Mittwoch, 18. Februar 2015

Luther vs Lorber IV (Schluss)


Wir könnten uns noch jahrelang mit dem Thema Luther unterhalten, aber einen geistlichen Nutzen würden nur diejenigen davontragen, welche seinem Evangelium der Widersprüche ohnehin kritisch gegenüberstehen und diejenigen Kirchenchristen, welche endlich so langsam erwachen. Mehr für letztere will ich nun noch den letzten Punkt unserer Betrachtung beschreiben, die Ganztod-Theorie Luthers, bei der es um die Frage geht, ob wir postmortal noch weiterleben oder ob wir dann so ganz echt mausetod sind (wenigstens bis zur Aufertehung). Dann, zum Schluss dieses Schlusses ziehen wir die Schlüsse, beziehungsweise das Fazit, was wir von Luther und seinem Glaubensweg halten sollen oder dürfen.


Etwa so verworren wie das Taufsakrament Luthers ist seine Ganztod-Theorie. Bei Evangelikalen, Evangelischen und Protestanten findet sich eine Ablehnung des sogenannten „Dualismus". Der Dualismus behauptet, dass der Mensch aus Leib und Seele bestehe - und „Tod" nichts anderes als die Trennung von Leib und Seele sei. Der Leib zerfällt ohne die Seele; die Seele aber lebt weiter und erhält am jüngsten Tag erneut einen Leib.

Die reformatorische Alternative dazu lautet:

Der Mensch ist Leib und Seele - und beides stirbt im Augenblick des Todes. Auch die Seele ist nun tot und zerfällt in Nichts.

Erst am „Jüngsten Tag" erschafft Gott den Menschen wieder neu. In den meisten Varianten dieses verwirrten Dogmas beschränkt sich Gott allerdings darauf, nur die „Guten" zurückzuholen. Die „Bösen" bleiben, wo sie sind: Weg. Nicht-existent. Für immer verschwunden.

Bei den Lutherianern geht es also erst einmal darum, dass der Mensch eine Seele ist und nicht eine Seele hat, d.h. dass der Leib und die Seele den Menschen ausmacht. Die Seele kann dadurch nur bestehen, wenn auch der Leib besteht, ist der Leib einmal in der Zersetzung, dann ist es die Seele auch. Und demzufolge, muss die Seele am „Jüngsten Tag“ um vor Gott zu erscheinen, wieder mit einem Leib versehen werden - und das sei dann die Auferstehung.

Die Bibel (ausg. Schöpfungbericht) wie auch das Lorberwerk sagen, dass der Mensch eine Seele hat.
Hier erkennen wir die schon fundamental falsche Auffassung, dass der materielle Leib und die geistige Seele ein und dasselbe sein soll. Wenn man nicht mal den Leib von der Seele unterscheiden kann, dann fehlt es bereits im Ansatz die Voraussetzung der geistigen Erkenntnis!

[GEJ 2.87.20] Ich sage es dir offen, treu und wahr: Unbegreiflich wunderbar sind Seine Taten; aber sie verschwinden als leere Nebensachen gegen die wunderbarste Macht Seiner Reden und Lehren! Da vernimmst du Wahrheiten, von denen es nie einem Propheten geträumt hat! Er stellt dir das Leben eines Menschen auf eine Art dar, nach der kein Mensch nur einen allergeringsten Zweifel haben kann, ob seine Seele sterblich oder unsterblich ist. Die Unsterblichkeit wird dir auf eine so handgreifliche Weise dargestellt, daß du aber auch keinen Augenblick zweifeln kannst, daß es nach des Leibes Tode ein ewiges Fortleben der Seele durch den in ihr wohnenden göttlichen Geist gibt.

