Mittwoch, 15. Juni 2011

Die zehn Gebote (4)

Das vierte Gebot 

"Gedenke des Sabbathtages, ihn zu heiligen. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun; aber der siebte Tag ist Sabbath dem Jehova, deinem Gott:  du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd, und dein Vieh, und dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat Jehova den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tage; darum segnete Jehova den Sabbathtag und heiligte ihn."
Dieses vierte Gebot ist das am meisten missverstandene. Die natürliche Lesart dieses Verses bezieht die Heilige Sabbatruhe allerdings auf einen Kalendertag, wie ihn die alten Israeliten und später auch die Juden verstanden haben. Aber auch diese natürliche Lesart macht durchaus einen Sinn, denn ohne die Heilige Sabbatruhe verlieren sich die Menschen ganz in der Materie und im Vergänglichen. Das beste Beispiel lieferten die Israeliten zum Zeitpunkt der Gebotsgebung, als Moses die vierzig Tage auf dem Sinai war. Sie vergassen trotz dem täglichen Manna und der täglich leuchtenden Feuersäule Gott und Moses und huldigten dem Goldenen Kalb. Ist aber ein ganzer Kalendertag in der Woche dem Gedenken Gottes gewidmet, so hat der Geist im Herzen des Menschen Gelegenheit sich selbst zu beschauen und zu ergründen. So macht dieses Gebot auch heute noch – oder sogar mehr denn je! – seinen Sinn. Ob die Sabbatruhe nun am Samstag oder am Sonntag gefeiert wird, ist belanglos. Wenn aber dieser Tag, der Gott gewidmet sein sollte mit weltlichen Dingen zugebracht wird, dann ist auch die arbeitsfreie Form dieses Sabbats absolut zwecklos. Heute wird ja das (sonntägliche) Gottesgedenken beinahe vollständig durch Freizeitbeschäftigung ersetzt. Also von einem Gedenken Gottes keine Spur!
Die Geistige Lesart des Sabbatgebotes aber zeigt einen viel tieferen Sinn. Es geht nicht um den Kalendertag, wie der zweite Teil dieses Gebotes beweist. "Denn in sechs Tagen hat Jehova den Himmel und Erde gemacht …" Dies ist eine Entsprechung, denn Himmel und Erde sind nicht in sechs mal vierundzwanzig Stunden entstanden, sondern in Jahrmillionen. Die Schöpfungszeit wie die Sabbatruhe konnte aber den einfachen und ungebildeten Israeliten nicht anders mit so einfachen Worten erklärt werden.
Bei denen die geweckten Geistes sind, ist es der Geist, welcher das klare Verständnis der wahren Sabbatruhe lehrt. Die wahre Sabbatruhe ist das stetige Bewusstsein der Heiligen Gegenwart Gottes im Herzen – den ganzen Tag über, sieben Tage in der Woche! Wer den Willen des Himmlischen Vaters tut aus dem inneren Drängen des Geistes heraus, der braucht sich nicht um den Wochentag zu scheren! Wessen Sinne nicht auf das Fleisch mit seinen Begierden und Gelüsten gerichtet ist sondern darauf, dass das Herz ohne Unterlass das Erkennen des Willen Christi sucht, der erfüllt an sieben Tagen das Sabbatgebot! Wer den Willen Gottes tut, dessen Arbeit ist jederzeit das Werk der Nächstenliebe und diese Arbeit darf an sieben Tagen getan werden.
Wer die beiden vorherbesprochenen Übungen "Seelenbeschauung" und Geistesbeschauung" täglich absolviert, der steht anhaltend in der geforderten Sabbatruhe und bedarf keines extra bestimmten Tages für das Gedenken Gottes.





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.






1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ist bei dir etwas durcheinander geraten ?

Das 4. Gebot lautet :

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, daß dir der Herr, dein Gott gibt.