Mittwoch, 29. Dezember 2010

Die Sphäre des Menschen (1/2)

(Ein Auszug aus meinem Büchlein "Das Himmelreich ist in uns")

Nun wollen wir einen kleinen Abstecher machen und die Sphäre des Menschen beschauen. Wie groß ist diese und wer sind dessen „Bewohner“ und Besucher? Diesen und anderen Fragen werden wir auf den Grund gehen müssen, um richtig verstehen zu können, warum wir den Weltsinn, das Vergängliche, unser Ego Hochmut) und die Fleischbegierde meiden sollen um unsere Seele und damit unseren Tempel rein zu machen und rein zu halten.

Du wirst jetzt fragen, wie groß unsere geistige Sphäre oder unsere Aura sei. Diese Frage ist kaum zu beantworten, weil sich die räumliche Ausdehnung von Situation zu Situation wieder ändert. Im Geistigen gibt es keinen bestimmbaren Raum, wie es auch keine messbare Zeit gibt. Aber so für Deine erste Forschungen zu diesem recht interessanten Thema darfst du einmal annehmen, dass deine Sphäre etwa deinen mit dem Fleischauge sichtbaren Bereich einnimmt. Wenn du aber nachts im Bett liegst, dazu noch im Dunkeln, und du denkst an deinen Onkel in Amerika, so tritt natürlich dieser Onkel sofort auch in deine Sphäre. Desgleichen mit deinen verstorbenen Verwandten oder Bekannten, wenn du in Gedanken bei ihnen verweilst. Du siehst, deine Sphäre hat keine genau definierten Grenzen. Das kann auch nicht sein, weil die Sphäre, Aura, Od oder wie man diese auch bezeichnen will, eben geistig ist und etwas Geistiges lässt sich niemals mit materiellen Grenzen und hohen Zäunen umschliessen.

Schon kommen wir zur zweiten Frage: Was beinhaltet denn nun diese unsere Sphäre? Diese Frage ist überaus wichtig, denn auch vom Verstehen in dieser Sache hängt so vieles in unserer geistigen Entwicklung ab.

Die Sphäre des Menschen beinhaltet keineswegs nur Licht – etwa weisses , braungelbes oder gar beinahe schwarzes. Wie diese Farben zustande kommen, werden wir in Kürze erfahren. In der Sphäre des Menschen halten sich verschiedene für uns unsichtbare Bewohner auf. Solche die dauernd bei uns Wohnung genommen haben, also immer da sind, so lange wir in diesem Fleisch auf der Erde wandeln und andere, die nur zeitweise Gäste bei uns sind.

Da sind zuerst einmal die reinen und weisen Engel. Sie sind ganz nah, ja eben im Herzen, denn dort ist das Himmelreich. Die Engel, namentlich die Schutzengel, sind uns von der Göttlichen Allmacht für unser ganzes Leben auf dieser Erde zugeteilt. Die einzelnen Lehrengel wirken ebenfalls direkt in unserem Herzen, es sind aber nicht zwangsläufig immer dieselben während unseren ganzen Erdenaufenthaltes.

Dann gibt es zweitens die Friedensgeister. Diese Friedensgeister, welche sich normalerweise in höheren Luftregionen aufhalten, können, wenn sie schon reinerer Natur sind, sich bei den etwas reiferen Menschen aufhalten und dort nützliche Dienste im Namen des Herrn verrichten. Die Anzahl (in Legionen) variiert sehr stark von Mensch zu Mensch und wieder von Situation zu Situation. Menschen mit vorwiegend weltlichen und unreinen Gedanken werden von ihnen gemieden, und wo Gedanken der Liebe und des Friedens sind, dort halten sie sich in grösserer Anzahl auf.

Dann haben wir drittens reinere und unreinere Naturgeister mit den unterschiedlichsten Reifegraden als Besucher und/oder Langzeitgäste bei uns. Die „Versammlung“ dieser Naturgeister ist sehr stark abhängig von der Natur unserer Gedankenwelt. Die Art dieser Geister vermag dann wiederum sehr wohl Einfluss auf unser Denken und Empfinden zu nehmen. Sie hocken vielfach in den Eingeweiden des menschlichen Körpers und melden sich dort mit ihrem Drängen für die Erfüllung der Lust ihrer entsprechender Art. Magenkrämpfe nach „erfolgreichem Ärger“ geben ein deutliches Zeugnis ihrer meist unreinen Anwesenheit. Mit diesen und den nächsten haben unsere Schutzengel am meisten zu tun, um diese im Zaume zu halten, damit sie es nicht allzu bunt mit den noch geistig blinden Menschen treiben.

