Mittwoch, 24. November 2010

Im Namen Jesu

"Nun fahr endlich aus, im Namen Jesus Christus, und komme nie mehr zurück!" ruft so mancher Exorzist unter Handauflegen und der Teufel antwortet: "Den Namen, den du genannt hast, kennen wir wohl. Aber auch dich kennen wir, denn du stehst ja in unseren Diensten, was hast du denn uns zu befehlen?" Solche und ähnliche Szenen ereignen sich jeden Tag und an allen Orten. Es muss nicht immer ein Handaufleger sein, viele Beter berufen sich dauernd auf 'den Namen Jesu'. Doch was heißt das ganz genau, im Namen Jesu bitten?

"Und was irgend ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohne." (Joh14,13) Und "Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, auf daß eure Freude völlig sei." (Joh16,24).

Viele Gläubige, welche die Heilige Schrift nach ihrem natürlichen Sinne verstehen, sehen in 'im Namen Jesu' eine Formel, die es explizit auszusprechen gilt. Sie glauben, mit einem sogenannten 'Mantra' zu arbeiten, und meinen, dass, wenn sie diese Formel anwenden, es automatisch zu einer Gebetserhörung kommen muss. Dasselbe, wenn jemand in einer Versammlung spricht:" Wir sind im Namen Jesu versammelt, also ist Jesus jetzt unter uns."

Dass das Wort 'im Namen Jesu' kein Mantra ist und demzufolge dieser explizite Ausspruch keinerlei Bedeutung hat, wollen viele nicht wahrhaben. Zumal ja Jesus vor Seiner Himmelfahrt selbst gesagt hat: "Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen vertreiben, und so sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden." (Mk. 16,17)

Also, was heißt es denn wirklich, dieses 'Im Namen Jesu'? Wie so vieles im Neuen Testament und das allermeiste im Alten Testament ist auch der Begriff 'im Namen Jesu', oder 'im Namen des Vaters usw.' eine Entsprechung. Wer die Entsprechungen nicht kennt, der beisst sich die Zähne an so vielen Bibelstellen aus, weil er nicht dahinterkommt, was die Begriffe zu bedeuten haben. Oder anders gesagt: Wer die Schrift nicht im Namen Jesu liest, wird sie nicht verstehen …

'Im Namen Jesu' heißt dasselbe wie 'im Geist Jesu'. Dies erhellt so manche Bibelstelle. "Nehmet, Brüder, zum Vorbild des Leidens und der Geduld die Propheten, die im Geist (Namen) des Herrn geredet haben." (Jak. 5,10) Oder: "Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Geist (Namen), den du mir gegeben hast, auf daß sie eins seien, gleichwie wir." (Joh. 17,11) Oder: "Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Geistes Wirkens (Namens) willen; wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden." (Mk13,13) Oder: "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Geiste (Namen), da bin ich in ihrer Mitte." (Mt18,20) Und auch: "Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Geiste (Namen). Bittet, und ihr werdet empfangen, auf daß eure Freude völlig sei." (Joh. 16,24)

An anderer Stelle sagt Johannes klar "Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten." (Joh4,24).

Was heißt 'im Geist anbeten'?

Hier müssen wir erst klären, ob es jedermann möglich ist, 'im Geiste' (oder eben: 'im Namen Jesu') zu beten, zu bitten, in Zungen zu reden, Schlangen zu vertreiben, Kranke zu heilen oder Dämonen auszutreiben. Diese Frage beantwortet sich selbst, wenn man bedenkt, wie viele Gebete erhört werden. Im Geiste zu bitten und zu beten ist nur denen vorbehalten, welche auch im "Geist und in der Wahrheit" leben, also wer den Geist in sich nicht nur erweckt, sondern welcher schon eine gewisse Reife in der Heiligung seiner Seele erreicht hat. So gesehen sind die Gebetserhörungen auch ein Spiegel des Fortschrittes in der seelisch/geistigen Entwicklung. Wenn der innewohnende Geist erwacht ist, so drängt er die Seele dazu, dem Fürsten dieser Welt nicht mehr zu dienen (TV, Sinnesreize). Ist die Seele gehorsam und überwindet die Weltliebe, so kann der Geist Gottes weiter wachsen und sich entwickeln. Dieser Geist Gottes in uns ist nicht ein Teil des Heiligen Geistes, sondern der alles durchdringende Heilige Geist selbst! Es ist die alleinige Schöpferkraft, es ist der Himmel schlechthin. Mit anderen Worten ausgedrückt, je mehr wir dem Geist Gottes Raum geben, desto mehr werden wir Eins mit dem Ganzen, dem Heiligen Geist. Desto mehr werden wir Eins mit Christus und desto mehr nimmt auch Jesus Gestalt in uns an. Nun sind es nicht mehr wir, die wir beten und bitten, sondern es ist der Geist Gottes, der anbetet und bittet, denn wir wissen ja nicht, wie wir beten sollen, sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.

