Mittwoch, 6. April 2011

Ist Wissen Stückwerk?

Vor der Lektüre dieses Aufsatzes wäre es sinnvoll, zuerst den ersten Teil dieses Themas zu lesen mit dem Titel "Das Wissen ist Stückwerk!"

Diese Frage stellt nun die Behauptung, dass Wissen Stückwerk sei, überhaupt nicht in Abrede. Denn die Heilige Schrift selbst sagt auch das Gegenteil und ist trotzdem kein Widerspruch. Nur das Zielpublikum ist ein anderes. So ganz nebenbei erwähnt sehen wir darin auch die grosse Weisheit, welche der Heiligen Schrift zugrunde liegt. Eine einzige Heilige Schrift für tausende und abertausende verschiedener Reifegrade der seelisch/geistigen Entwicklung! Durch den im Herzen des Menschen innewohnenden Geist Gottes erhält nun jeder Mensch mit einer und derselben Bibel das für ihn nötige Licht zum Verständnis, wenn – ja, wenn! – er die Bibel nicht nur lesen und glauben, sondern auch im täglichen Leben umsetzen würde!

Damit sind wir schon mitten im Thema. Wie im ersten Teil dieses Aufsatzes schon beschrieben, gibt es die beiden Lebensweisen, das Leben nach dem Gesetz der Gnade und dasjenige nach dem Gesetz des Natürlichen Lebens. Im Hinblick auf das aufgenommene Wissen kommen wir nun zu den Geheiligten und den Heiligen, also jenen, welche nach dem Gesetz der Gnade leben. Auf den Unterschied dieser beiden werde ich hier nicht eingehen, das würde den Rahmen dieser Niederschrift sprengen. Tut aber im Moment nicht viel zu Sache.

Die Geheiligten also sind es, die nach dem Gesetz der Gnade leben. Sie haben die Weltliebe überwunden, was aber nicht zwangsläufig heißen muss, dass sie sich von der materiellen Welt abgewendet haben. Es ist lediglich die Liebe zur Welt, ihre Begierden, Leidenschaften und Angewohnheiten, ihre Sinnes-Reize und vor allem auch ihre Emotionen, die sie unter völliger Kontrolle haben. Sie dienen nicht mehr der Welt, das heißt, sie dienen nicht mehr dem Fleischleib (das ist ja im engsten Sinne die Welt!), ihre Seele hat sich vom Fleisch-Sinn gelöst und ganz klar, unwiderruflich und kompromisslos dem innewohnenden Geist zugewannt. Diese geheiligten Brüder und Schwestern sind rein äußerlich kaum von den Menschen des Natürlichen Lebens zu unterscheiden.

Nun, was hat das mit dem Wissen zu tun? Auch die Heiligen und Geheiligten lesen die Bibel und nehmen dieses Wissen auf. Aber nicht mit dem Verstand wie die Natürlichen, sondern mit dem Herzen. Und wie geht das? Das geht so, dass man einfach das Gelesene nicht umrahmt, einfärbt oder unterstreicht, sondern dass man das sofort in den Alltagssituationen kompromisslos (!) umsetzt. Was man so umgesetzt hat, und vor allem im Hinblick auf die Liebe zu Gott und zu den Nächsten als werktätige Liebe getan hat, das ist die Voraussetzung dafür, dass der innewohnende Geist Gottes Licht ausschütten kann. Was ist Geistiges Licht? Dieses Licht ist das Erkennen der Geistigen Zusammenhänge und führt somit zur wahren Gotteserkenntnis. Das Licht ist Erkenntnis, Weisheit (angewendete Erkenntnis), Wahrheit und das Wort. Liest der Heilige nun in diesem Licht die Bibel, so nimmt er Wissen auf, das aber in der Seele gespeichert wird durch die Tat.

Nun stellt sich die Frage: Ist dieses Wissen Stückwerk? Nein, dieses Wissen ist kein Stückwerk. Denn wenn der Geist die Möglichkeit hat, sein Licht anzuzünden, das schöpft man aus dem Vollen, aus der innenliegenden Göttlichen Quelle und da kann niemand mehr von Stückwerk sprechen!

Johannes hat das seinen Brüdern geschrieben, welche einen ganz anderen Geistigen Stand erreicht hatten als die Korinther zur Zeit des ersten Briefes. Johannes schrieb ihnen: "Und ihr, die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand belehre, sondern wie dieselbe Salbung euch über alles belehrt und wahr ist und keine Lüge ist, und wie sie euch belehrt hat, so werdet ihr in ihm bleiben."

Ihr bedürfet nicht, dass euch jemand belehre, sondern wie dieselbe Salbung (Geist Gottes) euch über alles lehrt … Hier haben wir eine mächtige Verheissung, welche aber auch in Dir, mein lieber Freund und uns allen zur Realität werden kann und will! Nur darf zuvor unsere Liebe zu Gott und zum Nächsten kein Stückwerk unsererseits sein, sondern eine vom Geist Gottes geschenkte Kraft!

Ist diese Kraft einmal ausgeschüttet und die ganze Seele davon erfüllt, dann offenbart sich das Wort unseres Himmlischen Vaters Jesu: "Und es werden Ströme lebendigen Wassers von seinen Lenden fliessen"

Also: Was Gott tut, ist kein Stückwerk!



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

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