Viertens sind die Seelen verstorbener Personen zu erwähnen, die ebenfalls in unterschiedlichen Reifegraden, allerdings mehr als Zuschauer denn als aktiv Agierende so eine Art Zaungäste sind. Wir unterscheiden hier die etwas reiferen, welche wie gesagt, eher Zuschauer der Szenen im weltlichen Leben sind, denn diese haben doch wenigstens etwas Respekt vor dem eigenen freien Willen des Menschen. Die anderen, die unreinere Spezies dieser Seelen, neigen jedoch eher dazu, Einfluss auf unser Denken und tun zu nehmen. Die ganz Bösen versuchen auch oft, richtige Zwänge auf das Empfinden und Denken der Menschen auszuüben, was nicht selten schlimme Folgen haben kann.

Dann sind fünftens noch die Dämonen zu erwähnen. Diese aber sind ausschliesslich - wenn überhaupt – bei reinen Weltmenschen zu Hause. Keine Angst, Dämonen halten sich sozusagen nie in und bei den Menschen auf, die mit aufrichtigem Herzen eine Verbindung mit Jesus eingegangen sind, unabhängig vom Reifegrad. Unsere Schutzengel haben nicht nur die Aufgabe uns vor materiellen Unglücken zu bewahren, nein, viel mehr sind sie beschäftigt mit dem Kampf gegen die Einflüsse der Geistesmächten, welche uns schaden möchten. Nur durch ausdrückliche Zulassung des Herrn darf uns der Eine oder Andere mal eine Falle stellen.

Die unreineren Naturgeister sind natürlich stets bemüht, uns zu foppen, uns auf die Probe zu stellen. Diese Art Geister sind es auch, welche uns vor allem in die Fleischbegierde ziehen und das Pferd unseres Ego reiten. Aber nicht nur diese, sondern auch unreine Seelen Verstorbener haben in etwa die selben Interessen. Sie ziehen den Menschen ins materielle Leben und lassen ihn nur schwer los. Sie wirken auf den Verstand, können nicht selten weltliche Erkenntnisse vermitteln, und sind bestrebt den Menschen vom Glaubensweg abzuhalten weil Ihnen dieser den Lebensraum der Sünde entziehen würde.

Ich sprach vorhin von den unreinen Seelen. Was ist dann mit den reineren? Diese haben mehr oder weniger eine Zuschauerrolle. Je mehr eine Seele im Leib zunehmend einen höheren Reifegrad einnehmen kann, so vermehren sich die Legionen dieser etwas besseren „Zuschauer“. Denn das sind meist Seelen, welchen im Jenseits erst bewusst geworden ist, dass sie einiges im Erdenleben verpasst haben und können nun natürlich auf diese Art etliches lernen und nachholen. Diese sind in der Regel wie schon gesagt, passiv und gleichen etwa den Zuschauern in einem Stadion. Diese können auch nicht aktiv in den Kampf eingreifen, können sich höchsten mit Lärm ihrer Hoffnung auf den Ausgang des Geschehens bemerkbar machen. So auch diese Seelen, von denen auch bis zu Legionen bei uns sein können, sie hoffen sehr und stetig mit ihrem ganzen Empfinden, dass sie in uns Gotteskinder immer wahre Vorbilder der Liebe und des Erbarmens live miterleben können. Auch sehen sie im Gegensatz zu uns Menschen, die für uns unsichtbaren Auswirkungen unserer Liebestaten immer sofort und in „Realtime“, also eins zu eins.

Nun kommen wir zur wichtigsten Frage überhaupt, was unser Thema betrifft. Diese lautet: Haben wir einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Besucherschar in unserer Sphäre?

Die Antwort lautet ganz klar: Ja, auf jeden Fall mit Ausnahme der Schutz- und Lehrengel, welche der Herr selbst nach seiner Göttlichen Ordnung bestimmt. Mit allem, womit unsere Gedankenwelt beschäftigt ist, nehmen wir direkt und sofort Einfluss darauf, welche Seelen und Geister sich bei uns wohlfühlen. Unsere Liebe, unsere Neigungen, unsere Aufmerksamkeiten und unsere Interessen ergeben die Art und Weise unserer Gedankenwelt und dies ist dann die Umgebung, welche den betreffenden Seelen und Geistern zusagt.

Führen wir ein Leben in der Stille und Ruhe, welches nichts anderes sucht, als mit der uns vom Herrn verliehenen Liebe andern Menschen Gutes zu tun und uns selbst hintanstellen und allen anderen die weltlichen Vorteile zu überlassen, so haben wir andere Geistesmächte in und bei uns, als wenn wir stets wieder den Fernseher laufen lassen und mit Interesse das Tagesgeschehen, die Politik, Unterhaltungen, Theater (Lug- und Truggeister) oder Sport uns einverleiben. Das Interesse an diesen Vergänglichkeiten öffnet den unreinen Naturgeistern und Seelen Tür und Tor. Die Reinen verabschieden sich, weil ihnen diese Umgebung nicht gefällt und die Unreinen haben ein ihnen wohlgefälliges Haus gefunden. Unsere Liebe oder unser Interesse ist immer eine Folge unserer Gedanken, und wieder umgekehrt, unsere weiteren Gedanken sind immer wieder eine Folge unserer Interessen. Wenn sich die unreinen Geister und Seelen in ihrem Haus (also in unserer Seele oder Sphäre) nach ihrem Wohlgefallen bewegen dürfen und wir selbst Gefallen daran haben, so sind wir bald nicht mehr Herren unser selbst, sondern wir unterliegen vielen bewussten und unbewussten Zwängen (Süchte, Leidenschaften, Begierden, Phobien, Manien und schlussendlich den Depressionen).

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Wie Werner Wegemut das Lieben lernte

Eine Weihnachtsgeschichte von Martina C.Gruber

In einem ganz verschneiten Park, in dem sich viele Bäume ringen, steht unter einer großen Tanne auch eine Sitzbank. Noch ist sie leer und es ist die einzige, die nicht ganz verschneit ist. Einige Meter entfernt kommt ein älterer Mann – so Ende fünfzig – mit langsamen und schwerfälligen Schritten den verschneiten Weg entlang, bis er genau vor dieser Bank zu stehen kommt. Es scheint als ob er lange überlegen müsste, ob er sich setzen wolle oder nicht. Dann setzt er sich endlich doch. Obwohl elegant gekleidet und mit einem Spazierstock ausgestattet, macht er einen eher verlorenen Eindruck. Sein Gesicht ist von tiefen Furchen gezeichnet und spiegelt eine gewisse Bitterkeit wieder.


So scheint der Mann mit schweren Gedanken beschäftigt, die seinen Rücken sehr gebeugt halten. Es ist schlimm für ihn, denn er ist schwer geschlagen und die Trübnis seines Herzens ist in einem tiefen Seelenkampf zu erkennen. Und was alles noch schlimmer macht – es ist Weihnachtsabend ! Im Grunde besitzt er alles was er wollte und noch mehr. Und dennoch ist sein Leben unerfüllt und kalt geblieben. Er ist so in seine Gedanken vertieft, daß er gar nicht bemerkt, daß sich noch jemand der Bank genähert hat. Es ist ebenfalls ein Mann, der sich unbemerkt hinzugesetzt hat. Beide Männer schweigen.

Ärgerlich und frustriert, aber auch mit Traurigkeit im Herzen, hackt der gutgekleidete Mann mit dem Stock auf den verschneiten Boden ein lautes Seufzen dringt aus seinen schmalen Lippen. „Ist wohl ein schwieriges Leben, das sie haben – wollen Sie darüber reden?“ sagt eine sehr herzliche Stimme. Jetzt erst bemerkt der alte Mann, daß er nicht alleine ist. Irgendwie ist er von der Herzlichkeit der Stimme berührt, obwohl er lieber allein geblieben wäre. Er schaut noch immer nicht von seinem aufgehackten Boden auf.

„Ist nicht der Rede Wert!“ entgegnet er, sich um Stärke bemühend, was jedoch eher als Härte ankommt. Noch immer auf den Boden starrend. „Ich würde ihnen gerne helfen! Mein Name ist Pit!“ sagt wiederum der andere Mann und seine Stimme bekommt etwas ganz Warmes.Nun ist der alte Herr doch herausgerissen aus seinen trüben Gedanken und er blickt den anderen erstaunt an.

„Werner Wegemut!“ stellt er sich knapp vor. Rau ist seine Stimme und Bitterkeit schwingt mit. Neben sich erblickt er einen Mann – Mitte vierzig – mit äußerst verschlissenen Hosen und einer völlig abgetragenen Jacke, die nicht ganz sauber erscheint. Eine Mütze die er tief ins Gesicht gezogen hat und einen dicken langen Schal. Mit einem Blick erkennt er, daß dieser Mensch auf der bedürftigeren Seite des Lebens zu stehen scheint.

Erwartungsvoll schaut Pit den Werner an und sagt nochmals: „Schwere Probleme?“ Wieder schaut Werner auf seine Stiefelspitzen und bohrt mit dem Stock weiter. „Weihnachten!“ sagt Werner. „Jedes Jahr das selbe! Erst bis Mittag arbeiten und dann alleine zu Hause!“ Und Jahr für Jahr sei das alles nur noch trostloser geworden. Nicht daß es an irgend etwas fehle. Werner erzählt davon, daß er ein Großindustrieller sei, der viele Mitarbeiter beschäftige und in einer großen Villa lebe. Autos und Swimmingpool – alles sei vorhanden ... und doch ... er sei nicht glücklich. Nichts als Einsamkeit. Pit schaut ihn mitfühlend an und nickt ihm zu. Er rückt näher an Werner heran und klopft verständnisvoll auf seine Schulter.

„Es ist schwer, wenn man keine liebevolle Familie um sich hat!“ sagt er und nickt wieder. Werner nickt ebenfalls. „Hatte eben nie Zeit dafür!“ Pit holt eine Tasche hervor und greift Shinein um ein Stück Käse und ein Stück Brot heraus zu ziehen. „Schon zu Weihnacht gegessen?“ fragt er und bietet Werner auch ein Stück davon an. „Schön, daß ich heute nicht alleine hier sitzen muß – sonst bin ich immer allein!“ „Sie sind immer hier?“ fragt Werner erstaunt. „Haben Sie denn kein Zuhause?“ „Nein!“ entgegnet Pit. Und auf die Frage, wie das denn so schlimm gekommen sei, erzählt er von seinem Schicksal. Dass er früher als Lehrer gearbeitet und ganz gut verdient habe. Auch sei er mit einer wunderbaren und auch schönen Frau verheiratet gewesen.

Aber eines Tages habe er von der Polizei einen Anruf erhalten, bei dem ihm mitgeteilt worden sei, daß seine Frau an einem Autounfall gestorben sei. Er hatte seine Frau Ruth so geliebt. Pit schweigt einige Minuten – Werner schweigt mit. Erschüttert ist er über die Tragik von Pit´s Lebensgeschichte. „Daran sind Sie dann wohl zerbrochen!?“ fragt Werner dann doch. „Ja, und dann habe ich auch noch die Arbeit verloren, weil ich zu viel getrunken habe. Und seit einigen Wochen lebe ich auf der Straße und schlafen lege ich mich meist in der Lagerhalle hinter dem Parkgelände!“ Davor sitze er aber meist hier auf gerade dieser Bank, weil die große Tanne mit ihren langen Armen alles so wunderbar trocken hält. Ja, sogar Geborgenheit vermittle ihm dieser Platz.

Und das sagt er mit einer Stimme die trotzdem mit einer inneren Wärme erfüllt ist. Werner ist erschüttert. Dagegen kommt er sich wie ein dummer Narr vor. Einer der sich über den goldenen Käfig beklagt, in dem er in Luxus schwelgt. „Aber wie kommt es, daß Sie so aufrecht sind. Sie haben nichts!“ ruft er erstaunt !Und Sie wollen mir helfen!?“ Ernst aber bedeutungsvoll antwortet Pit auf diese Frage: „Heute scheint es zwar noch immer schlimm; und doch hat sich in meinem Leben etwas wesentliches geändert. Ich hatte nämlich ein wunderbares Erlebnis!“ „Es war wieder mal ein Tag gewesen an dem ich zu viel getrunken hatte und hier unter diesem Baum schlief. Zuvor hatte ich wie immer mit Gott und der Welt gehadert.

Doch irgendwie kam mir in den Sinn doch mal mit Gott zu reden und ich betete insgeheim. >Gott – wenn es Dich wirklich gibt, so hilf mir bitte endlich. Aber ich glaube das ist vergebliche Liebesmüh Dich zu bitten!< Dann schlief ich ein.“ erzählt Pit und fährt fort. „Plötzlich schien ich einen Traum zu haben. Alles um mich herum war von Liebe umgeben und ein warmes Licht strahlte mich an. Auch war ein wunderbarer Gesang zu hören. Und plötzlich stand da ein Engel vor mir. Zwar hatte er keine Flügel wie man meist denkt, aber ich wusste einfach daß es ein Engel Gottes ist.“

