort einsetzen, wo’s gerade Not tut.

Mit anderen Worten heisst das, wir müssen jederzeit eine Möglichkeit haben, den Willen Gottes für eine bestimmte Situation klar und deutlich zu vernehmen. Nicht alle Situationen sind in der Bibel beschrieben, so dass wir sie in jedem Fall Eins zu Eins übernehmen können.

Gott befragen im neuen Testament

Genauso wie im Alten Bund hat Gott auch im Neuen Bund das Mittel des Propheten (Mediums) geschaffen, um sich kundzutun bzw. Sich befragen zu lassen.

Jesus Selbst hat die Jünger darüber aufgeklärt, dass solch ein Geist nun zu ihnen gesendet werde, welcher die Aufgabe hat, sie weiter zu unterrichten.

Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Beistand geben, daß er bei euch bleibe in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und kennt ihn nicht; ihr aber kennet ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ (Joh. 14.16)

Und jetzt kommt etwas ganz Wichtiges. Jesus hat Seine Jünger nicht über alles aufgeklärt, was sie, beziehungsweise auch die späteren Generationen, eigentich noch wissen müssten. Und das gleich aus zwei Gründen. Erstens hätten sie bei noch mehr Informtionen, mehr als die Hälfte ohnehin wieder vergessen. Und zweitens, weil den Jüngern der Gesamtüberblick noch fehlte, hätten sie sehr vieles überaupt nicht verstehen können:

Noch vieles hätte ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Derselbe wird mich verherrlichen; denn von dem Meinigen wird er es nehmen und euch verkündigen.“ (Joh. 16.12-14)

Eine kleine, aber wichtige Zwischenbemerkung

Jetzt müssen wir einen kleinen Umweg machen, bevor wir mit dem Thema weiterfahren können. Es heisst an unzähligen Stellen „der Heilige Geist“ oder „der Geist der Wahrheit“. Im Hebräischen wie auch im Griechischen gibt es keinen unbestimmten Artikel. Es kann also heissen der Heilige Geist genauso wie ein Heiliger Geist. Deshab lautet die Frage: Gibt es nur einen einzigen Heiligen Geist oder gibt es viele Heilige Geister? Bekannterweise gibt es für die vorliegenden Bibeln nur einen einzigen, und nur die Greber-Bibel kennt hier die Mehrzahlsform.

Tja, wie heisst nun die richtige Antwort? Mit Fug und Recht kann behauptet werden, beide Antworten sind richtig. Logischerweise sind alle Hohen (gefallene und nicht-gefallene) Engel Heilige Geister. Aber sie alle sind in derselben göttlichen Gesinnung und in demselben göttlichen Willen, dass sie in jedem Fall „eines Geistes“ sind, handeln, reden und denken. Somit dürfen wir ohne Probleme davon ausgehen, dass jedem der Jünger, aber auch jedem, der im wahren Glauben ist, sein eigener Heilige Geist, oder in obigen Fall, ein eigener Geist der Wahrheit versprochen und später zugeteilt worden ist. Und somit ist es also richtig, wenn in der Einzahl, also dem Geist der Wahrheit gesprochen wird.

Zurück zum Thema

Im obigen Vers haben wir zwei wichtige Aussagen. Erstens, diese Geister der Wahrheit wird euch die ganze Wahrheit vermitteln. Das heisst, jedem Jünger, jedem Nachfoger Jesu wird er immer soviel vermitteln, wie dieser im Moment fassen kann. Nicht jeder lernt gleich schnell, das wissen wir von der Volksschule her. Manchmal braucht es etwas länger, bis man eine Sache begreift. Allein schon damit erkennen wir, dass diese Vermittlung der Erkenntniss der Wahrheit sehr individuell ist und sein muss. Zweitens sagt uns dieser Vers, dass mit diesem Geist oder diesen Geistern der Wahrheit nicht die Bibel gemeint sein kann,  denn ich glaube, niemand von uns will ernsthaft behaupten, dass die Bibel vollumfänglich die göttliche Wahrheit beinhaltet. Wäre das der Fall, so müsste der Heils- und Erlösungsplan klar und deutlich ersichtlich und mindestens der Schöpfungsbericht sollte ohne Widersprüche enthalten sein. Aber dass das nicht der Fall ist, ist kein Fehler, sondern die volle Absicht Gottes. Denn es soll ja darum gehen, dass die Informationen aus erster Hand bezogen werden und kein Bibelkult betrieben werden kann. (Allerdings scheint diese Rechnung nicht ganz aufgegangen zu sein ...)

Wir sehen also daraus, dass den Heiligen Geistern eine zentrale Rolle zukommen. Sie sollen uns die Wahrheit vermitteln. Die Frage ist jetzt nur, wie denn und womit können sie das tun? Wenn man in die Runde blickt, so ist in den Kirchen niemand, der nach diesen Geistern, oder wenn Du lieber willst, nach diesem Geist der Wahrheit fragt. Die einhellige Meinung ist, dass die Wahrheit nur aus der Bibel allein kommt. Diese sei von Gott inspiriert, und seitdem diese existiere, gäbe es keine Offenbarungen mehr. Wer etwas anderess behauptet, ist ein Ketzer. In der evangelischen Welt nennt man dies auf lateinisch „Sola Scriptura“ und auf deutsch „nur die Bibel allein“ und sonst nichts! Ja, das nennt man „bibeltreu“.