Nicht wir, sondern der Geist!

So legt uns der Geist Gottes die wahren Gebete, die gottgefällige Anbetung und die notwendigen Bitten ins leidende Herz oder in den Mund. Und Seine Gebete werden nun immer erhört! Es kann gar nicht sein, dass diese Gebete nicht erhört werden, da der Geist Gottes ja immer in der Wahrheit ist!

Wenn wir also so lange und wortreiche Gebete haben, welche nicht erhört werden, so liegt es daran, dass wir nicht im Geist (sind) beten, sondern aus dem weltlich orientierten Verstand. Wenn wir verstandesmässig uns für das leibliche Wohl etwas erbitten, dann haben wir kaum Chance, eine Erhörung zu erleben, weil wir mit allergrösster Sicherheit uns nicht im Willen Gottes bewegen. Gott will nicht in erster Linie unser leibliches Wohl, sondern unser seelisches Heil. Allein die klare und kompromisslose Abwendung von der geisttötenden Weltliebe, den Begierden und Leidenschaften unseres Leibes bringt uns dem Geiste näher, und wenn wir für dieses Anliegen beten, dann können wir mit einer blitzartigen Erhörung rechnen!

Es sind nicht die materiellen Dinge, mit denen Gott uns erfreuen will, sondern einzig die Seligkeit der Gottesnähe, der Gottverbundenheit, dem Eins sein mit Christus. Bekämen wir nun alle materiellen und unnötigen Dinge, die sich unser vergänglicher Leib wünscht, erwiese Gott den verirrten Seelen einen schlechten Dienst! Deshalb noch einmal: Wir wissen nicht, was und wie wir beten sollen, deshalb bitten wir Gott zuerst darum, dass Er uns die Gebete ins Herz legt! Er allein weiß, was gut für uns und andere ist, denn wir kennen die geistigen Zusammenhänge nicht, Er aber schon.

Damit unsere Gebete nachhaltige Wirkung zeigen, sollen wir erst suchen unsere innere Verbindung mit Christus herzustellen. Eine Verbindung, welche nicht mehr abreisst durch die Tätigkeiten unserer täglichen Arbeit und die verschiedensten materiellen Einflüssen und Gedanken. Das Eins werden mit Jesus Christus ist das eigentliche Ziel unseres Lebens, die eigentliche Arbeit, welche wir zu verrichten haben. Alles andere ist absolut unwichtig! Es ist nicht in erster Linie unsere Aufgabe, Schuhmacher, Lehrer, Arzt, Reiseleiter, Beamter, Mechaniker oder was auch immer zu sein, unsere Aufgabe ist es vor allem, unser irdisches Dasein zu nutzen, mit Christus Eins zu werden. Alles andere wird dann einem jeden zufallen, so wie er es nötig hat! Lege den Schwerpunkt Deiner Gebete auf dieses Ziel, dann wirst Du täglich Deine Gebetserhörungen erleben und Du wirst von Stufe zu Stufe geführt und brauchst Dich um nichts weiter, nicht um materielle oder geistige Sorgen mehr zu kümmern. Gott ist in Dir, er versteht Dich auch wenn Du nicht mit Worten betest, sondern wenn nur Deine Sehnsucht, Dein inniges Empfinden, Dein Verlangen zu Ihm wahr und echt ist und Du Ihn in Wirklichkeit mit ganzem Herzen, ganzer Seele und Deinem ganzen Empfindungsleben liebst.

Geschrieben im Namen Jesu

Mittwoch, 17. November 2010

Allversöhnung?

Eigentlich müsste über das Thema Allversöhnung in den Post-Korinthischen Gemeinden nicht diskutiert werden, da die Meinungen längst gemacht sind und wohl niemand bereit ist, sich von seiner Position weg zu bewegen. So gesehen ist es müssig, sich mit diesem Gegenstand zu befassen. Aber es gibt viele Christen, die trotzdem offen sind, deren Geist es sich nicht nehmen lässt, die Tiefen der Gottheit zu erforschen.