Mit dem Tod der Seele hat es aber eine andere Bewandtnis. Der Tod, der gemeint ist, bedeutet nicht das Ende des Lebens, also nicht deren Vernichtung, sondern eher die Art des Fortbestehens des Seins im Gericht:

[GEJ 7.190.5] Ist denn bei dir der ewige Tod der Seele und ihre – sage – unmögliche gänzliche Vernichtung für ewig hin ein und dasselbe? Siehe, du und dein ganzes Kollegium seid der Seele nach schon lange völlig tot; seid ihr aber darum vernichtet?! Ihr werdet auch ewig nie vernichtet werden, aber bleiben, wie ihr nun seid, in euren Sünden, die da sind der Seele Tod darum, weil sie in solch einem Zustande nimmerdar zu einer höheren und reineren Erkenntnis emporsteigen kann, sondern in ihrer Finsternis und in ihren alten Weltzweifeln, deren eure Seelen voll sind, bleiben muß.

Interessanterweise glaubte Luther selbst nicht an das, was er lehrte. Und mit dieser Konfusion muss seine Theologie bis heute leben.

Ganztod-Theorie ist absurd

Dass die Seele nach dem Ablegen des Leibes nicht mehr existent ist, beziehungsweise sich im Seelenschlaf befindet, was ja auf das Selbe herauskommt, ist nicht nur nach der Lehre Jesu im Lorberwerk absurd, sondern auch nach der Bibel wie auch nach den Erfahrungen im Alltag.
Die Bibel lehrt, dass es dem Herrn ein Gräuel sei, mit den Toten Verbindung aufzunehmen, also Okkultismus zu betreiben. Wären die verstorbenen Seelen nicht existent oder befänden sie sich im Seelenschlaf, wäre dieses Problem im Vornherein behoben. Auch hier ehen wir, dass mit den Toten nicht die Verstorbenen in Se gemeint sind, sondern diejenigen Verstorbenen, welche das Leben im Geiste noch nicht erlangt haben. Das Verbot Gottes gilt natürlich nicht für den Verkehr mit den heiligen Geistern. Aber auf diese Thema kommen wir ein andermal zurück.

Die meisten Leser haben schon einmal das hochinteresssante Buch über den Pfarrer Blumhard aus Montlingen gelesen. Während zwei Jahren kämpfte er den geistigen Kampf gegen die bösen Geister. Dabei ist ein Geist besonders erwähnenswert: Die Frau, welche der Gottliebin immer wieder erschien. Diese Frau hatte immer ein totes Kind auf dem Arm. Diese Frau fand keine Ruhe, weil, so Pfarrer Blumhard, sie zwei Kinder umgebracht und in einem Feld vergraben hat.

Die Ruhelosigkeit der Sünder ist die reale Existenz! In wievielen Berichten von Besessenheit kommt das zum Ausdruck. Die evangelische Kirche will aber davon nichts wissen, für sie gilt die Friedhofskultur „Hier ruht in Frieden“.

Das Fazit des Luther-Evangeliums

Zum Schluss unerer jubiläumswürdigen Betrachtung von Luthers Leben und Lehre wollen wir die wichtigsten Punkte rekapitulieren:

1.    Die Kirche lehrt, dass mit dem Tod des Leibes auch die Seele stirbt, bzw. schläft und nur die Guten (d.h. die ehemaligen Kirchenmitglieder) wieder auferweckt werden.

Aber genau das Gegenteil ist richtig: Die Seele wird lediglich vom Leib gelöst und lebt weiter.

2.    Luther lehrt, dass der Mensch keinen freien Willen hat.

Aber genau das Gegenteil ist richtig: Erst der freie Wille macht den Menschen, was er ist! Das gesamte Lorberwerk ist mit allen Bänden ein einziges Zeugnis für diesen freien Willen!

3.    Luther lehrt, dass jeder Mensch schon vor der Geburt für den Himmel oder die Hölle vorbestimmt ist (Prädestinationslehre).

Aber genau das Gegenteil ist richtig: Jeder Mensch hat die selben Chancen und durch seinen freien Willen kann er sich für oder gegen die Wahrheit entscheiden.

4.    Luther lehrt, dass in der Taufe das Heil liegt und dass dadurch der Mensch den Heiligen Geist überkommt.

Aber genau das Gegenteil ist richtig: Die Taufe ist lediglich ein symbolischer Akt und hat mit der Erfüllung der Seele mit demHeiligen Geisst nichts zu tun. Ebenso falsch liegt die Kirche, wenn sie behauptet, man habe den Heiligen Geist oder man hat ihn nicht. Richtig ist, dass jeder Mensch auf dieser Erde den Heiligen Geist als Geistfunken (das Gewissen) im Herzen hat und dass es dann darum geht, dass dieser „Geistfunken“ wächst.