Nur vergessen die bibeltreuen Geschwister zuweilen, dass es noch einen Paulus gibt, der das Kapitel 14 des Korintherbriefes geschrieben hat. Dort steht nämlich etwas ganz anderes.

Paulus lehrt die Korinther, wie sie mit dem Geist der Wahrheit umgehen sollen

... doch eifert auch nach den Geistesgaben, am meisten aber, daß ihr weissagen könnet!“ (1.Kor. 14.1)

Was heisst das, „weissagen können“? Niemand kann von sich aus weissagen! Was da geweissagt wird oder werden soll, kommt immer von aussen, von einem Geistwesen! Wenn wir also danach eifern sollen zu weissagen, dann heisst das, dass wir danach eifern sollen, dass ein Geistwesen durch uns weissagen soll! Paulus lehrt damit auch uns, dass wir in engsten Kontakt mit den Himmlischen Geistwesen kommen sollen. Paulus selbst war offenbar ein begnadetes Medium, oder bibisch ausgedrückt, ein begnadeter Prophet:

„„Nun aber, ihr Brüder, wenn ich zu euch käme und in Zungen redete, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch redete, sei es durch Offenbarung oder durch Erkenntnis oder durch Weissagung oder durch Lehre?“ (1.Kor. 14. 6)

Paulus selbst empfing das Evangelium nicht von Menschen, sondern durch Offenbarungen, also direkt aus dem Reich Gottes, durch den (einen) Geist der Wahrheit. Und dieser Geist der Wahrheit ist es, den uns Jesus versprochen hat. Nun ermahnt uns Paulus, dass wir nach der Gabe dieses Geistes eifern sollen.

Genau wie bei Paulus erhalten wir Antworten auf unsere Fragen direkt aus der Geisterwelt. Sind uns die Zusammenhänge des Heils- und Erlösungsplanes Gottes zum Beispiel noch nicht klar, so dürfen wir erwarten, dass der Geist der Wahrheit uns dies lehrt!

daß mir das Geheimnis durch Offenbarung kundgetan worden ist, wie ich zuvor in Kürze geschrieben habe“ (Eph. 3.3)

Paulus hatte keinen speziellen Geist der Wahrheit. Was ihm möglich war, ist auch uns möglich!

Jeder kann ein Prophet sein!

Wir haben aber nicht einen der bösen Geister empfangen, die in der Welt die Herrschaft führen, sondern einen Geist, der von Gott her kommt, damit wir erkennen sollen, was uns Gott alles aus Gnade geschenkt hat. Darüber predigen wir auch, zwar nicht mit angelernten Worten menschlicher Gelehrsamkeit, sondern in Worten, wie sie ein Geist Gottes uns lehrt, so dass wir die Botschaft des Geistes auch mit den Worten wiedergeben, in denen der Geist sie mitteilte. Ein irdisch gesinnter Mensch nimmt freilich nichts an, was von einem Geiste Gottes kommt. Denn eine Verbindung mit der Geisterwelt Gottes hält er für Wahnsinn. Auch ist er nicht fähig, sie richtig zu verstehen; denn darüber kann man nur urteilen, wenn man die geistigen Gesetze kennt. Aber wer mit der Geisterwelt in Verbindung steht, kann das alles richtig beurteilen; freilich wird ein solcher von keinem irdisch Gesinnten richtig verstanden.“ (1. Kor. 2.12 ff)


Und mit dem folgenden Vers dürfen wir einsehen, dass ein jeglicher in der Versammlung befähigt sein kann, in irgend einer Weise ein Prophet zu sein:


Einem jeglichen aber wird die Offenbarung des Geistes zum allgemeinen Nutzen verliehen. Dem einen nämlich wird durch den Geist die Rede der Weisheit gegeben, einem andern aber die Rede der Erkenntnis nach demselben Geist; einem andern Glauben in demselben Geist; einem andern die Gabe gesund zu machen in dem gleichen Geist; einem andern Wunder zu wirken, einem andern Weissagung, einem andern Geister zu unterscheiden ...“ (1.Kor. 12. 7 ff)

Stellen wir uns einmal vor, wie lebendig eine solche Versammlung sein könnte! Und sehen wir uns einmal um, wie tot unsere Versammlungen in den Kirchen sind! Aber es wird niemals sein, dass in einer Kirche eine Versammlung wie sie Paulus eben beschrieben hat, stattfinden kann. Aber darauf kommen wir noch.

Es gibt aber heute wieder solche Versammlungen in Hauskreisen. Sie nennen sich „Geistchristliche Gemeinden“.

Am nächsten Mittwoch wollen wir sehen, welche Voraussetzungen nötig sind, um ein kleiner Prophet zu sein.

Jesus segne Dich!





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