Es gibt verschiedene Vorstellungen von der Allversöhnung. Diejenige der evangelischen Landeskirchen ist wohl die geläufigste. Sie besagt, dass Jesus Christus am Kreuz von Golgatha für alle Menschen gestorben ist, so ist auch die Versöhnung für alle vollbracht und zwar die Versöhnung der Erbsünde wie der Sünden gegen Gott und die Menschen im Alltag in diesem Erdenleben. Wenn grosse Unglücke geschehen oder Umweltkatastrophen mit vielen Toten, so vernimmt man bei den Gemeinsamen Abdankungsfeiern der katholischen und evangelischen Kirchen, dass alle vom Unglück betroffenen Verstorbene nun in den Himmel gekommen sind. Diese Sicht der Allversöhnung ist nicht biblisch, ja steht der Heiligen Schrift krass dagegen.

Nun, damit wäre das Thema ja abgetan. Die Postkorinthische Bibellehre lehrt, dass die Menschen mit unvergebener Sünde in die Hölle kommen. Zumindest aber in die Finsternis, wo Heulen und Zähneknirschen ist. Und zwar ist diese Strafe eine ewige und das ist es, was die Sache ja so schlimm macht, denn es gibt keine Aussicht, auf eine wiederholte Chance. So lehrt es die Bibel und darum ist es auch die volle Wahrheit. Dass es keine Chance mehr gibt, steht zwar nicht in der Bibel, aber es ist anzunehmen, da ja die Strafe der Sünde ewig ist.

Bevor wir das in berechtigter Weise hinterfragen und zu einem ganz interessanten Schluss kommen, sollten wir uns mit dem seelischen Zustand der Christen befassen, die die Allversöhnung rundweg ablehnen und sie als Irrlehre betiteln. Welchen Herzensgrund ist vorherrschend, wenn man sagt, "der X hat so schwer gesündigt, er war ein Ehebrecher und Lügner, der wird jetzt seinen gerechten Lohn haben!" Oder wenn man sagt: "Der Y hat mit seinem Geschäft so viele Kunden über den Tisch gezogen und hat seine Herrschsucht so offen zur Schau getragen, dass er jetzt seine verdiente Strafe erhält!" Oder wenn man wiederum sagt: "Der Z hat vor zwanzig Jahren seinen Bruder des Erbes wegen umgebracht, jetzt ist er an Krebs gestorben. Nun, in der Hölle wird er ewig schmachten, denn Mörder kommen ja bekanntlich nicht in den Himmel!" Oder aber, der christlich gesinnte Ehegatten sagt über den anderen treulosen, der weltlich und fleischlich gesinnt ist: "Nun, der wird seine verdiente Strafe schon noch haben!"

Nun, wie steht es mit diesen vier, die so oder ähnlich denken und sprechen? Sind sie froh, dass es keine Allversöhnung gibt, sondern eine Gerechtigkeit, welche ein gerechtes Urteil fällt und die unverbesserlichen Sünder für immer und ewig und bleibend in die Hölle oder in die immerwährende Finsternis verdammt? Wer so oder ähnlich denkt und spricht, mag mit diesem Dogma vielleicht recht haben, aber wo ist die Liebe die über allen Sünden und Fehlern steht? Wo ist das Erbarmen? Ist derjenige, der mit den vier oben Erwähnten denkt und spricht vielleicht willens, sein gesichertes Ewiges Leben hinzugeben, damit der Mörder möglicherweise doch noch eine Chance erhält? Bist Du, mein lieber Freund, wenn Du die Allversöhnung mit der Tatsache des letzten Gerichts und der damit verbundenen Ewigen Strafen vertrittst, vielleicht bereit, Dein Leben in der Herrlichkeit des Neuen Jerusalems herzugeben, damit stattdessen ein Betrüger und Scharlatan im Jenseits die Möglichkeit der Sündenvergebung erhält und an Deiner Stelle dort einziehen kann? Wohl kaum – oder?

"Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinet- und des Evangeliums willen, wird es erretten." (Mk8,35) Es geht nicht nur um das Leben im Fleisch, sondern auch um das geistige Leben! Wessen Erbarmen, wessen Barmliebe nicht so gross ist, dass er sein Leben für einen anderen hingeben würde, so würde er also logischerweise das selbe Schicksal erfahren wie der Betrüger und der Mörder – nämlich die Finsternis! Schlechte Aussichten für die so überzeugten Gegner der Allversöhnung.

