Mittwoch, 6. Juli 2011

Die zehn Gebote (7)

Das siebte Gebot 


"Du sollst nicht ehebrechen."  


Bei diesem Gebot gibt es – zumindest in der natürlichen Lesart –ebenfalls nichts zu deuteln, denn die Aussage ist klar. Dieser kurze Satz klagt uns alle an – mich nicht ausgeschlossen. Und wenn man noch bedenkt, wie Jesus bei Seinen Jüngern dieses Gebot ausgelegt hat, so gibt es wohl niemanden mehr, der in dieser Hinsicht nicht gesündigt hätte. Er sagte: "Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, daß jeder, der ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen." (Mat. 5. 27)
Für Gottes Gericht ist es also nicht ausschlaggebend, was wir getan haben, sondern was wir haben tun wollen, wenn wir die Gelegenheit dazu gehabt hätten. Es ist das Begehren, es sind die Gedanken, welchen wir nachhängen, die uns zu Fall bringen, wenn wir die Sündenvergebung nicht angenommen haben. Wenn wir bedenken, dass die Gedanken lebendig sind und kein einziger von ihnen irgend verloren gehen kann, sondern dass sie alle einst anwesend sein werden, wenn unser Lebensfilm abläuft, dann wird es jedem klar, dass das das Gericht Gottes ist.
Dieses Gebot gilt sogar für diejenigen, welche gar keinen Ehepartner haben! Und es ist wie das gesamte Wort Gottes, es nicht nur für das gegenwärtige Erdenleben gegeben, sondern es gilt auch für die gesamte Ewigkeit und das ganze unendliche Geistige Reich. Die Ehe im Erdenleben ist eine Entsprechung für die allerheiligste Ehe im Himmel. Und somit sind wir schon bei der Geistigen Lesart dieses Gebotes angelangt, welches besagt, dass die Himmlische Braut und der Himmlische Bräutigam schon während dem Erdenleben vermählt werden sollten und dass diese Liebe immer mehr vertieft gelebt werden kann. Die Braut ist die Seele und der Bräutigam ist der innewohnende Geist Gottes, also Christus Jesus. Das unaufhörliche Werben und hoffnungsvolle Sehnen des Bräutigams ist es, dass die Braut, also die Menschenseele, Seine unendliche Liebe, die Liebe Gottes, erwidert und sie ihre gesamte zur Verfügung stehende Zeit in innigster Hingabe mit Ihm verbringt.
Aber wie im natürlichen Leben, gibt es auch in der geistigen Verbindung einen Nebenbuhler, welcher die Seele zu sich ziehen will. Dieser Nebenbuhler und Widersacher Christi ist das Fleisch, die Materie. Wenn er die Seele dazu bringt, dass sie fleischlichen Begierden nachhängt, fleischlichen Leidenschaften und Angewohnheiten frönt, dann hat er so gut wie gewonnen, denn eine fleischliche Seele, welche das Leben in der Erfüllung und Befriedigung der Sinnesreizen sieht, ist für den wahren Bräutigam so viel wie verloren. Der Geist Gottes zieht sich zurück und die Seele kann das Licht Seines wahren Lebens nicht mehr erkennen und fällt der Illusion anheim, dass das natürliche – biologische – Leben das wahre Leben sein soll. Der Geist Gottes drängt sich nicht auf, die Seele soll sich freiwillig und in großer Liebe sich Ihm hingeben. Der Bräutigam wartet in unendlicher Geduld auf das Ja-Wort Seiner Braut und erwartet dann aber auch, dass sie dann wirklich nur noch für Ihn da ist. Er erwartet, dass sie Ihr Leben ganz und gar, mit aller Konsequenz und Hingabe, nur für Ihn lebt.
Doch es ist gar oft wie im natürlichen Leben. In der ersten Begeisterung gibt man für den Bräutigam alles auf – bis sich dann so ganz langsam die alten liebgewordenen Genüsslichkeiten und alten gewohnten Verbindungen wieder melden. Man geht wieder dorthin, wo man immer war. Wie in vielen weltlichen Vernunft-Ehen die Hingezogenheit zum Partner nur eine äusserliche statt eine innere ist, also eine rein rationale, verstandesmässige, so ist es auch mit der Verbindung der Seele mit dem innewohnenden Christus. Das Ausgerichtetsein auf die Erfüllung der biblischen Verheissungen führt zu den rein rationalen "Bekehrungen". Findet dann das Berge-versetzen in der materiellen Welt nicht sofort statt, so steigen bald Zweifel auf,  die Liebe des Bräutigams wohl eine echte ist und so hofiert der Nebenbuhler bald wieder und  zieht die verstörte Seele mit den alten Begierden  und Leidenschaften wieder zu sich ins alte materielle Leben.
Der Ehebruch, welcher das siebente Gebot anprangert, versteht sich also vor allem in Geistiger Hinsicht. Es geht darum, dass die Verbindung zu Christus rein auf der Liebe zu Gott begründet ist. Und das bedingt, dass es kein "Weib, das mit begehrenden Gedanken anzusehen" mehr geben kann. Dieses Weib ist die Materie, das weltliche Leben.  Dieses Weib ist geistig gesehen die zeitlichen Vorteile, welche eine Geistige Verbindung mit dem Geiste Gottes begehrt werden. Und genau der Blick auf dieses Weib ist es, der eine Verbindung mit Christus in der ersten Liebe unmöglich macht. Ist die Welt, die Materie, aber einmal überwunden, dann bittet die Seele ja nicht mehr Weltliches, sondern Geistiges und dann funktioniert das Berge-versetzen plötzlich und ich möchte fast sagen: erschreckend schnell!
Das Überwinden der Welt ist nichts anderes als das Überwinden des Fleisches und seine Begierden und Leidenschaften. Haben wir das im Hinblick und durch die Kraft des Geistes Gottes geschafft, dann gibt es dieses Weib und die begehrlichen Gedanken nicht mehr und es ist dann auch die Kraft des Geistes, welche die Seele von dem Gesetz dieser Ehebruch-Sünde befreit.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.



2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Katholische Priester, Pater und Bischöffe dürfen keine Ehebrechen, Kindersex nachgehen oder auf sonstige Art und Weise sexuell tätig werden. Selbts die Selbstbefriedung ist schon eine Sünde vor Gott.

Anonym hat gesagt…

Siehst du?