„Pit – sagte er mit einer starken, aber sehr warmen Stimme. Gott schickt mich zu Dir! Er hat Deine Klagen wohl gehört und sein Herz hat Dich in Liebe angenommen. Er hat eine Botschaft für Dich!“ „Sei getröstet! Gott liebt Dich und hat Dich nicht vergessen! Seit er Dich erschaffen hat, bist Du sein Kind und bist vielfach von ihm und den Seinen geliebt und gesegnet“ „Er sagt Dir: Sei geduldig, denn ich werde Dir einen senden, der noch ärmer ist als Du – denn auch er weiß nichts von meiner Liebe! Hilf ihm und Dir ist geholfen!“ „Und dabei durchströmte mich auf wundersame Weise ein so tiefes Gefühl der Liebe, die alles in mir verwandelte und in Zuversicht einhüllte. Ich fühlte, daß ich etwas besonderes für Gott war – wie alle seine Kinder! Und ich fühlte mich durch und durch geliebt! Dann verblasste die Erscheinung – doch das Gefühl geliebt zu sein, blieb.“

„Das ist nun einige Wochen her!“ Pit schweigt nun wieder. „Gott!“ sagt Werner „an den glaube ich schon lange nicht mehr! Ich habe mir immer selbst geholfen und damit ein Vermögen gemacht!“ Einen Moment herrscht wieder Stille, dann redet er weiter, mit sehr ernstem Ton: Aber glücklich gemacht hat es mich nicht und heute ist es besonders schlimm!“ Zwischendurch nickt Pit und lässt Werner weiter reden. „Was kann ich denn noch vom Leben erwarten – ich habe alles und doch habe ich nichts! Ich habe keinen mit dem ich dieses Leben teilen kann. Und was ist das schon für ein Leben?“ Werner wird klar, daß er am wahren Leben vorbeigelebt hatte. Pit nickt verständnisvoll und klopft ihm wiederum sanft auf die Schulter.

„Es fehlt Ihnen die Liebe! All der Reichtum ist kalt ohne die wärmende Liebe und ohne all das mit anderen zu teilen!“ Und nachdenklich sagt Pit noch hinzu: „Ich wünschte mir, der Engel wäre auch Ihnen erschienen und ich könnte das mit Ihnen teilen was er mir wunderbares brachte!“ Wieder ist der Industrielle tief berührt von der Herzlichkeit dieses armen Menschen. Und plötzlich erkennt er, daß in Wahrheit ER der arme ist. Viel ärmer als Pit. Und er erkennt, daß er ein neues Leben beginnen müsse, in dem die Liebe vorherrschen muß. „Haben Sie schon zu Weihnachten gegessen?“ fragt diesmal Werner, der an sein üppiges Weihnachtsmahl denkt, das daheim auf ihn wartet. „Und haben Sie die Freundlichkeit eines meiner Gästezimmer zu benutzen?“

Pit strahlt vor Freude und nimmt die Hand die ihm gereicht wird dankbar an. Die beiden stehen auf und gehen Werners Villa entgegen. Dabei bereden die beiden vieles und Werner ist plötzlich ganz froh zumute, als er sich entschließt Pit wieder auf die Beine zu helfen. Auch hofft er etwas über Gott zu erfahren und noch mehr lieben zu lernen. Doch den ersten Schritt hatte er ja schon gemacht.Die beiden Männer machten auch später noch viel gemeinsam und wurden die besten Freunde.

So wurde die Niederkunft Gottes auf Erden auch nach zweitausend Jahren wiederum für zwei Menschen – zum wahren Fest der LIEBE, der Freude und des Friedens!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Advent

"… bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Hochfest der Geburt von Jesus von Nazareth, Weihnachten, vorbereitet. Die Christen gedenken der Geburt Jesu und feiern sie als Menschwerdung Gottes. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen". Soweit die treffende Erklärung von Wikipedia

Unser Endzeitsystem hat es verstanden, dieses Hochfest des Gedenkens an die Menschwerdung Gottes mit allen Gemütsbewegungen für sich zu vereinbaren, und die ganze Jahreszeit nach Strich und Faden zu kommerzialisieren. Geschenke für Menschen, welche eh schon alles haben und kulturelle Events mit tiefgehenden Emotionen, das ist alles andere als es die Absicht und der Sinn der Menschwerdung Gottes war und ist. Der äußerliche Rummel ist die Antwort des Gegners des Lebens, damit ja niemand Zeit findet, der Bedeutung der Menschwerdung Gottes, der Geburt Jesus Christus zu gedenken und vielmehr noch diese Geburt Christi in sich selber zu erleben.

Und genau das ist für mich der Advent. Die Vorbereitung der Geburt Jesu im Herzen eines jeden Menschen. So wie Jesus in einem Stall, einer Behausung von Tieren geboren wurde, genau so will Er in einem jeden Menschenherzen geboren werden, das ja ebenfalls einer Behausung von zum Teil noch wilden Tieren gleicht. Da, wo tierische Triebe, Leidenschaften und Begierden herrschen, da ist Seine Geburtsstätte und da möchte er diesen Stall, beziehungsweise dieses Herz umwandeln in einen Tempel Gottes.

Hier, wo Jesus im Herzen geboren wird, hier ist das Zweite Kommen Jesu. Es ist die Liebe zu Gott, zu Jesus, welche Ihn ruft, die Liebe, welche Seinen Weg bereitet, Gestalt anzunehmen und ein sehr lebendiges Leben zu leben. Der Mensch, in wessen Herzen Jesus geboren ist, erlebt hautnah die Wiederkunft Jesus Christus. Eine andere Wiederkunft Jesus gibt es nicht und wird es nicht geben. Es sind die klugen Jungfrauen, welche die Adventszeit nutzen, die Lampen mit Öl zu füllen, was bedeutet, dass der innewohnende Geist durch und mit der Liebe zu Gott erweckt sein will. Natürlich ist diese Adventszeit nicht an die Jahreszeit gebunden, sondern findet immer statt.

So wollen wir in diesen Tagen in der Stille mit Dankbarkeit und Demut Seiner Menschwerdung gedenken. Unsere Sehnsucht soll dabei darauf gerichtet sein, dass in uns Christus Gestalt annimmt, das heißt, dass die Liebe zu Gott und daraus hervorgehend die Liebe zu unseren Nächsten für das ganze Umfeld sicht- und spürbar wird.

Allen meinen Lesern wünsche ich die Kraft, den weihnächtlichen Zwängen unseres Systems energisch zu entfliehen und diese heilige Zeit besonders für die Stille zu nutzen. Lasse den Fernseher und den Radio (solltest Du unbegreiflicherweise immer noch welchen haben!) für zwei Wochen kalt und gehe in die Stille, werde Dir bewusst, dass und wie Christus in Dir lebt. Behalte dies immer im Bewusstsein und schon bald spürst Du Seine Heilige Gegenwart!

Das ist Weihnachten – nicht nur an Weihnachten!

Eine gesegnete Weihnacht für Euch alle und Euren Angehörigen!

(Am nächsten Mittwoch erscheint ein Gastbeitrag von Martina C.Gruber)

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Eine Entsprechung vom Kreuz

Einmal erhielt ich ein klares Gesicht, das ich nicht mehr vergessen kann. Es ist eine Entsprechung vom Kreuz. Alles was wir mit dem fleischlichen Auge sehen, ist eine Entsprechung des Geistigen, denn im Materiellen existiert nichts, was nicht auch im Geistigen existiert. Weil das Geistige aber niemals mit Worten verständlich erklärt werden kann, so dienen Bilder als eben diese Entsprechungen.

Das Kreuz besteht aus dem Stand- und dem Querbalken. Diese beiden Teile entsprechen der Liebe von und zu Gott sowie der Liebe zum Nächsten. Der Standbalken ist in die Erde gepflanzt, bzw. kommt aus dieser hervor, was besagen will, dass die Liebe Gottes in unsere Materie, dem sündigen Fleisch bereits eingepflanzt worden ist. Aus unserem Fleisch, aus unserer Weltliebe und aus unserer Fleischbegierde entspriesst durch Seine Gnade die weitaus höhere Liebe zu ihm. Wird nun die Fleischeslust, die Leidenschaften und die argen Gewohnheiten in uns durch unser Wollen und der Kraft Gottes überwunden, so wächst die Liebe zu Gott stets mehr und mehr. Haben wir einmal die Welt in uns besiegt, so kräftigt sich die Liebe zu Gott von selbst, und wenn sie gepflegt wird wie ein zartes Pflänzchen, so wächst der Geist Gottes sicht- und spürbar in der Seele.