Fassen wir diese Tatsache in einem Satz zusammen: Wer das Gericht als Folge für die Sünde für den Sünder wünscht, hat selber die Gnade und das Erbarmen noch nicht erkannt und lebt damit selbst noch unter dem Gesetz und kann dem eigenen Gericht schwerlich entgehen!

Diesem Merksatz liegt noch ein viel tieferer Gedanke zu Grunde. Alles Leben kommt von Gott. Ausser von und in Gott gibt es kein Leben. Gott ist Leben und dort, wo Leben ist, ist auch Gott - Leben und Gott kann niemals voneinander getrennt werden. Gott ist Geist. Der Geist Gottes ist überall, durchdringt alles, was besteht, denn alles was besteht ist wiederum aus Gott. Es gibt nur einen Gott und demnach gibt es auch nur einen Geist Gottes. Dieser Geist kann niemals getrennt und geteilt werden und der Geist Gottes, wie Gott selbst, trennt niemals, sondern fügt zusammen. Sein einziges Bestreben ist vereinen. Wir Menschenseelen sind - oder haben - nicht einen Teil des Geistes, sondern wir sind mit dem einen Ganzen eins! Das ist ein sehr großer Unterschied. Proklamieren wir die Trennung – und das Gericht ist in diesem Sinne eine Trennung von Gott, nämlich der Geistige Tod, der proklamiert dieses nicht vom Geist Gottes inspiriert, sondern von Seinem Gegner, dem Satan. Gott ist Liebe. Die Liebe Gottes ist die Basis des Lebens, das, wie wir schon gesehen haben, aus Gott hervorgeht. So wie die Liebe, das Leben und der Geist niemals voneinander getrennt werden kann, so ist ein Geistiger Tod ebenso unmöglich, weil dann Gott einen Teil von sich selbst – bzw. sich selbst! -"eliminieren" würde. Also, fassen wir auch dies zusammen: Wer mit Christus eins ist (werden will), also wer den Geist Gottes in sich erweckt hat, kann unmöglich den Gedanken mit sich herumtragen, dass andere Geschöpfe Gottes ewig nie errettet werden können. Ein solcher fürchterlicher Gedanke kann nur in Ermangelung der Liebe zu Gott und den Mitmenschen entstehen.

Aber es ist schon so, das Gericht für die Sünde besteht und diesem wird kein Sünder entrinnen. Das ist biblisch und es gibt keine Lehre, welche das in Abrede stellt. Die Hölle gibt es, die Finsternis auch sowie das Heulen und Zähneknirschen sind nicht leere Worthülsen. Das Problem liegt in der falschen Vorstellung der Ewigkeit.

Was ist Ewigkeit?

Die Ewigkeit ist nicht eine unaufhaltsame und unendliche Zeitabfolge. Also ein Zeitlauf, der niemals endet. Dies ist die übliche Vorstellung der Ewigkeit. Also ein Leiden, das nie aufhört, oder eine Seligkeit, der kein Ende gesetzt ist. Die Ewigkeit hat nichts, aber gar rein nichts mit der Zeit zu tun, weil es im geistigen Leben keine Zeit gibt! Die Ewigkeit ist ein Zustand. Du mein lieber Freund, kannst die Ewigkeit einmal auf eine einfache Art und Weise simulieren. Halte dich für fünf Tage in einem abgedunkelten Raum auf ohne irgendeinen Bezug auf das Aussenleben. Also keine Tageszeiten feststellbar, keine Kirchenglocken, natürlich keine Uhr, einfach mit genügend Nahrungsmittel. Schaue nun wie lange es gehen kann, bis Du jegliches Zeitgefühl verlierst, wenn es keinen Morgen und kein Gestern mehr gibt. Du lebst dann im Jetzt. Und dieses Jetzt ist immerwährend. Tausend Jahre sind wie ein Jahr. Dabei sind natürlich nur fünf Tage noch nichts, wenn du weißt, dass du da wieder rauskommst. Die Verhältnisse im Jenseits sind dann nicht mehr so einfach. Also, tausend Jahre leiden in der Finsternis, das Licht nur noch ohne Unterlass auf die eignen Sünden (oder eben Lieblosigkeiten) gerichtet, das ist eine Ewigkeit! Ob das dann zwanzig oder tausend Jahre sind, macht keinen Unterschied. So funktioniert die Ewigkeit.

