Mittwoch, 10. November 2010

Die Irrlehren

Irrlehren gibt es von Ost bis West in wirklich unzähligen Variationen. Die meisten gründen sich, wie schon im Aufsatz "Irrlehrer" erwähnt, auf Einzel-Medien, welche ihr Dogma durch ein Channeling, eine spiritistische Durchsage erhalten haben. Gross im Kurs, in richtige Mode geraten sind heute Channelings von sog. "aufgestiegenen Meistern" und "Christusse" wie Kryon, Metatron, Sananda u.a. Nicht zuletzt besetzen sie das Thema "Bewusstseinsänderung" im Zusammenhang mit der Jahreszahl 2012 (Mayakalender).

Irrlehren gab es schon zu Lebzeiten Jesu und den Aposteln. "Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht Jesum Christum im Fleische kommend bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. Sehet auf euch selbst, auf daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Jeder, der weitergeht und nicht bleibt in der Lehre des Christus, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn." (2.Joh.7)

Es ist nicht nötig, über gewisse Irrlehren sich zu äussern, denn die meisten sind so offensichtlich, dass es jedem auch nur halbwegs bibelkundigen Christen schon klar ist, dass es sich um falsche Evangelien handelt. Ich möchte an dieser Stelle ein bisschen tiefer gehen, weil eine Liste von Irrlehren zu nichts taugt, weil sie morgen schon wieder überholt und nicht mehr gültig ist.

Keiner von uns kann sich zurücklehnen und mit dem Finger auf andere zeigen und behaupten, dieser unterläge einem Irrtum im Glauben. Jeder muss sich ständig wieder fragen, 'wo stehe ich', muss sich und den eigenen Standpunkt aus Distanz zu bestimmen suchen. Ich spreche hier natürlich zuerst die Landeskirchen und auch die Freikirchen an. Die Dogmen der Landeskirchen, vor allem der evangelisch- reformierten, hat sich sehr von der biblischen Lehre abgewendet. Beruft sich aber ganz selbstverständlich auf die Heilige Schrift. An die Stelle von Sünde und deren Erlösung durch das Blut Jesus Christus am Kreuz von Golgatha ist der Humanismus getreten. Der Grundtenor lautet: 'Jesus ist für alle Menschen gestorben, also sind alle Menschen errettet'. In dieser einfachen Formel hat nun alles Platz. Sei es die vorgeburtliche Kindstötung, welche man "widerwillig akzeptiert", sei es die Sterbehilfe, wenn auch nur die passive oder sei es die Homosexualisierung und mit dieser der Gender-Mainstream (Emanzipationen) im Allgemeinen. Durch diese Haltung hat sich diese Landeskirche als reine und klare Irrlehre entpuppt, hat mit dem reinen und vollen Evangelium nichts mehr gemeinsam, dieses dient nur noch als Kulisse und Vorwand. Das schlimme ist dabei, es ist kaum eine Stimme zu hören, welche im Namen der Heiligen Schrift auf die Barrikaden steigen würde! Im Gegenteil! Viele Freikirchen üben noch Händchen-halten mit der großen abtrünnigen Schwester, in dem sie in Allianzen gemeinsame Sache machen!

Schon der Apostel Johannes hatte seine grosse Not mit den Gemeinden, in denen der Verführer für die meisten Christen unerkannt am Werke war. So wie heute. Genau gleich! " … und nicht bleibt in der Lehre des Christus". Wieviele Freikirchen bewegen sich außerhalb der Lehre des Christus? Wohlverstanden, alle diese Lehren, außerhalb der Lehre des Christus, sind wohl biblisch begründet!! Hat Jesus die Wasser-Taufe gepredigt? Nein, sondern die Taufe aus "Wasser und Geist", also die Erfüllung mit dem Geiste Gottes. Heute wird wassergetauft auf gut Glück, aber von einer Geisteserfüllung ist keine Rede! Jesus hat gefordert "seid vollkommen wie Gott vollkommen ist". Wo sind die vollkommenen? Nirgends. Es wird höchstens gelächelt und gesagt "wir sind schon vollkommen – im Glauben!" Johannes der Täufer als letzter Prophet des Alten Testamentes hat zu den Juden gepredigt "Tut Busse und bekehret euch!", Jesus hat gepredigt "Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Gemüte" und "Liebe deinen Nächsten". Doch was predigen die bibelgläubigen Freien Kirchen heute: "Tut Busse und bekehret euch, auf, dass unsere Säle voll werden." Jesus Christus lehrte: "Liebet einander, auf, dass jeder sehe, dass ihr meine Kinder seid!" Wie sieht es aus in den Gemeinden? Genau so wie zu Korinth Anno dazumal: Wortstreit, Unzucht (natürliche und geistige!), Spaltungen und so weiter. Sind es doch genau die bibelgläubigen Christen, welche zu allerletzt mit den Fingern auf andere zeigen dürfen.

