Mittwoch, 10. Oktober 2012

Der Diebstahl fremder Lebensenergie


 

Die Lebensenergie oder die Lebenskraft ist die Liebe. Diese Kraft oder Energie ist nötig, damit das Leben überhaupt erfahren werden kann.

Es gibt zwei gegensätzliche Arten, wie wir zu dieser Kraft (Energie) kommen können: Die Zufuhr von außen oder die Erstarkung von innen.

Jede Seele hat mit der Geburt ein Talent mit auf den Weg bekommen. Dieses Talent Liebe ist der innewohnende Geistfunken, welcher zwar noch kein eigenes und wahres Leben manifestieren kann, da dieser durch die Materie-Besessenheit der Seele umkapselt und damit vor der Materie geschützt ist.

Für solche Materie-besessene Menschen ist der innewohnende Geist Gottes keine Kraftquelle, ihre schwachen Seelen können nicht mit der einzigen natürlichen Lebensenergie (die Erste Liebe) versorgt werden und deshalb sind sie darauf angewiesen, daß sie diese Lebenskraft von außen her beziehen können. Wer nicht glaubt, daß er schon mit den nötigen Kräften versehen ist, der wird sich auch niemals die Mühe machen, diese Quelle "anzuzapfen" und somit tritt an die Stelle der Gottesliebe die Selbstliebe – das Ego.

Das Ego ist darauf angewiesen, daß es täglich ernährt wird. Diese Alimentierung geschieht, wie schon erwähnt von außen, von der Liebe (Aufmerksamkeit, Bewunderung) der anderen Menschen. Das Ego erhält diese Kraftzuwendung entweder von selbst oder wenn nicht, dann muß es sich diese zwangsweise stehlen.

Diesem gegenseitigen Lebensenergie-Diebstahl begegnen wir auf Schritt und Tritt. Sei es in der Familie, wo der eine den andern dominiert oder sei es am Arbeitsplatz wo ein ausgeprägtes Chefgebaren dem Arbeitsklima abträglich ist. Untergebene werden so oft zwangsläufig zu Energielieferanten ihrer Vorgesetzten. Selbst auf der Strasse wo jede Verkehrssituation klar geregelt ist, kommt es immer wieder vor daß zum Beispiel ein Fahrradfahrer dem Autofahrer seinen Willen aufzwingt und somit dem eignen Ego wieder ein bisschen Befriedigung verschafft.

Das Ego will Aufmerksamkeit, Interesse, sucht Bewunderung und Anerkennung, will den Beweis für die eigene Einzigartigkeit und Einmaligkeit, wünscht Lob, Beifall und Bestätigung, was sich bis zur Verherrlichung entwickeln kann (Narzissmus). Das Ego will eine Spur besser sein als der Nebenmensch und dieses eine-Spur-besser-sein ist luziferisch. Es ist der eigene Wille, der über den Willen des Mitmenschen gesetzt wird. Wenn der eigene Wille erfolgreich den Willen eines anderen Menschen beherrscht, dann wird das Ego gestärkt und es wird grösser und muß zwangsläufig umsomehr wieder ernährt werden! Es ist dasselbe Muster dieses "Grösser-sein" wie Luzifer, der Lichtengel sich über alles erheben wollte: "Ich will zum Himmel  emporsteigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen und mich  niederlassen auf dem Götterberg im äußersten Norden; ich will über die in Wolken gehüllten Höhen emporsteigen, dem Allerhöchsten  gleich sein! " (Jes. 14, 13 ff)

Dieser Luziferische Zustand ist der Zustand dieser Welt. Beherrschen, dominieren, zwingen – einer befiehlt dem anderen, dieser luziferische Zustand ist das Chaos, das wir auf dieser Welt haben. Luzifer spricht "Dir will ich alle diese Herrschaft und ihre Herrlichkeit geben; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will." (Luk 4. 6) Daraus ersehen wir, daß auch die Politik vom luziferischen Zustand geprägt ist, denn in der Politik herrscht bekanntlich das Chaos vor und nicht die Göttliche Harmonie.

Satan ist der Fürst dieser Welt. Es sind die " Herrschaften, … die Gewalten, … die Weltbeherrscher dieser Finsternis, … die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen."

Ganze Völker sind, auch gerade jetzt aktuell, kraftlos, ohnmächtig, ihren Beherrschern ausgeliefert. Kraftlos und ohnmächtig weil diese Beherrscher alle Lebensenergie der Untertanen geraubt haben – Luzifer, der in den Kapitolen zuhause ist.

Fremdlinge dieser Welt?

Wir Gläubige sagen so oft und schnell, daß uns das alles nichts angehe, denn wir seien keine Bürger, sondern Gäste und Fremdlinge dieser Welt. Ist das wirklich so? Haben wir Gläubige diesen luziferischen Zustand wirklich überwunden?

Ich selbst schaue gerne immer wieder in die verschiedenen christlichen Diskussions-Foren, manchmal aktiv, nun aber eher passiv, hinein und habe so einen kleinen Einblick, wie christlich diese christlichen Foren eigentlich sind. Aber es geht ja nicht um die Foren, sondern um die Gläubigen und da tut es einem oft weh, wenn man sieht, wie die Brüder und Schwestern im Allgemeinen miteinander umgehen. Einer will die Bibel besser kennen als der andere, Rechthaben und Besser-wissen geht vielfach über die sanftmütige Nächstenliebe. Ist das nicht luziferischer Zustand pur?

Aber auch in den Evangelischen Gemeinden gibt es nur allzuoft "Machtkämpfe" im Ältestenrat, wie auch in den Verbänden von Gemeinden. Das Suchen von Anerkennung und die Bestätigung der Egos machen eben nicht vor den Kirchentüren halt, sondern sind leider auch Bestandteil der christlichen Gemeinschaften.

Wenn diese Erkenntnis doch da und dort gereift ist, so bleibt die Frage, wie überwinden wir diesen Luziferischen Zustand, den Hochmut und den Trotz? Es ist dem einen und dem anderen schon aufgefallen, daß die Demut keine Geistesgabe ist. Somit können wir nicht damit rechnen, daß uns durch "starker Glaube" plötzlich demütig und sanftmütig wird. Wie wird man demütig? "Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade". (Jak. 4. 6)

Am nächsten Mittwoch wollen wir uns über diese Frage unterhalten – und sie auch beantworten.

Jesus segne Dich!

 

 

Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

 

 

Keine Kommentare: