Dienstag, 30. März 2010

Mit Ihm gekreuzigt



Diese österlichen Festtage mögen uns das Licht der Besinnung geben, das Leiden unseres Erlösers und Herrn Jesus Christus wieder so richtig ins Bewusstsein zurück zu rufen. Aber vergessen wir nicht, was das für unser jetziges, heutiges Leben bedeutet. Das Historische in der Bibel nachzulesen und die Konsequenzen für die in der Finsternis lebende Menschheit zu ziehen ist eines. Das andere ist, die Bedeutung Seines Leidens und Seines Kreuzestodes für unseren jetzigen Alltag zu begreifen – und nachzuvollziehen.

Paulus sagt, dass die Wiedergeborenen mit Jesus gekreuzigt und mit Ihm zum neuen Leben auferstanden sind. Aber was heisst denn das eigentlich genau?
Als Mensch wie Du und ich, aber absolut ohne Sünde und Schuld hat Er unsere folgenreiche Sünden und schwere Schuld getragen und ist den martialischsten Tod gestorben, den man sich denken kann. Da waren die finsteren Werke des Sünders der Verräter, welche Er mitgetragen hat, der Verräter deren es so viele gibt wie Sand am Meer. Sei es in der Arbeitswelt, in den Gemeinschaften der nachbarlichen Beziehungen, ja sogar in den Familien, wo das Zeichen des Bruderkusses nicht immer mit den Gedanken übereinstimmen. Die vordergründige Sympathie mit der hintergründigen Antipathie bis zum Hass, ist reiner Verrat. Zusammen mit diesem Verrat hat das Lamm Gottes auch den Geiz desselben Verräters mit sich hinaufgetragen. Der Geiz, die Begierde nicht mehr herzugeben, was man einmal hat, ist das pure Gegenteil der Nächstenliebe. Weiter beschritt Jesus Seinen schweren Weg beladen mit den falschen Zeugnissen, der Lügen wider besseres Wissen des Kaiphas und der anderen Templern. Auch heute noch, sei es ebenfalls in unserer Arbeitswelt oder anderen sozialen Bereichen, sind Intrigen und anderen Betrügereien am Nächsten ja keine Seltenheit.

Der sicherlich schwerste Teil Seines Kreuzes war wohl der König in uns, den Er getragen hat. Das betrifft uns alle, ohne Ausnahme. Du mein Freund, in deinen Tagesträumen bist der König. Du bist der Grösste und sinnst doch nur darauf, wie du dich über die anderen setzen kannst. Deine Tagträume sind dein Innenleben und hier, in deiner Welt wo dein Ego der ausgemachte König ist dem purpurnen Mantel und über alle deine Mitmenschen herrschen kannst, wo sich kaum jemand dir in den Weg stellt. Holt dich aber die Realität ein, so flüchtest du sofort wieder in deine Traumwelt. Diesen König und den Richter in dir, welcher sich am deutlichsten beim Autofahren hervortut, die hat Jesus mit ans Kreuz genommen!

So hat Jesus auch die Schläge der Geisselung in der Entsprechung als die Schläge des Schicksals, als Folge des Austretens aus der Ordnung Gottes, für dich erlitten. Die Last des Kreuzes auf dem Weg nach Golgatha liess ihn zusammenbrechen als Folge des Blutverlustes durch die Geisselung und der Dornenkrone. Diese Schwere nahm er auf sich für diejenigen, die schwerbeladen diesen Erdenweg mit allen seinen Nöten und Leiden gehen müssen. Am Kreuz hängend, den leiblichen Tod erwartend, erlitt Er auch durch den Stich in Seine Lenden die Folgen der Sünden der Fleischbegierde. Indem es Ihn dürstete nach Labung durch den Geist Gottes, schmeckte Er Essig und Galle, entsprechend den Zorngeister, welche in der Galle den Sitz haben. Das Zornige, Aufbrausende als Folgen des Hochmutes, ja, all das nahm Er mit ans Kreuz und starb mit deinen Sünden beladen.

In der Kraft Seiner Liebe kam es über Seine Lippen: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!" Das galt nicht nur Seinen Mördern und ihren Helfershelfer, sondern es galt gleichermassen auch für dich und mich.

Die Rechtfertigung eines solchen Gebetes in der wahren göttlichen Liebe Jesu ist viel höher und geht weit über die Gerechtigkeit Gottes hinaus!

Wenn du, mein lieber Freund, durch den Kreuzestod Jesus mit Ihm gestorben bist, so sind nicht nur alle diese Sünden dir vergeben. Es ist auch dein "alter Adam" mitgestorben, welcher dich zu diesen Sünden verleitet hat, der diese Sünden in dir gelebt hat und es bleibt kein Antrieb mehr zu irgendeiner Sünde. Bist Du nun mit Jesus (wirklich) gestorben, dann bist du mit Ihm auch auferstanden. Das sind deine Ostern. Deine Auferstehung zeigt sich in dem, dass der Heilige Geist ein Neues geschaffen hat, mit dem der Alte Mensch nichts mehr gemein hat ausser der Aussenform des Leibes. Dieses Neue Leben ist die volle Wiedergeburt des Menschen, als Folge der totalen Selbstverleugnung.

Einen markanten Unterschied zum Kreuzestod Jesu und des Sterbens deines alten Menschen ist wohl der, dass der Weg deiner Selbstverleugnung Jahre in Anspruch nimmt, je nach deinem Ernst und deinem Willen. Die Auferstehung und damit die Wiedergeburt, kann so auch erst dann erfolgen, wenn deine sündige Natur durch die selbst gewollte Heiligung in die Gruft der Sünde und die Grabstätte der Weltliebe gelegt wurde.

Karfreitag und Ostern – Jesus ist den Weg gegangen für dich, jetzt ist es an dir, Ihm zu folgen!

Donnerstag, 25. März 2010

Liebe Gott über alles (Teil2/4)

Zur Erinnerung: In vier Teilen möchte ich das Wort des Herrn, „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“, kurz streifen. Hier der zweite Teil.

1. Die Nächstenliebe
2. Alle Dinge dienen zum Besten
3. Habt nicht lieb die Welt
4. Reine Gedanken – Reine Seele

gibt es ein schöneres Zeugnis der Liebe zu Gott, unserem Heiligen Vater Jesus als das Vertrauen zu Seiner Allmacht, in dem wir alles mit Danksagung annehmen, was uns so den ganzen Tag widerfährt? Ich glaube nicht. „Alle Dinge dienen zum Besten, dem der Gott liebt“ heisst es in der Heiligen Schrift. Gemeint sind natürlich nicht nur die angenehmen Seiten des Lebens, sondern vor allem die Unbill, die Widerwärtigkeiten, die Übel und die verschiedenen Nöte. Seien sie wirtschaftlicher, sozialer oder gesundheitlicher Natur.

Wenn wir alles mit Danksagung und ohne Wimpernzucken annehmen können und darin noch einen Segen sehen oder zumindest erwarten können, dann beweisen wir ein tiefes Vertrauen und eine wahre Liebe zu Gott. Es ist die Erfüllung des wichtigsten Gebotes des Herrn „Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken.“ Jedes Übel, jedes Leid das uns widerfährt kommt aus dem Willen des Herrn. Es ist nicht nur eine Zulassung, sondern wirklich aus Seinem Willen.

Wie denn das? Jede Unbill und jede Not trägt stets einen Segen in sich. Dieser Segen kann sich aber nur offenbaren, wenn wir im vollen Vertrauen wissen, dass die Allmacht mit der Not in der wir vielleicht gerade sitzen, in uns etwas bewirken will, das schlussendlich unserer seelisch/geistigen Entwicklung dient. Nehmen wir das mit Danksagung an, so wird uns die innere Stimme auf einen Punkt führen, wo wir vielleicht aus der göttlichen Ordnung ausgetreten sind und wenn wir gehorsam sind und uns dieser inneren Stimme ohne Umschweife fügen, so wird sich umgehend die Not in einen Segen umwandeln. Oft aber ist eine Not nur eine Prüfung, wie ich es oft erlebe, und wird schnell in einen Segen umgewandelt werden. So will der Herr unser Vertrauen stärken bis wir absolut unverzagt und furchtlos stets in jeder Lage mit grösster Zuversicht und vollem Vertrauen auf Ihn blicken.

Es muss nicht immer eine Not sein, welche uns zum Besten dient. So viele kleine Zeichen geschehen den Tag hindurch. Haben wir irgendeine Frage ob wir etwas tun oder nicht tun sollen, so kann es sein, dass irgendein kleiner Wink einen Fingerzeig gibt. Vielleicht hupt ein Auto absolut grundlos, ein Unbekannter grüsst übertrieben freundlich, ein Hund hört beim vorübergehen nicht mehr auf zu bellen usw. Vielfach ganz banale Geschehnisse, auf die man normalerweise nicht achtet. Wenn man aber mit wachem Geist den Tag durchlebt, weiss man jedoch in dem Augenblick wo dann so etwas eintrifft sofort, was es zu bedeuten hat. Es geschieht nichts ausser durch den Willen des Herrn!

Jede Begegnung mit andern Menschen hat seine Bedeutung. Oder vielleicht sogar eine ganz besondere Bedeutung. Wie oft kannst Du nur mit einem Blickkontakt und einem ehrlichen und gütigen Lächeln ein ganz kleines Fünkchen in seinem Herzen entfachen! So fügt der Herr Begegnungen nie ohne Grund, sondern immer und überall ist eine verborgene Absicht dahinter, ist eine Situation, die von der geistigen Welt für dich vorbereitet wurde. Erforsche auch darin Dein Herz und es wird Dir Licht werden.

Mittwoch, 17. März 2010

Liebe Gott über alles (Teil 1/4)

das ganze Evangelium der Liebe ist in den beiden Geboten enthalten, „liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“. Damit dies für jedermann einfach und verständlich wird, möchte ich dies in vier Themen aufteilen, und in vier nacheinander folgenden Beiträgen Dir ins Herz legen.

1. Die Nächstenliebe
2. Alle Dinge dienen zum Besten
3. Habt nicht lieb die Welt
4. Reine Gedanken – Reine Seele

Beachte aber dabei, dass Dir nur ein Licht aufgehen kann, wenn Du alle vier Themen in Deinem Alltag umsetzest. „Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter des Wortes“.

Jesus sagt: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch lieb habt wie ich euch liebe, dass jeder sehen kann, dass ihr meine Jünger seid“.

Die Nächsten- und die Feindesliebe

Mit diesem Liebegebot meint Jesus aber nicht nur die Brüder und Schwestern, die sich jeweils am Sonntagmorgen im Gottesdienst treffen, sondern Er meint alle Menschen. Es ist ja beileibe nicht schwer, Menschen lieb zu haben, die uns auch lieben; deswegen hätte Er uns dieses Gebot nicht geben müssen. Nein, Er meinte alle Menschen, auch die schwierigen – jene, die uns irgendetwas zu leide getan haben, die uns hinterrücks beschimpfen, uns etwas nachtragen, uns bestehlen oder betrügen. Auch jene, die aus ihrem Egoismus und luziferischen Zustand heraus uns in irgendeiner Sache übergehen und die größte Rücksichtslosigkeit an den Tag legen. Vor allem diese gilt es zu lieben.

Eine unmögliche Sache? Eigentlich schon. Wenn jemand sagt, er könne dies nicht, so hat er nicht unrecht. Denn des Menschen Eigenliebe lässt diese Art der Feindesliebe nicht zu, da kann man sich überwinden wie man will, es wird nicht gelingen, dem Wiedersacher auch nur die kleinste Untat zu vergeben. Viel eher wird mittels einer Gerichtsklage für Genugtuung gesorgt oder man schwelgt sonstwie in süßen Rachegedanken, wie man den Widersacher kleinkriegt. Das ist die Selbstliebe des Menschen und ein Mensch hat von sich aus nur Eigenliebe.

Sind wir aber Täter des Wortes und haben die Welt in uns bewusst überwunden, so wächst der Gottesfunke in unserem Herzen recht schnell. Dieser Geist Gottes ist die Liebe Gottes. Die Liebe Jesu. Eine Seele mit dieser Liebe erfüllt, liebt nun die Menschen so, wie Jesus sie liebt! „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, sagt Er. Auch die Feinde lieben nicht. Darum, wer die Feinde liebt und alle ihre Vergehen uns gegenüber verzeihen und rechtfertigen kann, in dessen Herz ist die Liebe Gottes, der Geist Gottes, schon mächtig am wirken. Wer sagt, dass er seine Widersacher nicht lieben kann, verrät sich selbst und offenbart, dass der Gottesfunke in ihm noch nicht erweckt ist.

Doch was heißt denn eigentlich, den Feind lieben? Soll man ihm um den Hals fallen?

Den Nächsten, der etwas gegen Dich getan oder gesagt hat, soll man entschuldigen. Suche Beweggründe, warum er dies oder jenes getan hat. Versuche ihn zu verstehen. Denke Dich in sein Umfeld hinein: seine Kindheit, Erziehung, seinen Charakter, seine Gewohnheiten und seine Probleme. Dann entschuldige und rechtfertige ihn. Bete für ihn, denn er hat eine verwundete Seele, wie sie alle Weltkinder haben, da ihnen das Licht des Geistes fehlt. Mit der Kraft der Liebe die in Dir und durch Dich wirkt, kannst Du ihm dieses Licht in seinem Herzen entfachen. Wenn er Dich hundertmal ärgert, vergib ihm hundertmal! Wahrscheinlich hat der Herr gerade deshalb seinen Weg mit dem Deinigen kreuzen lassen, damit er nun jemand hat, der für Ihn betet und ihm die echte, reine und wahre Gottesliebe offenbart!

Die Feindesliebe ist die edelste Art der Nächstenliebe. Und mit der Feindesliebe beginnt das eigentliche Glaubensleben. Da kann man getrost mit Paulus sagen, „Nicht ich lebe (liebe), Christus lebt (liebt) in mir“.
Was in der Geistigen Welt ausgelöst wird, wenn wir den Widersachern mit Liebe begegnen, habe ich in der Schrift „Mezzo – Mezzo“ beschrieben.

Wenn wir in der Heiligung und Vervollkommnung der Seele vorankommen möchten damit die Kraft Gottes offenbar werden kann, so darf es in unserem Leben keinen einzigen Menschen mehr geben, gegen den wir noch irgendein Ressentiment, einen unguten Gedanken – auch nicht den geheimsten Groll! - haben. Gottes Liebe ist in jedem Menschen, sonst könnte er gar nicht leben. Darum lieben wir Christus in allen Menschen nach dem Motto:

„Alle Gedanken, Worte und Taten nur aus der reinen und wahren Liebe Gottes und für den Dienst im Namen Jesu“

Freitag, 12. März 2010

Der Geist erforscht alles

„Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.“ (1.Kor. 2,10)

Um die Göttliche Wahrheit und das Wort Gottes zu erforschen gibt es zwei Wege. Die Bibel spricht zwar nur von einem Weg, die beiden grossen wie die Freikirchen, kennen aber noch einen zweiten. Der eine Weg führt über das Herz, der andere über den Verstand. Um verstandesmässig Gott, die Schöpfung, das Erlösungswerk, die Menschwerdung Jesu und die Erlösung der Menschen durch Sein heiliges Blut zu erforschen und sich Wissen anzueignen, gibt es theologische Fakultäten und Bibelschulen. Nur wer eine solche oder ebenbürtige Ausbildung genossen hat, kann dann zu einem Pfarrer-, Prediger- oder Pastorenamt zugelassen werden. Denn nur wer eine solche Ausbildung genossen hat, ist in der Lage, kompetent über Gott zu sprechen. Sagen sie.

Dabei ist es schon erstaunlich, dass gerade manche derjenigen, welche das Wort Gottes Buchstaben für Buchstaben zerpflücken und allenthalben daran mahnen, 'nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht', nicht wissen, was in der Bibel steht! So heisst eine beinahe unbekannte Textstelle: "Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist …" Der Geist Gottes ist die Göttliche Liebe. Paulus, der Apostel, welcher Jesus nicht als Menschensohn gekannt hat und nicht von Ihm selbst gelehrt wurde zu Seiner Lebzeiten, hat die Tiefe des Evangelium nicht durch den Verstand, also durch Theologiestudium oder durch Menschenworte gelernt, sondern durch Offenbarungen des Geistes Gottes. So bezeugt er im Galaterbrief: "Denn ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi." (Gal. 1.11 ff)

Spricht man mit Theologen, so sind sie fast durchwegs der Ansicht, dass solche Offenbarungen und Führungen in der seelisch/geistigen Entwicklung heute nicht mehr möglich sind. Warum werden solche Irrtümer den suchenden Menschen gelehrt? Nur weil diese falschen Lehrer die geistige Erfahrung nicht gemacht haben, dass "der Geist (die göttliche Liebe) alle Dinge erforscht, auch die Tiefen der Gottheit"? Der Theologe sagt: "Der Verstand erforscht alle Dinge", wie es ja in der Wissenschaft üblich ist. Das ist es doch gerade, dass wer auf den Verstand baut und alles logisch zu erklären sucht, nicht mehr in der Lage ist, mit dem Herz zu denken und den Geist Gottes walten zu lassen. Der Verstand streitet wider das Herz!
Aber warum ist es denn so schwierig, Erkenntnisse im Herzen zu erhalten? Sicher viel leichter ist es, theologischen Stoff auswendig zu lernen, als eben die Weisheit auf biblischem Weg zu erhalten.

Die Antwort ist hingegen nicht so schwer: Wie bei einer Schullektion funktioniert das bei unserem himmlischen Lehrer: Stück für Stück, Lektion um Lektion. Wenn aber in der natürlichen Schule vieles am Tage gelehrt und gelernt werden kann, und nachts noch Schulaufgaben gemacht werden, so geht es in unserer Lebensschule ein bisschen langsamer. Das Tempo des Unterrichts liegt aber beim Schüler, denn eine Lektion, vom Geist Gottes vermittelt, muss nicht auswendig gelernt, sondern im Alltag umgesetzt werden. Wie schnell es vorwärts geht, entscheidet wie gesagt der Schüler. Eine neue Lektion (Erkenntnis) wird erst dann vermittelt, wenn die Seele die alte Belehrung umgesetzt hat. Vorher nicht. Ein Beispiel: Der Theologiestudent lernt, wo überall in der Bibel 'dem Nächsten vergeben' vorkommt. Er lernt, dass Jesus das Gebot des Vergebens im Vater unser-Gebet empfiehlt. Der Lebensschüler, getrieben durch den Geist Gottes, setzt alles daran, allen seinen Bedrängern zu vergeben und mehr noch: sie zu rechtfertigen. Er lernt nicht nur, sondern er liebt die kranke Seele und kann sich vorstellen, aus welchen Beweggründen ein 'Feind' ihm eine Not verursachte. Erst wenn der Lebensschüler diese Lektion ganz umgesetzt hat und allen seinen Mitmenschen von Herzen alles vergeben hat, was sie ihm zufügten, geht es wieder einen Schritt weiter und der Himmlische Führer schreitet zur nächsten Lektion – und so fort.

Niemals kann das allergrösste und allerlängste und allerbeste Studium auch nur eine einzige Lektion in der Lebensschule kompensieren! Nicht das alleinige Studium der Bibel und der Kirchengeschichte bringt uns zu Gott, sondern nur in dem wir Ihn lieben mit dem ganzen Herzen, mit der ganzen Seele und dem ganzen Gemüte und daraus hervorgehend, den Nächsten wie uns selbst.

"Die Liebe, die aus der Weisheit kommt ist gut. Besser aber ist die Weisheit, welche aus der Liebe kommt."

Samstag, 6. März 2010

Wie lebt Jesus in uns?

Dass Jesus bei uns ist, ist keine Frage, das wissen wir alle. „Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende der Welt“, sagt Er. Du wirst jetzt vielleicht antworten: „Ja, sicher, aber bei euch und in euch ist nicht das selbe“. Ja, und mit diesem Einwand hast Du recht, Du hast sogar ins Schwarze getroffen! Jesus ist bei uns, bis die Welt zu Ende ist. Gemeint ist die Welt in uns. Die Weltliebe, das Interesse an dieser Welt, und an dem, was so alles in dieser Welt geschieht. Unser Interesse daran, dass der RFID-Chip bald eingepflanzt wird, das Interesse, wie der ganz grosse System-Crash vor der Tür steht und es nur noch darum geht, ob er morgen oder nächste Woche eintritt. Mit all diesen Interessen ist deine Weltliebe noch sehr ausgeprägt und deshalb trifft es auch zu, dass Jesus bei dir ist jeden Tag.

Nachher dann, wenn du die Welt einmal überwunden hast, ist Jesus nicht mehr bei dir. Das verwundert dich? Ja, das ist so. Dann ist Jesus nicht mehr bei dir, sondern in dir! Dann erst, wenn der Tempel gereinigt ist, kann Er Seine Wohnung im Tempel beziehen, und dann trifft es auch für dich zu, wenn Er sagt: „Das Himmelreich ist in euch!“ Also nicht irgendwo ausserhalb von uns, sondern in unserem Innenleben. Dieses Innenleben steht dann im krassen Gegensatz zum Aussenleben. Dann stoppen die Einflüsse, vermittelt durch die fünf Sinne, von aussen zu unserem Innen- und Gemütsleben, aber die Einflüsse von unserem Innenleben zum Aussenleben werden immer stärker.

Doch nun zu der eingangs gestellten Frage: Wie lebt denn Jesus in uns. Viele Christen stellen sich Jesus als Mensch vor, so, wie Er damals als Menschensohn ausgesehen haben könnte. Stelle Dir Jesus nicht nur in dieser äusserlichen Form vor, sondern beachte, was Er (Joh. 14. 16 u. 17) gesagt hat: „Ich werde euch einen andern Tröster geben, dass Er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt (-liebenden) nicht empfangen kann denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht.“ Beachten wir wohl, dass Jesus in Form dieses ‚Geistes der Wahrheit‘ in uns ist. Dieser Geist der Wahrheit hat noch viele andere Namen: Geist Gottes, Heilige Geist, Göttliche Liebe, Licht, Kraft, Himmelreich, Gott. Dieser Geist Gottes ist also unser Tröster, welcher in uns ist und in alle Ewigkeit bleibt. Damit dieser Gottes Geist aber mehr und mehr zunehmen kann, muss, wie schon gesagt, das seelische Umfeld stimmen. Jesus in uns ist also der Geist Gottes in uns.

Wie aber dürfen wir uns Gottes Geist in uns vorstellen? Hat Er eine Form, nach der man sich ein Vorstellungsbild machen kann? Nein, hat Er nicht. Wir sollen uns Gottes Geist, also Jesus, nicht in einer Form vorstellen, sondern mit Seinen Eigenschaften. Nach diesen Eigenschaften soll sich auch die Seele ausrichten. Hat die Seele sich diese Eigenschaften – durch die Kraft des Geistes – zu eigenmachen können, so wird Gottes Geist auch immer stärker, bis die Seele dann voll erfüllt mit dem Geist Gottes ist. Das ist dann die Wiedergeburt der Seele.

Die Eigenschaften des Geistes Gottes

Die Eigenschaften entsprechen den sieben Urengel Liebe, Licht, Kraft, die Ordnung Gottes, der Ernst, die Geduld und das Erbarmen.
Wenn Jesus in uns lebt, wenn wir ein Leben im Geist führen, dann leben diese sieben Eigenschaften in uns.

Die Liebe bedeutet, dass die Liebe zu Gott als eine Geistesgabe in uns wirkt. Die Liebe zu Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit dem ganzen Gemüt, ist eine Gnadengabe. Als Frucht der schon entwickelten Liebe zu Gott entspringt dann auch die Liebe zu den Mitmenschen, das heisst die Liebe zu Jesus im Mitmenschen. Die Liebe, wie der Geist Gottes auch im Mitmenschen zu seiner seelischen Reife wirkt.

Das Licht bedeutet die Erkenntnis, die Weisheit (Weisheit ist ja die Erfahrung daraus, wenn man die Erkenntnis in die Tat umsetzt). Das Licht ist auch die Wahrheit, ist das Wort Gottes. Wie die Liebe ist das Licht eine Gabe des Geistes und kann nicht mit Lesen von Büchern oder Hören von Predigten kompensiert werden. Das Licht entsteht nicht im Verstand, sondern allein im Herzen, dem Sitz des Geistes Gottes.

Die Kraft bedeutet auch der Wille. Der Wille ist die Kraft der Liebe, demzufolge auch eine Gabe des Geistes. Wenn der Wille vom Menschen ist, dann führt er in die falsche Richtung, wie unser Umfeld im natürlichen Leben ja vollumfänglich beweist. Wenn wir unseren Willen allein dem Göttlichen Willen unterstellen, dann und nur dann kann sich das Leben im Geiste verwirklichen.

Die Liebe zur Ordnung Gottes ist die Vierte. Diese umfasst die Ordnung oder auch die Gesetzmässigkeiten des natürlichen Lebens und jener des geistigen Lebens, welches den Augen der Weltmenschen vorenthalten ist. Nur durch die Erkenntnis, also mit dem Licht des Geistes, können die Geheimnisse der geistigen Gesetzmässigkeiten erkannt werden.