Nun wissen auch die Gegner der Allversöhnung, dass das Wort Gottes nicht nur auf dieser Erde und in dieser materiellen Welt Seine Gültigkeit hat, sondern in alle Ewigkeit. Wie ist denn diese Tatsache damit zu vereinbaren, dass es im Jenseits kein Evangelium des Sühneopfers Jesus Christus mehr geben kann?

"Also auch ist's vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß jemand von diesen Kleinen verloren werde" (Die Rede ist vom verlorenen Schaf, Mt 18,14). Das ganze Erlösungswerk ist auf dieses verlorene Schaf ausgerichtet, oder mit anderen Worten, in anderer Entsprechung: mit dem verlorenen Sohn.

Wer die Sündenvergebung, oder besser gesagt, das Gottesleben während dieser Erdenzeit verpasst hat, der wird in jedem Fall das Gericht Gottes über sich ergehen lassen müssen und die angedrohten Strafen, wie in der Bibel mehrfach beschrieben, erleben. Da wird es wohl kein weichen geben. Aber dass dieser Strafzustand (oder besser: Folgezustand) niemals mehr enden kann, ist nicht biblisch. Der Unterschied vom Jenseits–Dasein zum Leben auf dieser Erde ist lediglich der, dass die seelisch/geistige Entwicklung auf der Erde viel leichter und vor allem sehr viel schneller vonstatten geht als nach dem irdischen Tod. Dann dauert es eben Ewigkeiten. Und ein anderer Unterschied besteht auch noch: Ist der Mensch noch im irdischen Leib, so kann er selbst einen starken Willen zu diesem seinen eigenen Fortschritt entwickeln, im Jenseits soll dieser Wille um ein Vielfaches schwächer sein.

Darum, meine Lieben: Nutzet die Zeit und sucht das Eins sein mit Christus in Euch – gerade so, wie wenn es keine Allversöhnung gäbe! Eine Rückkehr auf diese Erde gibt es nicht, es ist die einzige Chance!





"Es ist nicht meine Aufgabe Wissen zu vermitteln. Meine Aufgabe ist es, dich zur Quelle der Liebe, des Wissens, der Erkenntnis und der Weisheit zu führen: in dein eigenes Herz!"


Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 10. November 2010

Die Irrlehren

Irrlehren gibt es von Ost bis West in wirklich unzähligen Variationen. Die meisten gründen sich, wie schon im Aufsatz "Irrlehrer" erwähnt, auf Einzel-Medien, welche ihr Dogma durch ein Channeling, eine spiritistische Durchsage erhalten haben. Gross im Kurs, in richtige Mode geraten sind heute Channelings von sog. "aufgestiegenen Meistern" und "Christusse" wie Kryon, Metatron, Sananda u.a. Nicht zuletzt besetzen sie das Thema "Bewusstseinsänderung" im Zusammenhang mit der Jahreszahl 2012 (Mayakalender).

Irrlehren gab es schon zu Lebzeiten Jesu und den Aposteln. "Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht Jesum Christum im Fleische kommend bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. Sehet auf euch selbst, auf daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Jeder, der weitergeht und nicht bleibt in der Lehre des Christus, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn." (2.Joh.7)

Es ist nicht nötig, über gewisse Irrlehren sich zu äussern, denn die meisten sind so offensichtlich, dass es jedem auch nur halbwegs bibelkundigen Christen schon klar ist, dass es sich um falsche Evangelien handelt. Ich möchte an dieser Stelle ein bisschen tiefer gehen, weil eine Liste von Irrlehren zu nichts taugt, weil sie morgen schon wieder überholt und nicht mehr gültig ist.

Keiner von uns kann sich zurücklehnen und mit dem Finger auf andere zeigen und behaupten, dieser unterläge einem Irrtum im Glauben. Jeder muss sich ständig wieder fragen, 'wo stehe ich', muss sich und den eigenen Standpunkt aus Distanz zu bestimmen suchen. Ich spreche hier natürlich zuerst die Landeskirchen und auch die Freikirchen an. Die Dogmen der Landeskirchen, vor allem der evangelisch- reformierten, hat sich sehr von der biblischen Lehre abgewendet. Beruft sich aber ganz selbstverständlich auf die Heilige Schrift. An die Stelle von Sünde und deren Erlösung durch das Blut Jesus Christus am Kreuz von Golgatha ist der Humanismus getreten. Der Grundtenor lautet: 'Jesus ist für alle Menschen gestorben, also sind alle Menschen errettet'. In dieser einfachen Formel hat nun alles Platz. Sei es die vorgeburtliche Kindstötung, welche man "widerwillig akzeptiert", sei es die Sterbehilfe, wenn auch nur die passive oder sei es die Homosexualisierung und mit dieser der Gender-Mainstream (Emanzipationen) im Allgemeinen. Durch diese Haltung hat sich diese Landeskirche als reine und klare Irrlehre entpuppt, hat mit dem reinen und vollen Evangelium nichts mehr gemeinsam, dieses dient nur noch als Kulisse und Vorwand. Das schlimme ist dabei, es ist kaum eine Stimme zu hören, welche im Namen der Heiligen Schrift auf die Barrikaden steigen würde! Im Gegenteil! Viele Freikirchen üben noch Händchen-halten mit der großen abtrünnigen Schwester, in dem sie in Allianzen gemeinsame Sache machen!

Schon der Apostel Johannes hatte seine grosse Not mit den Gemeinden, in denen der Verführer für die meisten Christen unerkannt am Werke war. So wie heute. Genau gleich! " … und nicht bleibt in der Lehre des Christus". Wieviele Freikirchen bewegen sich außerhalb der Lehre des Christus? Wohlverstanden, alle diese Lehren, außerhalb der Lehre des Christus, sind wohl biblisch begründet!! Hat Jesus die Wasser-Taufe gepredigt? Nein, sondern die Taufe aus "Wasser und Geist", also die Erfüllung mit dem Geiste Gottes. Heute wird wassergetauft auf gut Glück, aber von einer Geisteserfüllung ist keine Rede! Jesus hat gefordert "seid vollkommen wie Gott vollkommen ist". Wo sind die vollkommenen? Nirgends. Es wird höchstens gelächelt und gesagt "wir sind schon vollkommen – im Glauben!" Johannes der Täufer als letzter Prophet des Alten Testamentes hat zu den Juden gepredigt "Tut Busse und bekehret euch!", Jesus hat gepredigt "Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Gemüte" und "Liebe deinen Nächsten". Doch was predigen die bibelgläubigen Freien Kirchen heute: "Tut Busse und bekehret euch, auf, dass unsere Säle voll werden." Jesus Christus lehrte: "Liebet einander, auf, dass jeder sehe, dass ihr meine Kinder seid!" Wie sieht es aus in den Gemeinden? Genau so wie zu Korinth Anno dazumal: Wortstreit, Unzucht (natürliche und geistige!), Spaltungen und so weiter. Sind es doch genau die bibelgläubigen Christen, welche zu allerletzt mit den Fingern auf andere zeigen dürfen.

Zum Beispiel auf jene, welche sich wieder auf das reine und volle Evangelium, wie es Jesus Christus gepredigt hat, zurückbesinnen. Diese sind ihnen – ich weiß nicht warum – ein Dorn im Auge. Jene, welche wieder eine recht innige Verbindung mit dem Himmlischen Vater haben und demzufolge auch bestimmte Gnadenerweise erhalten. Christen, Nachfolger Jesu, welche ihr ganzes Leben, ihre ganze Seele Jesu geweiht haben, und dem Wort Gottes gemäss, Offenbarungen, Gesichte und Kundgaben erhalten. Diese werden nun als Irrlehrer gebrandmarkt.

Dabei ist zu beachten, dass alle diese keine Einzelgänger sind, sondern alle mit dem selben Einen Geist Gottes Eins sind. Um nur ein paar zu nennen: Meister Ekkehard, Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg, Jakob Lorber, Bertha Dudde, Max Seltmann, Johannes Widmann, Johanna Hentzschel Wenzel Zid, Brigitta von Schweden, Colin Urquhart, Johanne Ladner, Jung-Stilling, Karin Gerlinde Simpson, Georg Riehle, Gertrud Niesel, Helga Hoff, Anka Pawlik, Michael Nehmann, und sehr viele andere. Sie alle lebten in verschiedenen Jahrhunderten und die jetzt Lebenden werden immer mehr, welche das "Innere Wort" haben. Keiner von all denen hat in seinen Offenbarungen nicht den geringsten Widerspruch gegen eine Aussage zu den anderen! Ein richtiger Kanon, der zu allem auch noch im besten Einklang zur Heiligen Schrift ist. Ohne den geringsten Widerspruch.