5.    Luther lehrt, dass die Bekehrung mit der Wiedergeburt gleichzusetzen ist.

Aber genau das Gegenteil ist richtig:  Bei der Bekehrung wird der eben erwähnte „Geistfunken“ aktiv und beginnt zu wachsen. Ab diesem Zeitpunkt nimmt der Bekehrte zu in der Liebe, Erkenntnis und Weisheit. Erst wenn der Heilige Geist so gewachsen ist, dass Er die Seele ganz erfüllen kann, findet die volle Wiedergeburt statt.

6.    Luther lehrt, dass einzig die Kirche, bzw. deren Pastoren berufen sind das Wort Gottes zu vermitteln.

 Aber genau das  Gegenteil ist richtig: Das Wort Gottess muss nicht durch Menschen vermittelt werden. Es kann wohl durch Menschen erklärt werden, aber im Normalfall findet man das Wort Gottes (das natürlich weit über die Bibel hinausgeht!) im eignen Herzen und wird auch dort genauestens erklärt. Ausserdem entstehen in dieser Zeit immer mehr urchristliche Hauszellen wie hier,  wo das Wort direkt aus dem Himmel vermittelt wird.

7.    Luther lehrt, dass wir alle nur „durch den Glauben allein“ vor Gott gerecht sind.

Aber genau das Gegenteil ist richtig: Jesus lehrt in der Bibel wie im Lorberwerk, dass wir nach unseren Taten (Werke der Nächtenliebe) gerichtet werden.

8.    Luther lehrt, dass wir nicht mit Werken das Himmelreich verdienen können.

Aber genau das Gegenteil ist richtig: Sammelt euch Schätze im Himmel!
Wie oben schon gesagt, die Werke der Nächstenliebe allein zählen, sonst nichts!

9.    Luther lehrt, dass das Gesetz nichts vermag zu unserem Heil.

Aber genau das Gegenteil ist richtig: Das Gesetz der alttestametlichen Templer vermag sicher nichts, aber das Halten der 10 Gebote ist eine Grundvorausssetzung, das Himmelreich zu erlangen und das Halten  des neutestamentlichen Gesetzes der Liebe ebenso.

10.  Luther lehrt, dass wir „Sünder und Gerechte“ zugleich seien, solange wir im Fleisch sind.

Aber genau das Gegenteil ist richtig: Wer wiedergeboren ist, südigt nicht mehr, ja, kann nicht mehr sündigen!

11.  Luther lehrt, dass es für Verstorbene zwei Möglichkeiten gibt. Entweder kommen die Gläubigen (im Sinne Luthers) in den Himmel und wer diese Lehre nicht glaubt, verbleibt ewig in der Hölle.

Aber genau das Gegenteil ist richtig: Die Bibel widerspricht dieser Ansicht eines derart gewalttätigen Gottes an verschiedenen Stellen, so z.B., dass die gesamte Kreatur der Erlösung harre. Das Lorberwerk und viele andere Offenbarungen erklären detailliert, dass die sog. „Hölle“ zur Läuterung dient und dass alle Seelen, welche einen guten Willen haben, weitergeführt werden..

12.  Luther selbst ist ein Zeugnis seiner Lehre. Sein hasserfülltes Herz verdammte und verfluchte so ziemlich alle und alles, was nicht haargenau seiner Philosophie entsprach: die Juden, die Glaubensgeschwister der Täufer, die Prostituierten, Frauen mit übersinnlichen Wahrnehmungen, die Wucherer, die Bauern, die Türken, die  behinderten Kinder. Alle wollte er ersäufen, erhängen, ädern oder rädern. Was die Bauern und die Täufer betrifft, hat er auch tatsächlich verfolgen und hinschlachten lassen. Das ist alles hinreichend dokumentiert. Ist es damit nicht belegt, dass die Behauptung nicht ganz aus der Luft gegriffen ist, wenn wir sagen „Haben wir Luther, brauchen wir keinen Teufel mehr“?