Der Ernst oder die Beharrlichkeit ist die Eigenschaft, welcher wir nebst der Geduld unser Ewiges Leben verdanken. Wenn ich bedenke, dass Jesus schon ein paarmal von mir gedacht hat: „Das ist ein hoffnungsloser Fall!!“, so verdanke ich es seiner von durch nichts abzubringender Beharrlichkeit und vor allem auch seiner immerwährenden Geduld, dass ich mich immer noch Seiner heiligen Liebe erfreuen darf!

Schliesslich bleibt als siebente Eigenschaft noch das Erbarmen, die Barmliebe. Wenn diese Liebe ausgeprägt in unserer Seele leben kann, dann verspüren wir öfters auch den sogenannten Barmschmerz. Sehen wir unsere Nächsten mit den Augen des Geistes wie sie am oder schon über dem Abgrund stehen und partout nicht vom sündigen Weg umkehren wollen, dann beschleicht unsere Seele dieser Barmschmerz. Helfen wollen und nicht helfen dürfen – das tut weh.

Leben diese sieben Eigenschaften in uns als reine Geistesgaben, so haben wir das Ewige Leben in uns. Dann lebt der Ewige in uns! Uns bleibt dann nur noch das Gebet, dass Er uns hilft allen, auch den kleinsten Unrat, in uns zu entfernen, damit wir die göttliche Führung für jeden Augenblich, jede Situation des Alltags erkennen können und danach handeln – dann dürfen wir Zuschauer unseres eigenen Lebens sein! Halleluja!

Dienstag, 2. März 2010

Die Führung Gottes

Alle Nachfolger Jesu kommen immer wieder in Anfechtungen und Prüfungen. Diese von Gott gewollten Ereignisse sind niemals Strafen, sondern wertvolle Lektionen in der seelisch/geistigen Entwicklung. Auch mannigfache Situationen, in denen man bei bestem Willen nicht mehr weiter weiss, gehören dazu. Das Ziel all dieser zum Teil schmerzlichen Übungen ist es, den eigenen Willen dem Göttlichen Willen zu unterstellen. Genau so wie im Strassenverkehr jeder Autofahrer seinen Willen dem Willen des Gesetzgebers unterstellt. Nur wenn er alle die Gebote wie Rechtsfahren, Halten bei Rot usw. einhält, kommt er sicher und ohne Schaden ans Ziel. Ebenso im natürlichen wie im geistigen Leben. Sind wir eigenwillig und kümmern wir uns nicht um den Willen Gottes, so verhalten wir uns genauso wie der Autofahrer, der einmal rechts, ein andermal links fährt, Stoppstrassen als vortrittsberechtigt ansieht und sein Auto auf der Kreuzung parkiert.

Es ist deshalb äusserst notwendig nach der Führung Gottes zu leben, weil viele Situationen im Leben von der geistigen Seite vorbereitet sind, wovon wir meistens keine Ahnung haben. Da wir bis zur vollen Wiedergeburt noch geistig blind sind, können wir die materiellen und geistigen Zusammenhänge nicht erkennen. Wollen wir nun eine solche durch den Geist vorbereitete Situation allein durch unseren Eigenwillen meistern, so ist der Misserfolg natürlich vorprogrammiert und wir erleiden elendiglich Schiffbruch. Um die geistigen Elemente in einer bestimmten Lebenssituation mit einzubeziehen, ist es erforderlich, die Führung Gottes zu erkennen.