Allerdings ist zu sagen, dass es auch heute unter den Neuoffenbarungen durchaus auch Irrlehren gibt. Da ist zum Beispiel das umfangreiche Werk einer Anita Wolf. Es deckt sich in weiten Teilen mit demjenigen des Jakob Lorber, aber in einem Punkt triftet es zu allen andern auseinander. Nach Ihrer Lehre hat sich Satan im Garten Gethsemane bekehrt. Solche Aussagen, welche sich dann nicht mit der heiligen Schrift decken, enttarnen sie als falsche Evangelien.

Es ist natürlich völlig falsch, wenn nun alle Neuoffenbarungen als Irrlehre klassifiziert werden. Um zu entscheiden, ob eine Lehre echt, das heißt von oben ist oder von unten, braucht es die Gabe der Geisterunterscheidung. Es genügt nicht, anhand der der Bibel wahr von unwahr zu unterscheiden, denn wenn zehn natürliche Menschen die Bibel lesen, haben sie elf verschiedene Meinungen! Um Unterscheiden zu können braucht es einen erweckten Geist Gottes in der Seele. Für den natürlichen Menschen ist alles falsch, was nicht in der Bibel steht. Es ist eine latent vorhandene Angst, einem Dämon, beziehungsweise einem unreinen Lügengeist aufzusitzen. Und genau hier haben diese Seelen ein grosses Problem. Alle Bibelkenntnis nützt ihnen nichts, wenn sie nicht an den innewohnenden Christus glauben, an die ihnen innewohnende Wahrheit in der ganzen Fülle, an die Heilige Gegenwart Gottes in ihrem Herzen. Ist aber dieses Bewusstsein vorhanden, dann braucht man sich niemals Sorgen zu machen, ob man einem Lügengeist aufsitzt oder nicht.

Also in gewisser Hinsicht enttarnen sich die Christen selbst, wenn sie Angst vor Neuoffenbarung haben. Dann geben sie selbst zu, dass ihnen die Gnadengabe der Geisterunterscheidung fehlt, welche jedem Gläubigen vom Himmlischen Vater verliehen wird! Diese Gabe ist eine der ersten, welche einem schon in der Anfangszeit der seelisch/geistigen Reifung verliehen wird. "Wer aber ist ein Vater unter euch, den der Sohn um Brot bitten wird, er wird ihm doch nicht einen Stein geben? Oder auch um einen Fisch, er wird ihm statt des Fisches doch nicht eine Schlange geben? Oder auch, wenn er um ein Ei bäte, er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel ist, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!" (Lk. 11,11)

Nun, meine Lieben, es geht nicht darum, dass einer den andern anklagt, sondern dass einer dem andern hilft. Und gerade in diesem heiklen Punkt ist es besonders wichtig, dass wir nicht aus unserem Verstand leben, sondern in der bewussten Hingabe und dem vollen Bewusstsein, dass Jesus, unser Himmlischer Vater, uns durchdringt mit der Kraft Seiner Liebe und uns das Licht sehen lässt, das Er für Seine Kinder scheinen lässt. In allen Fragen und Zweifeln, so noch welche vorhanden sind, gibt Er uns Licht, Verständnis und Weisheit.

Schlimmer als Irrlehren

Irrlehren sind aber trotz allem nicht das grösste Problem in unserer Zeit. Wenn auch all die Anhänger von derivaten Gemeinschaften wie Zeugen Jehovas, Mormonen und alle anderen, welche einer nicht mehr so ganz der Bibel entsprechenden Lehre vertreten, werden die gesamte Ewigkeit zur Verfügung haben, ihren Glauben zu korrigieren. Unser Schöpfer hat noch andere Schulhäuser als es die Erde ist. Viel schlimmer sind aber jene Seelen dran, welche zwar die echte und reine Lehre Christi haben und vertreten, aber es an der Liebe fehlen lassen. Eben auch an der Liebe zu den Verirrten. Wer die wahre Liebe zu Gott und den Mitmenschen, aber natürlich auch zu den persönlichen Widersachern nicht hat und stattdessen der Rechthaberei, der Glaubens-Richterei und damit zwangsläufig auch dem Materialismus verfallen ist, der ist für die Ewigkeit weit schlimmer dran! Es ist niemals die Lehre, die Erkenntnis und die Weisheit, welche der Schlüssel in die Himmel darstellen, sondern einzig und allein nur die werktätige Liebe.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