Und von einem solchen Luther sollen wir das „Evangelium“ übernehmen? Nein danke!

Nun, mein lieber Freund und Bruder, was bleibt von der Lehre Luthers noch übrig? – Nichts, rein gar nichts! Alles Schall und Rauch, könnte man sagen. So ziemlich alles, was Luther einst gelehrt hat und seine Schriftgelehrten heute noch lehren, hat im Leben keinen Bestand, ja, schlimmer noch: Das ganze Evangelium ist  durch Luther ins Gegenteil verkehrt worden! Jesus hat es treffend gesagt:

Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließet vor den Menschen! Ihr kommt nicht hinein, und die hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen.


Es ist die grosse Gnade Gottes, dass trotzdem viele Brüder und Schwestern im Kirchengefolge zum wahren Glauben fanden. Nämlich diejenigen, welche Christus im eigenen Herzen fanden und dort zur wahren Erkenntnis der Wahrheit, der Liebe zu Gott und den Mitmenschen geführt wurden und werden. Der wahre Tempel ist nicht die Steinkirche, sondern der Leib und das Allerheiligste ist das Herz. Dort, und nur dort begegnen wir Christus. Und als Begleiter auf diesem Weg haben wir einen Heiligen Geist zur Seite, der uns führt und uns beschützt.

3 Kommentare:

Christoph Odermatt hat gesagt…

Lieber Hans du schreibst: Die Kirche lehrt, dass mit dem Tod des Leibes auch die Seele stirbt, bzw. schläft und nur die Guten (d.h. die ehemaligen Kirchenmitglieder) wieder auferweckt werden. Das gilt aber meines Wissens nicht für die röm. kath. Kirche, deren Mitglied ich bin.
Zum zweiten lässt Du kein "gutes Haar" an Martin Luther. Immerhin hat er mit
seiner Reformation vor 500 Jahren viele Missstände in der römischen Kirche aufgedeckt und auch die Uebersetzung der Bibel ins Deutsche und somit für den Laien (ohne Lateinkenntnisse) war eine grosstat.

Hans Künzle hat gesagt…

Lieber Christoph, ja, da hast Du recht, ich habe mich unklar ausgedrückt. Es sollte heissen, die Evang.Kirche. Aber wenn ich von Luther schreibe, dann meinte ich natürlich nicht die RKK.

Die Misstände mit dem Ablasshandel hat Luther wohl aufgedeckt und auch noch andere Punkte miteinbezogen. Aber dafür hat er das unselige "Glauben-allein" erfunden und mit dem zugegebenermassen komplett falsch interpretierten Sola Scriptura - um hier nur zwei Punkte zu nennen -ist es sehr fraglich, ob unter dem Strich diese Reformation ein "Erfolg" war. In der Katholischen Kirche gab und gibt es offensichtlich viel mehr Gottesnähe und im Allgemeinen eine bessere und klarere Gotteserkenntnis. (Ich rede von der Basis, nicht von der Kirchenführung!)

Hat Luther die Bibel wirklich übersetzt? Oder hat er sie modifiziert und eine oder mehrere der in jener Zeit schon bestehenden 14 Hochdeutschen und 4 Niederdeutsche Übersetzung in ein sehr gutes Deutsch übertragen?

Luther hat mit seiner Ausrichtung auf eine sehr gut lesbare Bibel sein Augenmerk auf die deutsche Linguistik und erst in der zweiten Linie auf die Worttreue gelegt, was heute unbestritten ist.

Dazu kommt, dass Luther seine "Übersetzung" recht eigenwillig abgepasst hat, was ich im Aufsatz bereits erwähnt habe. Bsp.: Paulus lehrte "Durch Glauben sind wir gerecht" und Luther "übersetzte": "Durch Glauben a l l e i n sind wir gerecht". Und so hat er noch andere Bibelverfälschungen auf dem Gewissen.


Odermatt Christoph hat gesagt…

Lieber Hans
Vielen Dank für Deine Erläuterungen. Ich bin natürlich kein Luther-Kenner. Aber es wäre interessant von Lutheranern zu hören, was sie auf Deine Einwände sagen würden. Vor allem im Hinblick auf das kommende Jubiläumsjahr 2017.