Viele Christen, fühlen das und beten auch dementsprechend. Viele beten um Führung. Wer aber um die Führung Gottes in unserem Leben betet, hat noch sehr wenig Licht und hat das Grundlegende des Christen-Lebens noch nicht begriffen. Um Führung müssen wir deshalb nicht bitten, weil Gott schon seit unserer Geburt nichts anderes tut, als uns zu führen. Wir müssen auch nicht darum bitten, dass Jesus in uns bleibt, denn Er hat uns ein für allemal versprochen, dass Er bei (in) uns ist bis ans Ende der Welt. Also, solche Gebete sind Unsinn. Unsere Sorge soll also nicht sein, dass der Herr uns führt, unsere Sorge soll sein, dass wir Seine weisen Führungen erkennen. Hier liegt das Problem. Und wenn wir dieses Problem noch weiter auseinandernehmen, so fällt uns auf, dass der Geist Gottes wohl weiss, auf welche Art und Weise Er sich uns kundtun muss, damit wir Ihn verstehen. Also hier liegt unser Problem auch nicht. Er (der Geist Gottes) gibt Sich nicht auf eine Missverständliche Art und Weise zu erkennen, denn Er kennt uns besser als wir uns selbst. Um uns zu führen und zu lehren hat Er verschiedene Möglichkeiten. Zu den Einen tut Er Seine Führung in natürlicher Weise kund, in dem Er dem Menschen zum Beispiel auf ein bestimmtes Buch aufmerksam macht, einem Andern gibt Er einen bestimmten Gedanken ein, einem Dritten drängt Er etwas Bestimmtes zu tun, sodass er sich nachher fragt ‚warum habe ich das getan?‘. Mit einem Vierten spricht Er deutlich, klar und unmissverständlich mit der inneren Stimme.

So hat ein Jeder seine eigene persönliche Antenne, die kluge Führung Gottes zu empfangen. Und der Geist Gottes weiss, welche Antenne auf Empfang ist (oder besser: sein sollte!).

Wenn wir das alles wissen und die Führung Gottes noch immer nicht erkennen, woran mag das liegen?

Ich will es Dir mit einer Entsprechung erklären. Hier in Brasilien kommt es öfters vor, dass regional zu wenig Trinkwasser vorhanden ist. Der Grund dazu ist aber nicht das völlige Ausbleiben der Niederschläge, sondern den Dreck, der das Trinkwasser verschmutzt. Kläranlagen haben Seltenheitswert und so fliessen die meisten Abwässer von kleinen und grossen Städten in Bäche und Flüsse.
Solchem Wasser gleichen die Seelen vieler Christen. Trotz „Bekehrung“ und Sündenvergebung häufen sich so viele tägliche Abwässer in den Seelen durch den Weltgeist, wie dieser durch seine verbleibende Weltliebe (Fernsehen, Zeitungen, Radio, Tratsch und Klatsch) täglich aufnimt. Die Seele eines fernsehzuschauenden Christen wird niemals in der Lage sein, die Führung Gottes unmissverständlich zu erfahren. Ja, mehr noch, mit seinem Gebet: „Herr führe mich!“ gibt er zu verstehen, dass er nicht mal weiss, dass Gott ihn schon lange führt.

Wenn der Nachfolger Jesu Gott mit seinem ganzen Herzen, mit seiner ganzen Seele und seinem ganzen Gemüt liebt, in dessen Herz, Seele und Gemüt verbleibt nicht der kleinste Platz mehr, mit welchem er die Welt weiterhin lieben kann! Wer somit mit seinem ganzen Herzen, ganzer Seele und ganzem Denken und Gemüt nach dem Himmelreich trachtet, dem wird nun alles, wirklich alles im materiellen und geistigen Leben zufallen,das er nötig hat. Das ist kein Zufall, sondern Realität, die von einem Jeden täglich aufs Neue erfahren werden kann.

Darum beginne heute! Gib Dir einen Ruck und entferne alles innerlich und äusserlich, was dich in deinem Leben hindert, ein geistiges Leben zu führen. Die Zeit ist kurz, meine leiben Freunde und Geschwister! Das materielle Leben mit seiner verlogenen Politik und dem ganzen auf Betrug basierendem System zeigt uns ja täglich, wie spät es ist. Das sieht und vernimmt man auch ohne Fernsehen, Radio und Zeitungen!

Trenne dich von allem Materiellen, das du nicht zum Überleben brauchst, und täusche dich nicht, das Materielle dient nicht dazu, deinen „Lebenskomfort“ zu steigern! Im Gegenteil, der wahre Lebenskomfort steigert sich in genau dem Masse, wie du dich von all dem materiellen Tand befreist. Klar, theoretisch kannst zu dies nicht verstehen, aber wenn du es endlich wagst und tust, wirst du diese Wahrheit schnell erkennen. Nicht lange wird es dauern, und die Führung Gottes ist nicht mehr auf natürliche Umwege angewiesen, sondern kann sich dir direkt mit Seiner inneren Stimme offenbaren!