Mittwoch, 29. September 2010

Zeichen der Wiedergeburt (3)

Wille, Kraft

Der oft mühevolle Weg von der Erweckung zur vollen Wiedergeburt ist unter anderem gekennzeichnet durch das lebendige Verlangen, die eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Begierde auf der einen Seite und die Wünsche und den Willen Gottes auf der anderen Seite zu erkennen und sich im Alltag nach den Letzteren zu richten. Nur mit dem stärksten Willen zum erfolgreichen Erlangen dieses hären Zieles ist die volle Wiedergeburt erst möglich. Wem die eigenen Begierden noch im Wege stehen, der kann den eigenen Willen nicht vom Willen Gottes unterscheiden und demzufolge nicht vorbehaltlos nach dem alleinigen Willen Gottes handeln! Der Wiedergeborene, wenn er die letzte Stufe dieser Heiligung erreicht, indem er alle seine Begierden und Bedürfnisse überwunden hat, muss aber dann nicht mehr mühsam nach Seinem Willen forschen, denn bei ihm lebt nun der Geist Gottes ganz frei und das geheiligte Gotteskind handelt im Willen Gottes so, wie es sein eigener Wille wäre. Er ist sich gänzlich abgestorben, sucht nichts mehr Eigenes in dieser Welt, als nur noch die reinsten Interessen Gottes.

Der Wille ist die Kraft der Liebe. Je stärker die Liebe zu Gott ist, desto stärker wirkt auch die Göttliche Kraft, was sich dann im Willen widerspiegelt. Die Liebe Gottes zu Seiner ganzen Schöpfung ist die stärkste Kraft im gesamten Universum. Diese Liebe ist in der jetzigen Erlösungsperiode darauf ausgerichtet, dass Seine Schöpfung erlöst wird. Darauf wird vor allem in der geistigen Welt darauf hin gearbeitet, was die Menschen mit ihren grobstofflichen Augen nicht wahrnehmen können. Deshalb können auch nur jene Menschen in diesem Erlösungswerk erfolgreich mitwirken, welche die Geistigen Zusammenhänge voll erkennen können. Eine wirkliche, geistige Berufung erfolgt deshalb erst kurz vor der Vollen Wiedergeburt, wenn die Voraussetzungen bezüglich dem Handeln im Willen Gottes vorhanden sind.

Leben in der Ordnung Gottes

Wie schon oben erwähnt, ist der Geist Gottes im Wiedergeborenen frei und allen seinen engen Banden durch die Sünden ledig geworden. In der Erweckungszeit hat das angehende Gotteskind gelernt, gegen die Sünde zu kämpfen und sie auch in jeder Versuchung zu überwinden. Der Schreiber des Hebräerbriefes mahnte seine Gemeinde "Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde" (12,4), weil sie in diesem Punkt einfach nicht weitergekommen sind.

Paulus sagt das mit seinen typischen markanten Worten zu den Galatern, welche dasselbe Problem hatten: "Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden." (5,24) das Fleisch gekreuzigt heißt aber, es lebt nicht mehr, es ist tot. Dies ist aber eine Entsprechung, Paulus meinte ja nicht, dass man dem Leben des Fleisches ein Ende setzen sollte. Er meinte vielmehr, dass jedes einzelne der Abertausenden von Geister(chen) aus dem das Fleisch - wie die Materie schlechthin - besteht, für diese fleischlichen Begierden steht, sie entfachen und befriedigt haben will. Diese innere Natur muss überwunden werden, was der Wiedergeborene auch geschafft hat. Weil er diese innere Natur dominiert, kann er auch über die äussre Natur herrschen, was aber nicht in dieses Kapitel gehört. Wichtig ist für uns im Moment, dass die Sünde dem voll Wiedergeborenen nichts mehr anhaben kann. Er sündigt nicht mehr, ja, er kann gar nicht mehr sündigen! Daran erkennt man, dass eine Seele wiedergeboren ist, dass sie heilig ist und nicht mehr sündigen kann. Es sei dann, dass sie es willentlich täte mit grossem und klarem Vorsatze. Aber das wäre dann die Sünde wider den Heiligen Geist.