Zum Beispiel auf jene, welche sich wieder auf das reine und volle Evangelium, wie es Jesus Christus gepredigt hat, zurückbesinnen. Diese sind ihnen – ich weiß nicht warum – ein Dorn im Auge. Jene, welche wieder eine recht innige Verbindung mit dem Himmlischen Vater haben und demzufolge auch bestimmte Gnadenerweise erhalten. Christen, Nachfolger Jesu, welche ihr ganzes Leben, ihre ganze Seele Jesu geweiht haben, und dem Wort Gottes gemäss, Offenbarungen, Gesichte und Kundgaben erhalten. Diese werden nun als Irrlehrer gebrandmarkt.

Dabei ist zu beachten, dass alle diese keine Einzelgänger sind, sondern alle mit dem selben Einen Geist Gottes Eins sind. Um nur ein paar zu nennen: Meister Ekkehard, Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg, Jakob Lorber, Bertha Dudde, Max Seltmann, Johannes Widmann, Johanna Hentzschel Wenzel Zid, Brigitta von Schweden, Colin Urquhart, Johanne Ladner, Jung-Stilling, Karin Gerlinde Simpson, Georg Riehle, Gertrud Niesel, Helga Hoff, Anka Pawlik, Michael Nehmann, und sehr viele andere. Sie alle lebten in verschiedenen Jahrhunderten und die jetzt Lebenden werden immer mehr, welche das "Innere Wort" haben. Keiner von all denen hat in seinen Offenbarungen nicht den geringsten Widerspruch gegen eine Aussage zu den anderen! Ein richtiger Kanon, der zu allem auch noch im besten Einklang zur Heiligen Schrift ist. Ohne den geringsten Widerspruch.

Allerdings ist zu sagen, dass es auch heute unter den Neuoffenbarungen durchaus auch Irrlehren gibt. Da ist zum Beispiel das umfangreiche Werk einer Anita Wolf. Es deckt sich in weiten Teilen mit demjenigen des Jakob Lorber, aber in einem Punkt triftet es zu allen andern auseinander. Nach Ihrer Lehre hat sich Satan im Garten Gethsemane bekehrt. Solche Aussagen, welche sich dann nicht mit der heiligen Schrift decken, enttarnen sie als falsche Evangelien.

Es ist natürlich völlig falsch, wenn nun alle Neuoffenbarungen als Irrlehre klassifiziert werden. Um zu entscheiden, ob eine Lehre echt, das heißt von oben ist oder von unten, braucht es die Gabe der Geisterunterscheidung. Es genügt nicht, anhand der der Bibel wahr von unwahr zu unterscheiden, denn wenn zehn natürliche Menschen die Bibel lesen, haben sie elf verschiedene Meinungen! Um Unterscheiden zu können braucht es einen erweckten Geist Gottes in der Seele. Für den natürlichen Menschen ist alles falsch, was nicht in der Bibel steht. Es ist eine latent vorhandene Angst, einem Dämon, beziehungsweise einem unreinen Lügengeist aufzusitzen. Und genau hier haben diese Seelen ein grosses Problem. Alle Bibelkenntnis nützt ihnen nichts, wenn sie nicht an den innewohnenden Christus glauben, an die ihnen innewohnende Wahrheit in der ganzen Fülle, an die Heilige Gegenwart Gottes in ihrem Herzen. Ist aber dieses Bewusstsein vorhanden, dann braucht man sich niemals Sorgen zu machen, ob man einem Lügengeist aufsitzt oder nicht.

Also in gewisser Hinsicht enttarnen sich die Christen selbst, wenn sie Angst vor Neuoffenbarung haben. Dann geben sie selbst zu, dass ihnen die Gnadengabe der Geisterunterscheidung fehlt, welche jedem Gläubigen vom Himmlischen Vater verliehen wird! Diese Gabe ist eine der ersten, welche einem schon in der Anfangszeit der seelisch/geistigen Reifung verliehen wird. "Wer aber ist ein Vater unter euch, den der Sohn um Brot bitten wird, er wird ihm doch nicht einen Stein geben? Oder auch um einen Fisch, er wird ihm statt des Fisches doch nicht eine Schlange geben? Oder auch, wenn er um ein Ei bäte, er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel ist, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!" (Lk. 11,11)

Nun, meine Lieben, es geht nicht darum, dass einer den andern anklagt, sondern dass einer dem andern hilft. Und gerade in diesem heiklen Punkt ist es besonders wichtig, dass wir nicht aus unserem Verstand leben, sondern in der bewussten Hingabe und dem vollen Bewusstsein, dass Jesus, unser Himmlischer Vater, uns durchdringt mit der Kraft Seiner Liebe und uns das Licht sehen lässt, das Er für Seine Kinder scheinen lässt. In allen Fragen und Zweifeln, so noch welche vorhanden sind, gibt Er uns Licht, Verständnis und Weisheit.