Wenn einmal diese Liebe ein gutes Mass erreicht hat, und wie beim Standbalken des Kreuzes plötzlich der Querbalken ersichtlich wird, so beginnt auf einmal die Nächstenliebe in uns zu wachsen. Die wahre Nächstenliebe sitzt nicht im Verstand, also im Kopf, sondern allein im Herzen, das heißt in der reinen Seele. Das erkennt man daran, dass wir vergebende und barmherzige Gefühle entwickeln, was ein untrügliches Zeichen vom Wirken des Geistes Gottes ist. Wir selbst können niemals von uns aus die reine, wahre und selbstlose Nächstenliebe leben, dies kann nur Jesus alleine. Und wenn Sein Geist in uns ist, so lebt eben dieser Geist Jesu in uns und lebt diese Nächstenliebe.

Den Querbalken des Kreuzes könnten wir nun endlos verlängern bis er die ganze Erde umfasst. Dies ist eine Entsprechung auf die ausgebreiteten Arme Jesu, als Er sprach: „Kommet her alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“ So lieben wir auch durch diese Seine Liebe alle Menschen des ganzen Erdkreises, egal welche Nationen, Rassen, Farben und Glauben sie sind. Ebenfalls lieben wir die Menschen ob sie gute, böse oder kriminelle sind. Alle sie sind Geschöpfe Gottes und haben dasselbe Gottesfünklein im Herzen, das ja erweckt werden möchte.

Das Kreuz zeigt uns aber noch mehr. Da, wo die Liebe zu Gott und die Liebe zum Mitmenschen zusammenkommen, also im Schnittpunkt des Kreuzes, da schlägt Gottes Herz. Wo diese Liebe ist, da ist die Quelle des Lebens. Es ist aber auch das Ziel des Lebens. Wessen Seele von dieser heiligen Liebe erfüllt ist, von dessen Lenden wird das lebendige Wasser strömen. Hier ist der Brunnen, der den Durstigen stillt, dass ihn nicht mehr dürstet. Sagt nicht Jesus eben deshalb: „Du sollst Gott lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken“? Und sagt Er nicht gleichzeitig: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“?

Das Kreuz zeigt uns aber noch mehr. Da, wo die Balken enden, sind drei Punkte. Links, rechts und oben. Diese drei Punkte entsprechen dem Ausdruck der vollkommenen göttlichen Liebe: Sanftmut, Geduld und Demut. Wessen Seele von der reinen, wahren, selbstlosen und göttlichen Liebe durchdrungen ist, dessen Leben ist auch für den aussenstehenden Weltmenschen sichtbar. Und zwar

Im Sanftmut: Sanftmut ist das Gegenteil von Unmut oder gar Ärger. Sanftmut erduldet alles, hofft alles und ist voll Erbarmen denen gegenüber, welche uns etwas zu Leide tun, was es auch immer sei. Der Sanftmütige ärgert sich nie, weil sein Ego, sein Ich abgestorben ist, und er die Welt im Geiste der Liebe ersieht. Ja, er ist der Welt abgestorben und nur noch ein Gast und Fremdling auf dieser Erde.

In der Geduld: Die Geduld ist eine Gabe Gottes und damit eine Gabe des Geistes. Wie lange hat Gott mit uns Geduld? Ewig. Er hat so lange Geduld, bis wir selber uns mit eigenem und freiem Willen für Ihn entscheiden. Auch wenn wir fallen, immer und immer wieder den Anfechtungen erlegen, so dürfen wir immer wieder zu ihm kommen, bis der Geist Gottes in uns stärker und stärker werden kann. Gott verliert nicht die Geduld, sonst wäre es bald um uns geschehen. So soll diese göttliche Geduld auch durch uns den Mitmenschen gegenüber wirksam sein.

In der Demut: Demütig sein heißt gehorsam sein. Gehorsam sein heißt, den Willen des andern tun, auch entgegen unserem Willen. Die Demut ist der wichtigste Ausdruck der Liebe. Sind wir Gott gegenüber demütig und gehorsam, so suchen wir Seinen Willen zu tun, auch wenn es uns selbst schwerfällt. Wir unterordnen unseren Willen dem Seinigen. So gilt unser ganzes Bestreben, seinen Willen zu erfahren und zu erkennen. Das kann nicht durch Predigten, Freunde oder Bücher geschehen, sondern einzig und allein kann der Wille Gottes nur im eigenen Herzen gesucht und gefunden werden. Das gelingt aber nur demjenigen, der sich von der Welt gänzlich und konsequent losgesagt hat. Deshalb sagt Johannes in ungewohnt harten Worten: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist … Wenn jemand die Welt liebhat, so ist nicht die Liebe des Vaters in ihm“. Und gerade die Liebe des Vaters, also der Geist Gottes im Herzen, offenbart uns allein den Willen Gottes. Ach sollen wir den Mitmenschen gegenüber demütig und gehorsam sein. In dem wir ihren Willen (gemäss der Ordnung Gottes!) tun, können sie die Liebe des Vaters erkennen. Das ist die tätige Liebe, die den Geist Gottes in uns stärkt und auch Seine Kraft offenbar werden lässt.

Das ist das Kreuz in einer Entsprechung, nehmen wir es auf uns, jeden Tag! Möge es uns helfen, in der Liebe Jesu zu wachsen und das immer bewusster tun, was Er uns geboten und aufgetragen hat.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Nur ein kleines Gärtchen

Zur Abwechslung gebe ich hier einen Brief von Ende 2008 wieder, der für einige Leser interessant sein könnte.


M. meiner lieben Schwester im Herrn,


Friede sei mit Dir!

Du hast mir erklärt und vor Ort gezeigt, wie die Gemeinde die Hälfte Deines kleinen Gärtchens zwecks einer Strassenkorrektion wegnehmen will. Es ist absolut begreiflich, dass Du darüber konsterniert bist, denn das übrigbleibende kleine Stückchen Land dient zu keinem vernünftigen Zweck mehr, höchsten dafür, einen kleinen Bonsai zu pflanzen.

Aber vom geistigen Standpunkt aus gesehen ist alles Materielle, Weltliche und Vergängliche eine Entsprechung fürs Geistige. Diese Sache kann nun zum Prüfstein Deines Glaubenslebens werden. Wenn das so ist, dann freue Dich, dass unser Heiland Dich Wert findet, Dich zu prüfen und an und mit Dir zu arbeiten.

Sieh, dieses Gärtchen, wie das ganze Haus, … ist doch in den Händen Gottes, denn Du selbst hast Ihm ja alles einmal übergeben. Er hat es Euch aus Seiner Liebe zur Nutzung überlassen. So steht es IHM nun frei, was Er mit Seinem Eigentum macht. So wie Hiob, welcher all seinen großen Reichtum stets in den Händen Gottes sah, sagte beim Verlust der gesamten Habe: „Der Herr hat‘s gegeben und der Herr hat‘s genommen. Der Name des Herrn sei gelobt.“ Hiob konnte das, weil er zur materiellen Welt, zum Vergänglichen ein absolut loses Verhältnis, dafür aber ein unerschütterliches Vertrauen zu Gott hatte. Genau so sollte es bei uns auch sein. Das Materielle, das Weltliche und Vergängliche darf uns innerlich nicht so sehr berühren, dass es noch irgendwelche Empfindungen guter oder unguter Art in uns aufsteigen lassen kann. Denn alles das ist Aussenleben, Leben des Fleisches, das eines Tages vergehen wird. Die einzige Liebe welche in uns sein darf ist die ungeteilte und stets wachsende Liebe zum Herrn. Wenn Er also will, dass Du ein bisschen Land abgeben musst, dann nimmst Du als ein Gotteskind das ohne Grollen und ohne Unmut im Herzen aus Seiner Hand. Kein Sperling fällt vom Dach und kein Haar von deinem Haupt ohne des Herrn Wille!

Alle Dinge dienen zum Besten, die Gott lieben … Auch dann, wenn wir im Moment den Sinn und Zweck der Dinge, die da geschehen nicht sofort einsehen, im Nachhinein erweist sich alles als einen Segen, wenn wir nur auf Ihn vertrauen und immer Ihn vor unseren (geistig noch blinden) Augen haben!

Jesus will, dass wir durch dick und dünn, gegen alles was da kommen mag, Ihm vertrauen. Er möchte uns frei machen von allem weltlichen und vergänglichen, das noch in uns ist. Deshalb dürfen wir uns nicht ans Materielle klammern und diese vergänglichen Werte und Besitztümer, die uns nur für eine kurze Zeit erfreuen können, verteidigen und uns daran klammern. Lassen wir alles los, das ist so wichtig! Alles was Welt ist und in der Welt ist, dürfen wir nicht lieben, nicht anhangen. Auch Johannes sagt zu uns: „Habt nicht lieb die Welt noch was ist der Welt ist. Denn wer die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.“ Dasselbe mit andern Worten: Trauert nicht den verlorenen, vergänglichen Sachen nach, sonst wird der Geist Gottes (Liebe des Vaters) niemals in euch zunehmen können.

Jesus liebt Dich!

Nachtrag zu diesem Brief:


Die Gemeindeverwaltung hat sich später vom Vorhaben der Strassenkorrektion distanziert, und das kleine Gärtchen blieb erhalten!