Mittwoch, 3. November 2010

Die Irrlehrer

(siehe auch Aufsatz "Irrlehren" am kommenden Mittwoch)

Es ist nicht nur unsere Zeit, welche Irrlehrer zu Hauf hervorbringt. Schon zu allen Zeiten, ja sogar schon zu der Apostelzeit und noch früher, zu Wirkzeit Jesu selbst, sind sie aufgetreten und habe ihr eigenes Evangelium, ihren eigenen Weg zur Seligkeit unter die Menschen zu bringen versucht. Dabei gibt es so viele Beweggründe wie Irrlehrer selbst! Fast alle Irrlehrer aber haben einige Gemeinsamkeiten. Die meisten dieser Propheten haben eine übernatürliche Vision, eine aussersinnliche Wahrnehmung gehabt. Irgendeine spiritistische Mitteilung, heute würde man sagen, ein Channeling von einem Geist, der sich als Christus oder gar Gott selbst ausgibt. Beispiele dazu gibt es genügend.

Ein anderes gemeinsames Merkmal ist es, dass diese Religions- oder Gemeinschaftsgründer meist Einzel-Medien sind. Sie sind alleine mit ihrer Lehre und es gibt kein zweites Medium, welches sie in ihrem Dogma unterstützen würde. Sie würden sich auch untereinander bekämpfen, denn die Irrlehrer haben durchwegs eigene Interessen. Nicht nur materielle, sondern auch eigene geistige Hänge!

"Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volke, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche verderbliche Sekten nebeneinführen werden und den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen. Und viele werden ihren Ausschweifungen nachfolgen, um welcher willen der Weg der Wahrheit verlästert werden wird." (2.Petr.2,1)

Ein drittes, sehr wichtiges Merkmal der Gemeinsamkeiten ist das Nichtvorhandensein der innigen Verbundenheit mit Jesus Christus in ihrem Innenleben. Also es fehlte ihnen gänzlich die geistige Wiedergeburt und demzufolge auch die Früchte eines Gottverbundenen Lebens. Paulus sagt dies im Kolosserbrief so: sie verführen "durch die Philosophie und durch eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht nach Christo." Die Zeiten haben sich demnach von Paulus bis heute nicht geändert!

Eine Irrlehre ist aber nicht unbedingt an einen einzelgängerischen Irrlehrer gebunden. Heute gibt es eine von der Gesellschaft wohl akzeptierte Irrlehre, welche sich auf die eben erwähnte Philosophie stützt, beziehungsweise sich aus dieser heraus entwickelt hat. Die Rede ist vom Humanismus. Doch darüber will ich im Aufsatz "Irrlehren" am nächsten Mittwoch näher eingehen.

"Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht Jesum Christum im Fleische kommend bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. Sehet auf euch selbst, auf daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Jeder, der weitergeht und nicht bleibt in der Lehre des Christus, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn." (2.Joh.7)

Eine riesige Gefahr sind alle die kleinen und namenlosen Irrlehrer, welche im Kontext der Heiligen Schrift eine menschengefällige Lehre heraus gebastelt haben. Sie können alle ihre Behauptungen und Doktrinen biblisch beweisen, und trotzdem ist es nicht die Lehre Christi, wie Johannes es nennt. Die Gefahr, einem Irrlehrer aufzusitzen ist immens gross. Menschen, welche nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt sind, das heißt, welche nicht eine innige, immerwährende und nie abbrechende Verbindung mit dem innewohnenden Christus haben, haben keine Chance, solche Irrlehrer zu enttarnen und zu erkennen. Vielmehr noch fehlt ihnen die Kraft, diesen entgegen zu treten und ihr Dogma an den Pranger zu stellen.

Dabei geht es aber nicht darum, dass die Menschenseele, welche dem Irrtum unterliegt, an den Pranger gestellt wird, sondern lediglich die Lehre. Auch für diese Menschen gilt immer die Liebe Gottes, weil sie es sind, welche zuerst verführt wurden von den dahinterstehenden geistigen Mächten! Auch den Irrlehrer als Menschen mit kranken und verwundeten Seelen wollen wir in der Barmliebe einstehen. Es liegt weder an den Engeln und noch viel weniger an uns Menschen, über diese Seelen zu richten. Vielmehr soll um sie gekämpft werden, damit das wahre und echte geistige und himmlische Licht alle Dunkelheit und Finsternis durchdringt. Das ist unsere Aufgabe, deswegen durften wir den Erdengang antreten!





Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.