Schlimmer als Irrlehren

Irrlehren sind aber trotz allem nicht das grösste Problem in unserer Zeit. Wenn auch all die Anhänger von derivaten Gemeinschaften wie Zeugen Jehovas, Mormonen und alle anderen, welche einer nicht mehr so ganz der Bibel entsprechenden Lehre vertreten, werden die gesamte Ewigkeit zur Verfügung haben, ihren Glauben zu korrigieren. Unser Schöpfer hat noch andere Schulhäuser als es die Erde ist. Viel schlimmer sind aber jene Seelen dran, welche zwar die echte und reine Lehre Christi haben und vertreten, aber es an der Liebe fehlen lassen. Eben auch an der Liebe zu den Verirrten. Wer die wahre Liebe zu Gott und den Mitmenschen, aber natürlich auch zu den persönlichen Widersachern nicht hat und stattdessen der Rechthaberei, der Glaubens-Richterei und damit zwangsläufig auch dem Materialismus verfallen ist, der ist für die Ewigkeit weit schlimmer dran! Es ist niemals die Lehre, die Erkenntnis und die Weisheit, welche der Schlüssel in die Himmel darstellen, sondern einzig und allein nur die werktätige Liebe.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Siebentages-Adventisten als Irrlehrer zu bezeichnen, ist ungeheuerlich. Dagegen - vieles was hier im Blog steht, ist völlig unbiblisch und neokatholische Phantasie.

Anonym hat gesagt…

kann mann jakob lorber trauen. oder sind das irrlehren.

Anonym hat gesagt…

Es gibt ein gutes Büchlein zum Thema Unterscheidung der Geister.
Norbert Baumert: Dem Geist Jesu folgen. Darin werden die Hilfen, die der Heilige Ignatius von Loyola zur Unterscheidung der Geister erläutert.

Zusammenfassend kann man die Frage stellen. Führt mich dieser oder jener Impuls oder Offenbarung zum wahren Jesus?

Als Katholik habe ich viele Jahre einen freikirchlichen Gebetskreis besucht, und es hat mich sehr auferbaut. Manchmal habe ich ein wenig von meinen Überzeugungen gesprochen. Es war für mich sehr segensreich zu spüren, wie sehr, obwohl Meinungsunterschiede da waren, wir trotzdem in Einheit und Liebe miteinander beten konnten. Sie haben alle Impulse anhand der Bibel überprüft, ob alles aus Gott ist. Was Jesus verleugnet, kann nicht von Gott sein. Kein Reich, das in sich geteilt ist, kann Bestand haben, den Spruch kennen wir ja. In manchen Fällen ist das nicht genug, mit der Bibel einen Impuls zu prüfen, aber das ist der erste Schritt, und wenn man etwas nicht versteht, dann läßt man es einfach stehen und deutelt herum. Wenn Gott wirklich etwas will, dann wird dasselbe auf anderen Wegen wiederkommen, d.h. einen gewissen Raum der Freiheit ist nötig.

Carlos

Anonym hat gesagt…

Ich meinte, man deutelt NICHT herum, wenn ein Impuls unklar ist. Ganz anders, wenn es klar ist, daß etwas aus Gott nicht sein kann, wenn es etwa zur Sünde verführt.

Carlos

Anonym hat gesagt…

Ich habe erst durch die Kundgaben JESU (durch Lorber) zu JESUS gefunden. IHN kennen und LIEBEN gelernt !!! Zwar war die Zeit nicht ohne Hürden und ich bin auch wieder und wieder hingefallen ... aber JESUS hat mich immer wieder hochgehoben und zu sich gezogen ! Und das eigentlich (fast) IMMER durch die ( von den Bibelchristen so verurteilten ) Neuoffenbarungen !!! Ich habe d. Lorber-Werke sehr gern - aber ich möchte auch erzählen, daß JESUS mich momentan besonders durch die 7 Heftchen v. Johanna Hentzschel (Auszüge aus d. 3 Büchern / neue-erde.de) sehr stark berührt und wieder sehr lebendig gemacht hat !!! ABER DAS WESENTLICHE IST: in dem 3. Heftchen spricht JESUS zu uns Kindern folgende Worte: "ICH BIN LIEBE - UND IHR SOLLT AUCH LIEBE SEIN !!! Muß ich da noch irgendwas hinzufügen!? Wir ALLE im HERZEN JESUS !!! M.C.G.

Odermatt Christoph hat gesagt…

Lieber Hans
Was meinst Du mit der Aussage "Wenn auch all die Anhänger von derivaten Gemeinschaften wie Zeugen Jehovas, Mormonen und alle anderen, welche einer nicht mehr so ganz der Bibel entsprechenden Lehre vertreten, werden die gesamte Ewigkeit zur Verfügung haben, ihren Glauben zu korrigieren. Unser Schöpfer hat noch andere Schulhäuser als es die Erde ist"? Meines Wissens kann nach dem Tod keiner mehr etwas an seinem Glauben ändern, sondern er wird nach seinen Werken des diesseitigen Lebens gerichtet. Bin gespannt, welche Bibelstelle Du mir als Beweis Deiner Anmerkung zitieren kannst. Mit lieben Grüssen Christoph