Ernst (Beharrlichkeit) und Geduld

Eine wichtige Eigenschaft des Heiligen Geistes ist der Ernst. So auch der vom Heiligen Geist erfüllte Wiedergeborene. In seinem von Gott geführten Leben gibt es keine Halbheiten. Dem Wiedergeborenen scheint es immer wieder und immer mehr, dass er von der Welt in jeder Hinsicht ins Abseits gedrängt wird. Die Wahrheit, die er durch den Geist Gottes verkündet und vertritt, glaubt ihm die Welt nicht – und nicht nur die Welt, sondern auch die Religiösen nicht. Sein größter Widerstand sind die Kirchen, welche im Endeffekt den lebendigen und in Seiner ganzen Kraft wirkenden Geist Gottes mit der Bibel in der Hand bekämpfen! So widersprüchlich das klingen mag, schon diejenigen Gesegneten, welche auch die volle Wiedergeburt noch nicht ganz erreicht haben, kennen dieses Problem. Der Geistgetaufte steht alleine da und in dieser finalen Endzeit kann er keine großen Massen mehr ansprechen, es sind nur ganz wenige, welche ihre Herzen für das Göttliche Licht nicht verschlossen haben. Die Liebe ist schon heute derart erkaltet in den Massen, dass selbst sogenannte Wunder nicht einmal mehr vermögen, die Menschen zum Glauben zu nötigen!

So könnte er mit dem rein menschlichen Willen in diesem ungeheuren Kampf gegen die Finsternis nicht mehr bestehen. Rein die totale Ausrichtung auf Gott, auf dessen Geist, vermag ihn als Bollwerk gegen die Sünde zu halten und zu kräftigen. Dieser Ernst ist eng mit der Göttlichen Geduld verbunden. Dieser Eigenschaft des Geistes haben wir es selbst zu verdanken, dass wir überhaupt den Erlösungsweg Jesus Christus erkannt haben. Stellen wir uns mal vor, wie wir vor Äonen einst im Göttlichen Frieden unser Dasein hatten, in der selbstlosen Liebe, in der Nähe unseres unsichtbaren Schöpfers und Gottes. Dann, über eine überaus lange Epoche hatten wir uns unserem unsichtbaren Gott mehr und mehr entfremdet, hatten uns dafür mehr und mehr, langsam und unmerklich, auf den Erstgeschaffenen Engel ausgerichtet bis dieser uns zu einem sichtbaren Gott geworden ist. Wir haben ihm geglaubt, denn er war das geistige Licht für uns. Als wir aber – ich betone: über lange Zeitepochen hinweg – uns vom Schöpfer derart entfernt hatten, bis das Mass der Treulosigkeit Ihm gegenüber derart voll war und sich Luzifer derart auch für ihn unsichtbaren Gott überhoben hat und wir alle schliesslich in die Tiefe sausten.

In diesem Moment begann auch schon der Rückführungsprozess und dieser ist das einzigartige Zeugnis der Geduld Gottes. Über eben dieselbe lange Zeitepoche hat Gott in Seiner Langmut Seele um Seele wieder für den Rückweg gewinnen können – und es waren Milliarden! Bis dann vor einigen Jahren Adam, als einer der Besten, sich auf die eigens zu diesem Zweck geschaffene Erde inkarnieren konnte. Wieviel Geduld ist von Seiten Gottes vonnöten gewesen, um nur einige Wenige bis heute wieder in die Nähe dahin zu bringen, von wo wir einst ausgegangen sind! Ja, er musste dafür selbst erst Mensch werden und sich von der räudigen Menschenbrut peinigen und töten lassen.

So bekommen wir einen kleinen und sehr unvollständigen Begriff von der immensen Geduld Gottes.

Wenn wir uns dann noch weiter bewusst werden, wie viel Langmut Er mit uns haben muss bis wir uns – einmal als inkarnierte Seele auf dieser Erde - dann endlich von der Weltliebe, ihrer Begierden und Sinnesreizen getrennt haben, so dürfen wir wohl bekennen, Gott bleibt mit uns wirklich nichts erspart!

Und genau diese Göttliche Geduld ist eines der Wahrzeichen eines Geistgeborenen. In seinem Alltag gibt es keine Hast, keine lange Reden, sondern nur Worte und sieht dann zu, wie sie in den betreffenden Herzen wirken – wie Samenkörner in die Erde gesät, langsam und unter bester Pflege herrlich zur Göttlichen Bestimmung gedeihend.



Geschrieben aus der Erkenntnis, die der Geist Gottes mir ins Herz gegeben hat.

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